Piirkond : Euroopa Liit

Eine Meldepflicht für Saatgut-Engagierte könnte der Sortenvielfalt beträchtlich schaden

Avaldaja ei ole avalik
Petitsioon on adresseeritud
Europäische Kommission

10 975 allkirjad

Kogumine valmis

10 975 allkirjad

Kogumine valmis

  1. Algatatud 2021
  2. Kogumine valmis
  3. Esitatud 1.1.2024
  4. Dialoog adressaadiga
  5. Otsus

Petitsioon on adresseeritud: Europäische Kommission

Einige ErhalterInnen haben die Samengärtnerei bereits aufgegeben. Sie können Saatgut oder anderes pflanzliches Vermehrungsmaterial nicht mehr legal anbieten, und illegal wollen sie es nicht tun. Die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt in den meisten europäischen Ländern hängt jedoch von solchen individuellen ErhalterInnen ab.
Mit ihrer Pflanzenschutzverordnung will die EU die Ausbreitung von Schadorganismen eindämmen, indem sie es Pflanzenschutzämtern ermöglicht, überall nach Viren, Bakterien, Pilzen oder Insekten zu suchen, auch in Gärten von Vielfalts-Engagierten, die seltenes Pflanzenvermehrungsmaterial über Webshops mit interessierten Menschen teilen. Die EU hat vor einigen Jahren ein ausgeklügeltes Kontrollsystem in Kraft gesetzt. Sie bewertet derzeit ihre Bestimmungen in Bezug auf Webshops neu. Deswegen rufen Vielfalts-Engagierte die Öffentlichkeit zur Hilfe.
Eine allgemeine Kontrolle von Hobbygärten ist zwar nicht beabsichtigt. Aber ausgerechnet Personen, die die Vielfalt von Kulturpflanzen erhalten und über Webshops Gleichgesinnten anbieten, müssen sich registrieren. Dies dürfte die Mehrheit der ErhalterInnen in den meisten EU-Ländern betreffen. Registrierte Personen und Organisationen müssen eine Reihe Verpflichtungen erfüllen, wie zum Beispiel: EU-Vorschriften kennen, Rückverfolgbarkeit gewährleisten und amtlich angeordnete Vernichtung von Pflanzen mit Schadorganismen durchführen. Sie können auch ein autorisiertes Unternehmen dafür bezahlen. Für einige Pflanzen, die besonders anfällig für bestimmte Schadorganismen sind, darunter Tomaten und Bohnen, müssen für jeden Webshop-Verkauf Pflanzenpässe ausgestellt werden.
Trotz guter Absichten - bessere Pflanzengesundheit - zeichnen sich erhebliche Schäden an der Vielfalt ab. Wegen der geringen Größe der Partien würden zusätzliche Verwaltungskosten den Preis für Vielfaltssaatgut erheblich stärker erhöhen als für kommerzielles Massensaatgut. Eine Kostenerstattung würde das Problem nicht lösen, denn auch dies bedeutet zusätzliche Verwaltung. Eine "leichtere Regulierung", die im Gespräch ist, würde ebenso wenig helfen, da immer noch die Meldpflicht von Vielfalts-Engagierten erforderlich wäre. Vor allem ErhalterInnen ohne Angestellte haben weder die Zeit noch das Geld für solche zusätzliche Verwaltungsarbeit. Sie haben mögliche Schädlinge ohnehin genau im Blick, denn sie möchten keine Pflanze verlieren, von der sie Samen ernten wollen. Nur Betreiber mit bezahltem Personal konnten bisher einige der gesetzlichen Anforderungen erfüllen.
Die Vielfalt der Kulturpflanzen würde gesellschaftlich entwurzelt, wenn sie europaweit nur von einer Handvoll Organisationen mit bezahltem Personal bewahrt würde. Das lokale Engagement vieler Menschen für die Pflege der Sortenvielfalt muss eine gesellschaftliche Bewegung sein und bleiben. Es braucht viele Gärten mit vielen Menschen, die das lebendige, lokal angepasste Kulturerbe lieben, pflegen und weiterentwickeln und es der nächsten Generation übergeben. Wer würde sich engagieren, wenn teures Saatgut gekauft und eine amtliche Meldepflicht erfüllt werden müsste?

