1,542 signatures
Collection finished
Petition is addressed to: Österreichische Bundesforste
An alle Pferdemenschen, Reiterinnen und Reiter, die sich ein sicheres und pferdegerechtes Reitnetz in der Reitregion Wienerwald wünschen:
Wir fordern vom größten Grundbesitzer im Wienerwald, den Österreichischen Bundesforsten, volle Kooperation für den Erhalt und den Ausbau eines sicheren und pferdegerechten Reitwegenetzes in der Reitregion Wienerwald.
Unterstütze diese Petition und zeige den Österreichischen Bundesforsten, dass die entgeltliche Nutzung des Reitwege in der Reitregion Wienerwald wichtig ist und für sichere, pferdegerechte Wege zu sorgen ist.
Reason
Pferdemenschen, Reiterinnen und Reiter im Großraum Wien wollen das Naherholungsgebiet Wienerwald mit dem Pferd nutzen können – so wie es Radfahrende, Wandernde oder auch Hundebesitzer:innen tun.
Während oben genannte Nutzergruppen den Wald kostenlos zur Erholungs- und Hobbyzwecken nutzen dürfen, sieht die aktuelle Regelung einen Kostenbeitrag für die Nutzungserlaubnis mit Pferd vor. Reiter:innen in der Reitregion Wienerwald zahlen einen Jahresbeitrag von derzeit 152€ für die Nutzung mit Hufeisen markierter Wege. Selbst dann, wenn das Pferd ohne Sattel am Strick geführt wird, bestehen die ÖBF auf Zahlung dieser Gebühr und an die Bindung ausgewiesener Wege (entgegen dem Wortlaut im Forstgesetz).
Doch entgegen der Kommunikation der ÖBF ist das Angebot an pferdegerechten Reitwegen mangelhaft. Leider nehmen die ÖBF auch bei der Instandhaltung bestehender Reitwege (welche meist über Forststraßen laufen) keine Rücksicht auf pferdegerechte Ausführung:
- Forststraßen werden seit 2021 zu modernen „Forstautobahnen“ umgebaut: Sie werden mit Grobschotter „befestigt“ und in Stand gesetzt, auch dann, wenn sie als Reitwege zur Nutzung freigegeben sind. Grobe Schotterwege sind heute ein nahezu flächendeckendes Problem in der gesamten Reitregion und sind auch für Nutzergruppen wie Wandernde oder Radfahrende problematisch.
- Einige Strecken im Reitwegenetz führen direkt entlang von Landesstraßen und stellen ein großes Sicherheitsrisiko dar. Motorräder, LKW und Autos brettern mit 100 km/h dicht an den Pferden vorbei.
- Für das Reiten freigegeben Wege werden ohne Ankündigung ersatzlos gesperrt. Das passiert auch dann, wenn der zugrundeliegende Vertrag zwischen dem Verein Reitregion Wienerwald und ÖBF Ersatz vorsehen würde.
- Wichtige Anfragen bzgl. Wartung sowie Anregungen zur Verbesserung der Reitwege, werden von uns Reiter:innen an den Verein Reitregion Wienerwald mitgeteilt. Der Verein filtert und leitet an die zuständigen Ansprechpersonen bei den ÖBF weiter. Leider erfolgt seitens ÖBF, wenn überhaupt, eine stark verzögerte Rückmeldung (manche Antworten lassen wochenlang auf sich warten, andere erfolgen nie, trotz mehrfacher Nachfrage).
All das treibt mich als Einzelperson an, es öffentlich anzusprechen und um Unterstützung zu bitten. Im Gegensatz zu Spaziergängen mit Hund oder Radtouren bin ich als Freizeitreiterin an die Wege um den Stall gebunden. Diese Beschränkung betrifft auch viele andere Reiter:innen.
Das macht sichere Reitwege und ein gut funktionierendes Reitwegenetz aus:
- Direkter Anschluss an das Reitwegenetz für jeden Reit- bzw. Einstellbetrieb innerhalb der Reitregion Wienerwald.
- Damit verbunden mind. 2 Rundwege zu jeweils etwa 1 h sowie Alternativen durch Anbindung an das restliche Reitwegenetz.
- Sichere Reitwege abseits von Freilandstraßen! Um das Gefahrenpotential durch motorisierten Individual- und Schwerverkehr zu reduzieren.
- Reitwege frei von grobem Schotter, die in allen Gangarten sicher zu bereiten sind. Bei Neuanlage oder Sanierung von Forststraßen Verwendung von „bindigem“ Schotter und Ausführung einer feinkörnigen Deckschicht. Alternativ Ausführung & Instandhaltung eines gut reitbaren Seitenstreifens wie vertraglich vereinbart.
- Fairplay seitens ÖBF: Bereitstellung von Ersatzwegen bei längerfristigen Wegesperren, wie vertraglich vereinbart.
