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Für ein solidarisches Neutrales Semester an den österreichischen Hochschulen

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Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann, Bildungs- und Wissenschaftssprecher*innen im österreichischen Nationalrat, Rektor*innen der österreichischen Hochschulen
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Über 100 Professor *innen richten in einem offenen Brief einen Appell an die politischen Entscheidungsträger *innen.

Für ein solidarisches Neutrales Semester an den österreichischen Hochschulen

Sehr geehrter Herr Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann! Sehr geehrte Bildungs- und Wissenschaftssprecher *innen im österreichischen Nationalrat! Sehr geehrte Rektor *innen der österreichischen Hochschulen!

Seit einigen Wochen arbeiten Menschen in unterschiedlichen Bereichen daran, die negativen gesundheitlichen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen der Coronavirus-Pandemie möglichst gering zu halten. Das ist auch an den österreichischen Hochschulen der Fall. Lehre und Forschung sowie die Aufrechterhaltung des alltäglichen Betriebs werden mit hohem persönlichem Einsatz gewährleistet.

Insbesondere die Umstellung auf und die Abhaltung von Online-Lehre ist, trotz der raschen und meist vorzüglichen Unterstützung durch die entsprechenden Stellen an den Hochschulen, enorm zeitaufwendig. (vgl. Langvers.) Diese Mehrarbeit nehmen wir auf uns, um die Studierenden in dieser für sie besonders schwierigen Situation zu unterstützen.

Wir sind uns bewusst, dass Sie alle ebenso wie die ÖH-Vertretung intensiv daran arbeiten, gerade für die Studierenden rasch Hilfestellungen auf gesetzlicher oder Verordnungs-Basis zu entwickeln. Damit soll zumindest ein Teil der negativen Folgen der vernünftigen Sperre von Hochschulen und Schulen abgefangen bzw. etwas ausgeglichen werden.

Aktuell ergeben sich insbesondere für viele Studierende große Probleme im Alltag: Unsicher gewordene Erwerbsarbeit, erhöhte Sorge-Verpflichtungen etwa durch die Schließung der Kindergärten und Schulen oder den Wegfall der Kinderbetreuung durch Eltern und Großeltern, erschwerte Studienbedingungen zu Hause, unzureichende technische Ausrüstung für Online-Learning und Bibliothekszugänge, mögliche Probleme für Studierende mit Visum und Aufenthaltsbeschränkungen, außergewöhnlich intensive Arbeit der Studierenden im Pflege- und Gesundheitsversorgungsbereich, mögliche Erkrankungen.

Analoges gilt für Lehrende. Besonders schwierig ist die Situation für Kolleg *innen mit Lehraufträgen, auf befristeten Verträgen und für in Teilzeit beschäftigte Forscher *innen. Von ihnen wird in der Zeit der Umstellung ein besonderes Engagement verlangt, ohne dass hierfür irgendeine Form von Sicherheit geboten würde. Weiters sind viele von ihnen zusätzlich zu ihren Tätigkeiten an den Hochschulen freiberuflich oder in außeruniversitären Projekten tätig, die durch die aktuelle Krise wegbrechen. (…) Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann sprach am 26. März im Hinblick auf die Covid-19-Krise von einem möglichen „Neutralen Semester“ für Studierende, die freiwilligen Corona-Sonderzivildienst leisten. Dafür soll es curriculare Anerkennungen etwa als Wahlfach geben, Studiengebühren ausgesetzt und im Hinblick auf die Familien- und Studienbeihilfen ein zusätzliches Toleranzsemester gewährt werden. Es bedürfe, so Bundesminister Faßmann, nun der einheitlichen kulanten Lösungen zwischen Regierung und Hochschulen.

Wir begrüßen diese Initiative. Gleichzeitig appellieren wir an Sie, Herr Bundesminister, sowie an die weiteren politischen Entscheidungsträger *innen in der Bundesregierung, im Nationalrat und an den Hochschulen ein solches Neutrales Semester auf alle betroffenen Studierende, Lehrende und Forschende auszuweiten und möglichst solidarisch umzusetzen. Dazu machen wir einige Vorschläge. Wir Professor *innen mit Festanstellungen wissen um unsere privilegierte Stellung im Hochschulbetrieb. Wir wissen auch um unsere Verantwortung in der aktuellen Situation: Verantwortung für das Funktionieren unserer Institute, Fakultäten und Forschungsprojekte, für die Aufrechterhaltung von Lehre und die Betreuung von Abschlussarbeiten sowie für das Wohlergehen der wissenschaftlichen und administrativen Mitarbeiter *innen in unserem jeweiligen Umfeld. Insbesondere sehen wir in dieser schwierigen Zeit unsere Verantwortung für die Studierenden und prekär Beschäftigten an den Hochschulen. Das Semester läuft an den Fachhochschulen bereits seit Februar und an den Universitäten seit Anfang März. Die Umstellung auf Online-Lehre wird mit hohem Aufwand und unter enormer Unterstützung der Universitäts- und Hochschulleitungen, Verwaltungen und insbesondere der IT Abteilungen geleistet. Trotz dieses kollektiven Engagements kann die Präsenzlehre nicht überall durch digitale Formate ersetzt werden, das gilt z.B. für Laborarbeit und praktische Übungen. Die Studierenden haben bereits Studienleistungen erbracht, Abschlussarbeiten werden geschrieben. Dafür setzen wir uns weiter ein. Doch die erschwerten Bedingungen lassen es sinnvoll erscheinen, dass von den Studierenden Druck genommen wird, um den jeweiligen Umständen entsprechend möglichst gut studieren zu können. Zudem sollen ihnen und den prekär an den Hochschulen Beschäftigten aus der aktuellen Situation heraus keine zusätzlichen Nachteile entstehen.