Selgitus

Wer Vielfaltssorten vermehrt, beugt Schädlingen vor, anstatt sie chemisch zu bekämpfen. Die Pflege gesunder Böden, Mischanbau, Fruchtfolgen, und eine Umgebung, die natürlich vorkommende Nützlinge stärkt, trägt dazu bei, die Vitalität und Anpassungsfähigkeit der traditionellen Sorten zu nutzen. Mit ihrer breiten genetischen Basis können Vielfaltssorten Stress bewältigen. Ein gutes Beispiel ist die deutsche Apfelsorte "Edelborsdorfer", die seit 600 Jahren frei von Schorfschäden ist, der wichtigsten Krankheit im europäischen kommerziellen Apfelanbau.
Dass alten Sorten moderne "Resistenzgene" fehlen, ist kaum ein Nachteil. Solche Resistenzgene sind einzelne Gene, die durch Schadorganismen, die sich an sie anpassen, überwunden werden können. Monokulturen geben Schädlingen viel Raum, sich zu vermehren und manchmal neue Varianten zu bilden und zu verbreiten. Auch Vielfaltssorten können dann befallen werden.
Vielfaltssorten erkranken allerdings längst nicht immer, wenn Schaderreger vorhanden sind. Die Vernichtung von gesunden Pflanzen, nur weil Erreger nachweisbar sind, wäre ein schwerer Fehler, wenn die EU-Verordnung wirklich auf eine bessere Pflanzengesundheit abzielt.
Einige der ErhalterInnen haben nicht nur ihre Webshops gekündigt, sondern auch ihre Erhaltungsarbeit eingestellt. Ohne Webshops, insbesondere den Verkauf von Tomaten- und Bohnensamen, würde der Anbau zahlreicher Sorten und vieler anderer Arten auf einen Bruchteil dessen reduziert, was heute in Gärten und Feldern angebaut wird. Tomaten und Bohnen gelten wegen ihrer leichten Vermehrbarkeit, ihrer großen Anzahl Sorten und ihrer Attraktivität als „Botschafter der Vielfalt“. In ihrer Gefolge wird auch die Vielfalt vieler anderer Arten angebaut, vermehrt und verkauft.
Vielfaltssorten sind Notwendigkeit und Chance, nicht etwa ein erhebliches Risiko, wie manchmal behauptet wird. ErhalterInnen, auch wenn sie Webshops nutzen, müssen sofort und vollständig von einer amtlichen Registrierungspflicht gemäß der Pflanzenschutzverordnung EU 2016/2031 ausgenommen werden, sonst sind massive Einbrüche zu befürchten.

Jaga petitsiooni

Pilt QR-koodiga

QR-koodiga rebitav sedel

lae alla (PDF)

andmed petitsiooni kohta

Petitsioon algatatud: 30.09.2021
Kogumine lõpeb: 26.09.2022
Piirkond : Euroopa Liit
teema: Kodanikuõigused

uudised

  • Liebe Unterstützende,

    Eine Meldepflicht soll für jeden gelten, der beruflich Saatgut oder Pflanzgut produziert und verkauft, so plant es die EU derzeit mit einer Saatgutrechtsreform. Vorgesehen ist außerdem jede Menge neue Bürokratie, zum Beispiel würde man zu Saisonbeginn anmelden müssen, welche Menge Saatgut von welcher Art man produzieren und verkaufen möchte. Und noch vieles mehr. Das würde die meisten der kleinen Betriebe, die Vielfalt erhalten, völlig überfordern. Sie würden ihr Angebot reduzieren, verteuern, und jeder siebte würde schliessen. Das hat eine Umfrage von Arche Noah ergeben.

    Auch wenn HobbygärtnerInnen nicht direkt betroffen seien, wie die EU-Kommission oft betont, würden sie dennoch durch die neue Bürokratie indirekt betroffen, weil sie ihr Saatgut in der Regel bei den kleinen Vielfaltsbetrieben kaufen, zum Beispiel auf Saatgutfestivals oder bei Bildungsveranstaltungen.

    Für den Ökolandbau konnten seit einigen Jahren Ökosorten zugelassen werden, dadurch hat sich die Ökoüchtung weiter entwickelt. Ihre Sorten sind nicht einheitlich und unveränderlich, sondern vielfältig und anpassungsfähig! Das wird in den Rechtsentwürfen nicht etwa weiter verbessert, sondern als "Ausnahme" behandelt und infragegestellt. Neu gezüchtete Ökosorten nur an Hobbygärtnernde verkaufen zu dürfen, das macht doch keinen Sinn! Das Saatgut von Vielfaltssorten nur in der Ursprungsregion zu produzieren, ist wenn die Herkunft der Sorte überhaupt bekannt ist, im Klimawandel sinnlos.

    Die Vereinten Nationen haben schon vor Jahrzehnten die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt als Ernährungsgrundlage für künftige Generationen vereinbart. Die EU-Saatgutrechtsreform wäre ein historischer Rückschlag für die Agrobiodiversität, für die Bemühungen der Weltgemeinschaft zu ihrer Erhaltung, und die Möglichkeiten der Europäischen Union zur Anpassung an die Klimakrise.

    Dieser Tage entscheiden die EU-Agrarminister, ein sehr wichtiger Schritt im Gesetzgebungsverfahren.

