Landwirtschaft

Für eine Ernährungswende in öffentlich finanzierten Einrichtungen !

Petition richtet sich an
Schleswig-Holsteinischen Landtag Petitionsausschuss
272 Unterstützende 209 in Schleswig-Holstein

Sammlung beendet

272 Unterstützende 209 in Schleswig-Holstein

Sammlung beendet

  1. Gestartet August 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 22.09.2023
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

22.09.2023, 13:35


Liebe Unterstützende,

openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss von Schleswig-Holstein eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und Informationen transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.

Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petitions-Startenden dabei, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.


Mit besten Grüßen
das Team von openPetition


25.11.2022, 14:33

Wir brauchen noch mehr Unterschriften. Bitte bewerbt die Petition in eurem Umfeld!


Neues Zeichnungsende: 30.04.2023
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 232 (188 in Schleswig-Holstein)


31.08.2022, 15:25

Korrektur der Formatierung und Einfügung eines Links


Neue Begründung:

Warum gibt es dringenden Handlungsbedarf?

Aktuell zwingen uns der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine und die Corona-Pandemie, unsere Erzeugung und Versorgung mit Lebensmitteln neu zu überdenken. Gleichzeitig steht unser Ernährungssystem vor weiteren enormen Herausforderrungen im Hinblick auf den Gesundheits-, Tier-, Umwelt- und Klimaschutz sowie im Hinblick auf faire Preise und Menschenrechte in Nahrungsmittellieferketten. Das aktuelle Landwirtschafts- und Ernährungssystem verursacht Schäden mit hohen gesellschaftlichen Folgekosten. Deshalb muss die Politik Rahmenbedingungen setzen und Fördermaßnahmen finanzieren, um einen nachhaltigen Wandel zügig voranzubringen. 

Ein wichtiger Hebel für die Umgestaltung unseres Ernährungssystems ist die öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln und die Etablierung von Nachhaltigkeitsstandards für die Ernährung in öffentlich finanzierten Einrichtungen wie zum Beispiel Kitas und Schulen. Dadurch können wichtige Impulse ausgehen für eine Umstellung der Nahrungsproduktion.

Eine gesundheitsförderliche, nachhaltige Ernährung ist Teil des staatlichen Bildungsauftrags. Kinder und Jugendliche müssen die Chance bekommen, sich in Kitas und Schulen gesundheitsförderlich und nachhaltig zu ernähren. Es ist wissenschaftlich belegt, dass das Ernährungsverhalten von Erwachsenen in der Kindheit entscheidend geprägt wird. Daher können in Kita und Schule erlernte nachhaltige Ernährungsstile einen langfristigen, positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. 

Sowohl die Kommunen als auch die Landespolitik sind gefragt, den notwendigen Wandel hin zu einem zukunftsfähigen Ernährungssystem durch eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung spürbar voranzubringen.

 

Warum brauchen wir einen grundsätzlichen Wandel unseres Ernährungssystems?

  • Etwa 37% der Treibhausgasemissionen hängen mit unserem Landwirtschafts- und Ernährungssystem zusammen.[1] Ein grundlegender Wandel der Art und Weise, wie Nahrungsmittel hergestellt und konsumiert werden, ist dringend notwendig für den Klimaschutz.[2] Ein ambitionierter Klimaschutz ist wiederum essentiell für die Sicherung unserer zukünftigen Nahrungsproduktion.
  • Das durch die Landwirtschaft entscheidend mit-verursachte Artensterben und der Verlust an fruchtbaren Böden stellt eine Bedrohung für die zukünftige Nahrungsproduktion dar. Eine drastische Reduktion des Einsatzes von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln ist von hoher Bedeutung für den lebenswichtigen Schutz von Böden, Gewässern und Artenvielfalt.[3]
  • Gleichzeitig ist eine Umstellung auf mehr Tierschutz und Nachhaltigkeit in der Tierhaltung essenziell. [4] Um dem Anspruch echten Tierschutzes gerecht zu werden, brauchen Tiere unter anderem wesentlich mehr Platz. Zudem ist eine Reduktion der Tierbestände und des Konsums tierischer Lebensmittel erforderlich, um einen dringend notwendigen Beitrag zur Abmilderung der Klimakrise und zur Sicherung der Welternährung zu leisten. Dies ist auch im Interesse des Schutzes von Menschen vor lebensbedrohlichen Krankheiten: Der zu hohe Konsum von Fleisch und Wurst führt zu einem erhöhten Risiko für Krebs, Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen.[5] Darüber hinaus führt der hohe, regelmäßige Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung zur Ausbreitung multiresistenter Keime. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Ära, in der gewöhnliche Infektionen und leichte Verletzungen auf Grund antibiotikaresistenter Keime wieder tödlich werden können.[6]
  • Insgesamt belaufen sich die Kosten, die die Landwirtschaft in Deutschland durch Schäden z.B. im Hinblick auf Klima, Biodiversität, Luftschadstoffe, Wasserbelastungen und Bodendegradierung verursacht, laut der Zukunftskommission Landwirtschaft auf 90 Milliarden Euro jährlich.[8]
  • Der Handlungsbedarf ist also enorm. Das gilt auch für die bisher fehlende Fairness in unserem Ernährungssystem – national und international: Entlang internationaler Lieferketten kommt es verbreitet zu Menschenrechtsverletzungen und zur Verwehrung existenzsichernder Einkommen in der Nahrungsmittelproduktion.

Unser von 19 Akteuren unterzeichnetes Positionspapier enthält weitere Forderungen und Argumente: www.agrarkoordination.de/fileadmin/user_upload/RZ-Positionspapier_01.pdf

 

[1] www.ipcc.ch/srccl/

[2] www.science.org/doi/10.1126/science.aba7357

[3] cordis.europa.eu/article/id/26574-pollinators-key-to-one-third-of-global-crop-production/de

[4] www.greenpeace.de/publikationen/rechtsgutachten-konventionellen-schweinemast

[5] www.iarc.who.int/featured-news/media-centre-iarc-news-redmeat/

[6] www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/antibiotika-who-warnt-vor-weltweit-steigenden-resistenzen-a-966796.html

[7] www.science.org/doi/10.1126/science.abc3189

[8] www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/abschlussbericht-zukunftskommission-landwirtschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=15


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 0 (0 in Schleswig-Holstein)


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