- Shared Trails: Freigabe von markierten Wanderwegen bei angemeldeten Wanderritten.
Die Forderungen repräsentieren mehr als meine persönliche Wünsche. Gespräche mit Pferdeliebhabern, Stallbetreibern und dem Verein Reitregion Wienerwald zeigen, dass diese Petition im Namen vieler steht. Die Unterschriftenaktion "Stoppt die Steinzeit" nach meinem offenen Brief 2021 wurde von über 500 Menschen unterstützt, was die Bedeutung sicherer und pferdefreundlicher Reitwege in der Reitregion Wienerwald unterstreicht.
Die Erweiterung der Reitwege in der Region bietet zahlreiche Vorteile. Durch ein erweitertes Netzwerk können Konflikte zwischen verschiedenen Nutzergruppen vermieden werden. Die Umwelt wird geschont, da weder Pflanzen noch Tiere Schaden nehmen. Als Fluchttiere werden Pferde von anderen Tieren nicht als Bedrohung angesehen. Bestehende Wege wie Forststraßen, Rückewege und Wanderwege werden durch Hufabdrücke nicht beeinträchtigt. Pferdemist trägt auf natürliche Weise zur organischen Düngung bei, verbessert den Boden und fördert die Bodenbiodiversität.
Gemeinsam können wir Veränderungen bewirken! Die Sicherheit und pferdefreundliche Instandsetzung der Reitwege in der Reitregion Wienerwald ist essentiell. Das Reitwegenetz bildet eine wichtige Grundlage für zahlreiche Betriebe in der Region. Ihre Unterstützung ist von großer Bedeutung, um diese Ziele zu erreichen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Quellen
Verein Reitregion Wienerwald
https://reitregion-wienerwald.at
Forstgesetz
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010371
Streckennetz Reitwege Reitregion Wienerwald
https://www.bundesforste.at/wienerwald/sperrgebiete.html
Petition details
Petition started:
08/30/2023
Collection ends:
04/30/2024
Region:
Wienerwald
Topic:
Sports
News
-
Die Petition wurde eingereicht
on 27 May 2024Die Sammlung von Unterschriften ist abgeschlossen. Mein aufrichtiger Dank gebührt dir und allen für die Unterstützung und das Engagement für sichere und pferdegerechte Reitwege im Wienerwald. Die Solidarität für dieses Thema ist mit der eindrucksvollen Zahl von 1.542 Unterschriften für sichere Reitwege im Wienerwald dokumentiert.
Anfang Mai haben Sabine Schober und ich die Unterschriftenlisten an die Verantwortlichen im Forstbetrieb Wienerwald, Gerald Oitzinger, Betriebsleiter und an Arnold Reichl, Jagd, Fischerei & Tiefbau, Reitwege übergeben. Die Herren wollten leider kein gemeinsames Foto von der Übergabe der Unterschriftenlisten machen.
Beim gemeinsamen Gespräch betonten die Verantwortlichen die grundsätzlich positive Haltung des Forstbetriebs gegenüber der reiterlichen Nutzung ausgewählter Wege im Wald. Des weiteren wurde auf die Bedeutung der Verwendung von Schotter zur Instandhaltung von Forststraßen hingewiesen. Ferner soll es im Verlauf des Jahres 2024 zu einer Evaluierung der bestehenden Reitwege kommen.
In der Schotter-Angelegenheit wurde betont, über die verschiedenen Ausprägungen des Materials Bescheid zu wissen. Wenn verfügbar soll künftig bindiges Material zur Sanierung jener Forststraßen genutzt werden, die zur reiterlichen Nutzung freigegeben sind.
Die Bewusstseinsbildung betreffend reittauglichem Schotter ab – was einen Teilerfolg der Petition ausmacht. Leider bleibt der schale Nachgeschmack, dass für künftige Sanierungen von Forststraßen bindigeres Schottermaterial nach Verfügbarkeit aufgebracht wird. Die Erfahrung der letzten Jahre hat allzu oft gezeigt, dass eine Möglichkeit eben keine Sicherheit ist.
Was die Entwicklung und die Verbesserung der Reitregion anlangt mit den bekannten Themen – Entschärfung von gefährlichen Routen entlang von Tempo-100-Landesstraßen, Ausbau der Wege mit pferdefreundlichem Boden, weniger und kürzere Sperren, Ausweichmöglichkeiten bei Sperren – sind keine nennenswerten Verbesserungen zu erwarten, solange der Vertrag in derzeitiger Form fortbesteht.
Es ist daher umso wichtiger, dass jede:r für sich das Thema Reiten im Wienerwald proaktiv nach außen trägt. Auch du kannst Öffentlichkeit für sichere Reitwege im Wienerwald herstellen!
* Informiere andere – ob Freunde oder Bekannte oder über soziale Medien.
* Nutze dein eigenes Netzwerk, um auf den Wunsch nach erholsamer Waldzeit mit deinem Pferd aufmerksam zu machen.