    Arche Noah fordert zusammen mit vielen anderen Organisationen
    - Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der lokal angepassten Kulturpflanzenvielfalt muss in den europäischen Saatgut-Gesetzen oberste Priorität haben.
    - Völkerrecht sichern: Ernte, Weitergabe, Tausch und Verkauf von eigenem Saatgut müssen für Bäuer:innen und Gärtner:innen weiterhin legal möglich sein.
    - Die Vermarktung von vielfältigen und lokal angepassten Sorten durch regionale Saatgut-Produzent:innen muss erleichtert werden.
    - Neu zugelassene Sorten dürfen nicht von Pestiziden oder synthetischen Düngemitteln abhängig sein.

    Bitte macht mit und unterschreibt die Petition "Hoch die Gabeln"
    https://mitmachen.arche-noah.at/de/hoch-die-gabeln
  • Diese neue Petition wurde von Pola Krenkel und Nicole Schmitt initiiert– zwei jungen Bäuerinnen aus Bayern:

    https://weact.campact.de/petitions/neue-gentechnik-wahlfreiheit-sichern-risiken-vermeiden

    Die EU ringt weiter darum, die bewährten Regeln bei neuer Gentechnik abzuschaffen. Dabei steht die Wahlfreiheit von uns allen auf dem Spiel, denn wenn Verbraucher*innen nicht mehr erkennen können, wo Gentechnik drin steckt, können sie nicht mehr frei wählen. Kommt das geplante Gesetz so durch, wird eine gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung für viele Bäuerinnen und Bauern sehr schwierig oder nur noch mit extrem hohen Kosten möglich sein.

    Auf EU-Ebene sollen geltende Standards wie die Kennzeichnung abgeschafft werden. So könnten wir uns nicht mehr entscheiden, ob wir Gentechnik-Pflanzen essen wollen oder nicht. Das betrifft Millionen Menschen in Europa ganz direkt.

    Aber es ist noch nicht zu spät! Die geltenden Standards und bewährten Gentechnik-Regelungen müssen erhalten werden. Unterstütze uns dabei. Unterschreibe die Petition und teile sie!

    Wir sind zwei Bäuerinnen aus Bayern und haben uns bewusst für die Produktion von gentechnikfreien Lebensmittel entschieden. Dafür brauchen wir wirksame Schutzmöglichkeiten vor Verunreinigungen und Haftungsregelungen. Sollte es keine Kennzeichnungspflicht mehr geben, wird Menschen im Supermarkt die Wahlfreiheit genommen: Sie sehen nicht mehr, was gentechnisch verändert wurde und was nicht. ...
  • Liebe FreundInnen der landwirtschaftlichen Vielfalt,

    Heute 23.4. Debatte zum Saatgutrecht voraussichtlich gegen 21 Uhr https://multimedia.europarl.europa.eu/en/webstreaming/plenary-session_20240423-0900-PLENARY oder
    https://acs.europarl.connectedviews.eu/meeting/55c4b38f-2638-4bbb-c31a-08dc5d3777f7/view
    Tagesordnung: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/OJQ-9-2024-04-23_EN.html

    Morgen 24.4. Abstimmung zum Saatgutrecht 12-13 Uhr
    https://multimedia.europarl.europa.eu/en/webstreaming/plenary-session_20240424-0900-PLENARY
    Die Voting List ist hier: https://www.europarl.europa.eu/sedcms/votingList/(A9-0149_2024).pdf
    Ca 50 Punkte sind auf der Liste, weil sie sehr kontrovers sind.
    Zu etwa der Hälfte der Punkte ist namentliche Abstimmung, d.h. anschließend kann man nachlesen, wer wie gestimmt hat .
    Tagesordnung: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/OJQ-9-2024-04-24_EN.html

    Debatte und Abstimmung sind simultanübersetzt, siehe Kopfhörer-Zeichen.

    Debatte und Abstimmung kann man auch später im nachhören, aber evtl nur englisch.

    Es wird extrem knapp. Jede Email und jeder Anruf zählt!
    Anbei nochmal das Schreiben und die Adressliste. Wer sie nicht findet, bitte email an gura@posteo.de

    Susanne Gura
    Mitglied des Vorstands/Board member

    Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e.V.

arutelu

Als langjährige Verfechterin der Vielfalt in unsren Gärten und auf unseren Tellern , kann ich nur hoffen, dass sich unser Einsatz auch von immer neuen bürokratischen Hürden sich nicht abschrecken lässt. Gärtner ist Politik, die wir künftigen Generationen schuldig sind. Vielfaltssorten sind unser kulturelles erbe, das wir nach bestem Wissen sorgfältig hüten und pflegen. und weitergeben.

vastu-argumenti veel pole.

Aidake tugevdada kodanikuosalust. Tahame teha Teie mured kuuldavaks, jäädes samas iseseisvaks.

Annetage nüüd