Bürgerrechte

Lärmschutz für den Schießplatz St.Pölten-Völtendorf

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
BM f. Verteidigung
1.609 Unterstützende

Der Petition wurde teilweise entsprochen

1.609 Unterstützende

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 11.01.2021
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

13.05.2021, 14:35

Wir haben an das BMfLV folgende Antwort verfasst, dies für euch zur Information.

Sehr geehrte Frau Bundesministerin,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 06.05.2021 hinsichtlich unserer Petition für die Schaffung eines wirkungsvollen Lärmschutzes am Schießplatz Völtendorf.

Für die erste umgesetzte Maßnahme, dass Sonn- und Feiertage schießfrei sind, sind wir sehr dankbar. Ihre Information, dass für das statische Schießen Lärmschutztunnel angeschafft werden, freut uns sehr; diese Investition wird die Situation weiter verbessern, auch dafür vielen Dank.
Die sogenannte Schallbarriere wurde schon in der Planungsphase von Vertretern des Bundesheeres in den Medien als Sanierung des Kugelfangs und Sicherheitsvorkehrung bezeichnet und als wirkungslos hinsichtlich des Lärms angekündigt, was wir bestätigen können. Die Situation, dass ein weites Umfeld im Süden St.Pöltens durch den ständigen Betrieb am Platz in seiner Lebensqualität beeinträchtigt ist, hat sich dadurch nicht geändert und wird sich auch durch einen Bewuchs kaum verbessern.

Das lauteste und größte Problem für uns ist das dynamische Training mit dem Sturmgewehr am 25m-Stand, daran ändern sowohl die Tunnel als auch der neue Wall nichts. Dass eine ständige massive Lärmbelastung vor allem durch Schüsse auch ein psychischer Faktor und gesundheitsschädlich ist, ist heutzutage wohl unbestritten.

Natürlich haben wir Verständnis für den gesetzlichen Auftrag des Bundesheeres und begrüßen eine gute Ausbildung der Soldaten, deshalb war und ist unser Anliegen immer wertschätzend und vom Bemühen um Konsens geprägt. Die Schließung anderer Standorte und die daraus resultierende Konzentration des Betriebs am Platz mit dem Besuch diverser Einheiten aus ganz Niederösterreich und Wien rechtfertigt aus unserer Sicht jedoch auch die beste Ausstattung, dazu gehört eben auch ein bestmöglicher Lärmschutz für alle Beteiligten, er würde auch den Personen am Gelände zu Gute kommen.
Zur Erfüllung des gesetzlichen Auftrags gehört aus unserer Sicht auch, den Schützen die bestmöglichen Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, diese sind nach neuesten internationalen Erkenntnissen nur in Raumschießanlagen mit interaktiver Videozieldarstellung gegeben. Die deutsche Bundeswehr ist bereits dabei, ihre Anlagen entsprechend umzubauen und aufzurüsten, auch hinsichtlich des ArbeitnehmerInnenschutzes. Sämtliche Formen des Schießtrainings können durchgeführt werden: von Anfängern bis zu Spezialkräften, von Pistole über Sturmgewehr bis Maschinengewehr samt scharfer Munition. Dieser Schritt bedeutet einen Meilenstein für die Entwicklung unserer Streitkräfte und behebt gleichzeitig das Lärmproblem zur Gänze - eine optimale win-win-Situation also.
Kein gesetzlicher Auftrag des Bundesheeres kann jedoch sein, das Gelände an andere Behörden und private Vereine zu vermieten, die ein wesentlicher Verursacher der Lärmbelastung sind.

Wie Sie sicher wissen, plant die Polizei im Zuge des Neubaus des Sicherheitszentrums in St. Pölten eine derartige Raumschießanlage. Diese unübersehbaren Synergien sollten auch aus Sicht des Steuerzahlers nicht ungenutzt bleiben. Da man sich am Schießplatz Völtendorf auf einen gemeinsamen Schießbetrieb zwischen Bundesheer und Polizei einigen konnte, sollte das auch bei einem Neubau möglich sein. Die Planungsarbeiten für dieses Projekt laufen, es ist noch Zeit, die Anforderungen des Bundesheeres dabei zu berücksichtigen und ein Vorzeigeprojekt zu schaffen. Ob die Raumschießanlage Auf der Schanze oder in Völtendorf errichtet wird und wer Eigentümer ist, gibt Planungs- und Verhandlungsspielraum.

Daher wiederholen wir unsere Bitte aus der Petition an Sie, gemeinsam mit den Führungskräften und der Politik eine gemeinsame und bestmögliche Lösung zum Nutzen aller Beteiligten inkl. der Bevölkerung im Süden St.Pöltens zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
Ursula Leonhartsberger-Schrott


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