Причина

Daher appellieren wir an die politischen Entscheidungsträger*innen in der Regierung und an den Hochschulen, ein solidarisches Neutrales Semester zu ermöglichen und dabei folgende Vorschläge zu beachten und umzusetzen.

  1. Die Lehre soll weiterhin abgehalten werden, und für Studierende, die in der Lage sind, die notwendigen Leistungen in diesem Semester zu erbringen, sollte dies auch möglich sein.

  2. Dieses Semester soll für alle Studierende nicht auf die Studiendauer angerechnet werden. Das bedeutet, dass der für Ansprüche (auf Studienbeihilfe, Aufenthaltstitel, etc.) relevante Zeitlauf vorerst um dieses eine Semester unterbrochen wird. Darüber hinaus unterstützen wir den Vorschlag der Österreichischen Hochschulschüler_innenschaft vom 23. März, den Studierenden die aktuell dringend benötigte Sicherheit durch (aus heutiger Sicht) zwei Toleranzsemester zu gewähren.

  3. Die Regel, dass man mindestens 16 ECTS pro Jahr durch Lehrveranstaltungen absolvieren muss, um als prüfungsaktive Student*in zu gelten, sollte aufgehoben werden.

  4. Studienbeiträge und -gebühren sollten für das laufende Sommersemester für alle Studierenden erlassen werden.

  5. Besondere Dienste von Studierenden an der Gemeinschaft (Pflege, außerordentlicher Zivildienst, Mitarbeit bei der Frauen-Helpline etc.) sollten, wie von Bundesminister Faßmann vorgeschlagen, im Wahlfachbereich oder anderweitig anerkannt werden.

  6. Die Möglichkeit, Prüfungsleistungen während des Semesters und zu Semesterende (oder unmittelbar danach) zu erbringen, muss gewährleistet sein. Dafür bedarf es eines intensiven Austauschs unterschiedlicher Statusgruppen über angemessene Lösungen.

  7. Für Studierende mit aktuell intensiven Betreuungspflichten oder Tätigkeiten in relevanten Bereichen sollte es möglich sein, im darauffolgenden Studienjahr in Bildungskarenz zu gehen. Entsprechend sollte auch das Lehrangebot erhöht werden.

  8. Es ist aus unserer Sicht keine Lösung, Präsenz-Lehre auf den Sommer zu verschieben. (Gleichwohl sollte es, auf allseits freiwilliger Basis, die Möglichkeit dazu geben.) Viele Studierende wie auch Lehrende benötigen die Sommermonate für Erwerbsarbeit bzw. für Forschung und Publikationen. Für alle Lehrenden und die Mitarbeiterinnen der administrativen Verwaltung bedeutet die gegenwärtige Umstellung auf digitale Lehre unter großem Zeitdruck zudem bereits erhebliche Mehrarbeit, die von vielen am Wochenende oder in den späten Abendstunden erledigt werden muss. Von Lehrenden kann nicht erwartet werden, zusätzlich dazu noch Präsenzlehre im Sommer nachzuholen. Es wäre auch eine hohe zusätzliche Belastung für die administrativen Mitarbeiterinnen.

  9. Die Übergangsfristen auslaufender Curricula sollten, wie etwa an der Universität Wien bereits beschlossen, verlängert werden.

  10. Verpflichtende Praktika, etwa an Schulen, die aufgrund der aktuellen Situation nicht absolviert werden können, sollten zu keiner Verzögerung beim Studienabschluss führen.

  11. Alle aufenthalts- und sozialrechtlichen Bedingungen, die an Studienleistungen geknüpft sind, sind in diesem Semester als erbracht zu betrachten, unabhängig davon, ob diese tatsächlich erbracht werden konnten.

  12. Zeitlich befristete PraeDoc- und PostDoc-Stellen sollten angesichts der aktuellen Probleme, sich auf die eigenen Qualifikationsarbeiten zu konzentrieren, um ein Semester verlängert werden. Für Wissenschafter*innen mit Qualifizierungsvereinbarungen muss eine Kulanzregelung in Bezug auf die Fristen für Qualifizierungsarbeiten gefunden werden.

  13. Für Drittmittelbeschäftigte in Forschungsprojekten, die unter den gegebenen Bedingungen ebenfalls nur sehr eingeschränkt arbeiten können, sind auch gemeinsam angemessene Lösungen zu entwickeln und umzusetzen (bspw. ein Fonds zur Verlängerung der Stellen).

  14. Mit den Interessensvertretungen akkordierte höhere Vergütung für Lektor*innen bei allfälligem Mehraufwand sollte gewährt werden.

  15. Antragstellungsmöglichkeit für Lektor*innen für den Härtefonds unter der Geringfügigkeitsgrenze von 5.527,92 Euro pro Jahr, da deren lebenswichtige Nebenverdienste teilweise unter dieser Summe liegen.

Unser Appell geht von der Annahme aus, dass zum Wintersemester hin wieder Präsenzlehre möglich sein wird. Allerdings sollte nicht davon ausgegangen werden, dass sich dann wieder alles umgehend normalisieren kann. Die Nacharbeiten des aktuellen Sommersemesters werden auch nach dem Sommer für Lehrende und Studierende überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch nehmen.

Oberste Priorität hat aktuell die gemeinsame Bewältigung der COVID-19-Pandemie und ihrer gesundheitlichen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen. Mit einem solidarischen Neutralen Semester können die Hochschulen einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

Vgl. die etwas längere Version und Liste der Erstunterzeichner*innen:

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