Umwelt

Mönichkirchen Das g´sunde Bergdorf? WALD statt Asphalt! Parkplatz geplant bei Quellschutzgebiet!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
BM Patek, LH Mikl-Leitner, LR Bohuslav, LHStv. Pernkopf, Ecoplus
3.453 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

3.453 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

05.09.2019, 12:02

www.facebook.com/thomas.tauchner.37

Letzten Freitag um 16:00 begann für mich eine Lehrstunde in "how-NOT-to democracy" im Rahmen eines seitens der Liftbetreibergesellschaft initiierten Gesprächs mit ausgewählten Kritikern zum Parkplatzprojekt in Mönichkirchen.
Trotz mehrmaliger Forderung nach einer öffentlichen Debatte in Mönichkirchen, wurde seitens des Bürgermeisters eine solche verweigert. Auch ein Bericht über das Projekt in der Gemeindezeitung unterblieb.Vor einiger Zeit wurde ich von den Kritikern kontaktiert und ihre Anliegen klangen für mich nachvollziehbar, weshalb ich diese unterstützen wollte. Die Kritik am Parkplatzprojekt wurde mir durchaus emotional gefärbt kommuniziert, weshalb ich mir von der Lage vor Ort selbst ein Bild machen wollte. Als Beobachter von außen sieht man ja bekanntlich vieles anders.

Nun fand ich mich, gemeinsam mit engagierten MönichkirchnerInnen am Freitag um 16:00 im Gemeindeamt in Mönichkirchen ein. Als wir den Saal, in welchem die Diskussion stattfinden sollte, betreten wollten, stellte sich uns der Bürgermeister in den Weg und sagte mit forscher Stimme: "Nur die eingeladenen Gäste dürfen rein."
Ja, es wurden nur einzelne BürgerInnen zum Gespräch geladen. Das stimmt schon. Aber was ist das denn bitte für eine Art, sich eines öffentlichen Diskurses durch selektive Einladung zu entziehen? Noch dazu als Bürgermeister, wo man sich doch eigentlich freuen sollte, wenn sich die EinwohnerInnen für lokale Projekte interessieren und sich dazu auch - konstruktiv kritisch - äußern.
Während sich die Verantwortlichen den Parkplatzprojekts im Diskussionsraum versteckten, abwarteten oder was sie auch immer dort taten, wurde zuerst nur mit dem Bürgermeister, dann auch mit dem mitgebrachten Moderator der Diskussion und nach einer Viertelstunde wagte sich endlich auch auch einer der Verantwortlichen heraus. Die Diskussion dauerte insgesamt eine halbe Stunde. Schlussendlich wurden alle BürgerInnen nach hinten in den Saal gelassen. So auch ich. Dort wurde zuerst von der Notwendigkeit des Projekts gesprochen und die fertigen Pläne präsentiert. Der Plan zum Bau des Parkplatzes selbst scheint - isoliert betrachtet - nicht einmal schlecht, da dafür wenig versiegelte Fläche und eine Wiederaufforstung der gefällten Bäume geplant ist. Derart invasive und kostspielige Baumaßnahmen sollten jedoch nicht isoliert betrachtet werden, weshalb die Sinnhaftigkeit des gesamten Projekts sich stark an der x-Achse orientiert, also eher gegen null geht. Die Verkehrsbelastung (Parkplatzsituation) in Mönichkirchen erfordert an ca. 12-16 Tagen pro Jahr mehr Parkplätze. Das sind jene Tage, an denen gutes Wetter und herrliche Schneeverhältnisse auf ein Wochenende fallen.

In Mönichkirchen gibt es neben dem bereits bestehenden Parkplatz die Möglichkeit außerhalb der Ortschaft zu parken. An den besagten Tagen wäre es ein Leichtes, das Mehraufkommen auf diese Parkplätze umzuleiten und die Menschen von dort mittels Shuttlebus zur Piste zu bringen. Bei angenommenen Kosten von 1000€ für den Shuttlebus pro Tag, könnte man bei Kosten von 600 000 € für den Parkplatz einen Shuttle für mindestens 40 Jahre (eher länger) betreiben.Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass man die Piste in Mönichkirchen an einem herrlichen Wochenende als Skifahrer vergessen kann, da diese heillos überfüllt ist. Auch die Almwirte stöhnen bei Vollauslastung unter dem immensen Andrang. Ein Skilehrer vor Ort bestätigte meine Wahrnehmungen. Kurz: Es geht nicht mehr.

Warum trotzdem an diesem Projekt festgehalten wird scheint mir unklar. Obwohl die Betreiber selbst wissen, dass der Skitourismus in niedrigen Lagen kaum eine Zukunft hat und Zitat "es selbstverständlich Ziel ist, den Individualverkehr auf lange Sicht zu minimieren", der Parkplatzbau als "Notwehrmaßnahme" präsentiert wird und ein vernünftiges Gesamtkonzept, welches auch die Wirtschaft sowie die Lebensqualität im Ort selbst mitdenkt nicht präsentiert wurde, wird nun ein Parkplatz gebaut, für den obendrein 1,2 Hektar Wald gerodet werden. Zusammengefasst ist das nicht nur unökologisch, sondern auch unökonomisch.
Was mich jedoch besonders irritierte war der Ton, den der Bürgermeister den KritikerInnen gegenüber anstimmte. Blieben die Vertreter der Liftbetreiber zwar argumentativ schwach, versuchten sich diese zumindest in einem neutralen Ton. Der Bürgermeister hingegen, so meine Wahrnehmung, war sichtlich genervt vom Engagement der BürgerInnen.

Dass die BewohnerInnen Mönichkirchens von Beginn an nahezu gezielt im Dunkeln geließen wurden (kein Bericht in der Gemeindezeitung) ist bereits für sich genommen ein Indiz für ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium der demokratischen Kultur im mönichkirchner Gemeinderat. Wenn weiters engagierte BürgerInnen einen Dialog fordern und nachhaltige Lösungen fordern, diese aber durch gezieltes Ignorieren nahezu mundtot gemacht werden und selbst in einer 600-Seelen Gemeinde die Hinterzimmerpolitik in einer Art zelebriert wird, wo sich ...siehe link


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