* Du kannst selbst eine eigene Petition erstellen, um Unterstützung für das Thema zu mobilisieren.
* Schreib Briefe und E-Mails an Politiker, Behörden und Entscheidungsträger, direkte Anschreiben schaffen sehr nachhaltig Aufmerksamkeit.
Indem Du und ich und wir alle weiter über den Bedarf an sicheren Reitwege im Wienerwald sprechen, landet das Thema irgendwann bei jemand, der/die jemand kennt …
Lass uns weiterhin gemeinsam für ein Angebot an sicheren und pferdegerechten Reitwegen einsetzen – für eine entspannte Zeit im Wald 🐴🌳 Vielen Dank für deine fortwährende Unterstützung! -
Änderungen an der Petition
on 21 Mar 2024 -
Am 23. Jänner fand auf Einladung der Reitregion Wienerwald der Runde Tisch zur „Zukunft des Reitens im Wienerwald“ in der ÖBF Zentrale in Purkersdorf statt. Anwesend waren Vertretende der Österreichischen Bundesforste, die Reitregion Wienerwald, Stift Heiligenkreuz, Landwirtschaftskammer NÖ, Wienerwald Tourismus, Biosphärenpark und Niederösterreichischem Pferdesportverband. Als Initiatorin der Petition waren Dr. Sabine Schober und ich geladen. Für die Möglichkeit zur Teilnahme an dieser Runde möchte ich mich an dieser Stelle bei den Veranstaltern bedanken.
Die Veranstaltung bot uns wichtige Gelegenheit, verschiedene Institutionen gleichzeitig über Nutzungsmotive des Reitens und spezifische Bedürfnisse zu informieren. Darüber hinaus erlangten wir Einblick in die Rahmenbedingungen seitens Grundbesitzers und Herausforderungen die diese mit sich bringen. Dabei wurde die Komplexität bei der Gestaltung der Zukunft des Reitens im Wienerwald sehr deutlich.
Wie gern würde ich an dieser Stelle berichten, dass aus den konstruktiven Hinweisen der Reiterschaft mögliche Lösungsansätze wahrgenommen wurden…
Für mich persönlich verdeutlichte sich an diesem mehrstündigen Termin der Interessenkonflikt, der sich aus der aktuellen Konstellation rund um das Reiten im Wienerwald ergibt:
Der Verein Reitregion Wienerwald ist Betreiber der Reitwege und damit leistungsverantwortlich. Der Verein verkauft uns Reiter:innen die Nutzungsrechte in Form der Reitmarke. Allerdings hat er als Betreiber keinen direkten Einfluss auf die Leistung (Zustand der Wege, Verfügbarkeit der Wege, Ausweichrouten, Entschärfung von Gefahrenstellen, Weiterentwicklung) und es fehlen Ressourcen (personell, finanziell, materiell) um die vertraglich vereinbarte Verantwortung für die Markierung, Instandhaltung, Pflege und Befestigung der zur Nutzung freigegeben Wege wahrzunehmen. Gleichzeitig soll der Verein die Interessen der Reiterschaft im Wienerwald vertreten.
Spitze Zungen bezeichnen den Verein als „Inkassobüro“, auf welches der Grundeigentümer, die Bundesforste, alle Verantwortung abschiebt.
Meine Erfahrung ist, dass der Verein trotz enormem persönlichen Engagement in dieser ehrenamtlichen Tätigkeit wenig erreicht.
Mehr als 650 (!!!) öffentliche Kommentare und mehr als 1.500 Unterstützungen der Petition zeigen, dass ich mit meiner Erfahrung nicht alleine bin.
Und deswegen ist unsere Petition weiterhin so wichtig.
Mit jeder Stimme schaffen wir mehr Öffentlichkeit für ein System, das derzeit allen Beteiligten viel Mühe doch wenig Zufriedenheit bringt.
Es ist an der Zeit, dass wir als Nutzergruppe gemeinsam auftreten. Der Wienerwald ist für uns nicht nur Reitumgebung, sondern ein Ort der Erholung. Lass uns also zustimmendes Schweigen brechen und die Wahrnehmung für unsere Bedürfnisse stärken.
Unterzeichne und teile die Petition: Je mehr Unterstützung, desto größer die Wirkung.
Danke, dass du Teil dieser wichtigen Initiative bist 🙏🙏🙏
Debate
Ausreichende Reitwege im Naherholungsgebiet der Großstadt Woen sind sinnvoll und wünschenswert. Mindest ebenso notwendig wäre es, ausreichend Radwege und Mountainbikestrecken zur Verfügung zu stellen. Diese gibt es zumindest im Bereich der Gemeinde Wienerwald kaum bzw. gar nicht. Als Radfahrer÷in muss man sich hier stets die Straße mit den Autofahrern teilen, was mitunter zu sehr gefährlichen Situationen führt. Helga Stieber
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