Region: Wien
Umwelt

Erhaltung der Platane Josefstädterstraße / Auerspergstraße

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadt Wien, Magistratsabteilung 18
609 Unterstützende 558 in Wien

Der Petition wurde teilweise entsprochen

609 Unterstützende 558 in Wien

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 14.01.2021
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

08.03.2021, 23:14

Sehr geehrte Damen und Herrn!
Liebe Freunde!

Die Platane wurde mit enormem Aufwand auf den nahem Schmerlingplatz verpflanzt. Die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens möge jeder selbst beurteilen – es war keinesfalls Ziel und Forderung dieser Petition.
Die Wiener Linien sind aus der Pflicht – die Platane ist „gerettet“, nicht zuletzt aufgrund einer Medienaktion des Kuratorium Wald und der unentgeltlichen Arbeit des Baumchirurgen Saller. Der zuständige Stadtrat Hanke will in der Verpflanzung des Baumes die ökologische Grundeinstellung der Stadt Wien symbolisiert sehen.
Bedauerlich ist, dass es eine sehr gute Möglichkeit gegeben hätte an der Kreuzung Auerspergstraße /Josefstädterstraße/Stadiongasse einen Platz zu gestalten, nämlich durch die Errichtung des Aufganges der U-Bahnstation an der dem Platz zugewandten Ecke des BUWOG-Gebäudes (Der Grund gehört der Stadt Wien und war in der Planungsphase der Station noch nicht bebaut), sowie durch eine Erweiterung des Platzes bei Verzicht auf eine Fahrspur – was sich infolge der Reduktion des Individualverkehrs durch den U-Bahnausbau als fast zwingende Maßnahme aufdrängen hätten sollen. Diese ursprünglich offenbar vorgesehene Option wurde durch die Neuausschreibung des Bieterverfahrens und die damit verbundene Bauverzögerung verspielt. Diese hat für die erste Bauphase bei Gesamtkosten von 2,1 Milliarden 200 Millionen Ersparnis gebracht. Der „größere Spielraum“, den man den Baufirmen nun eingeräumt hat, ermöglichte diese Kostenreduktion. Es ist nicht auszuschließen, dass die auf diesem Abschnitt nun offene Bauweise die insgesamt 70 Rodungen erforderlich gemacht hat. Viele Bäume zwischen Josefstädterstraße und Frankhplatz wurden bereits gefällt. In der Universitätsstraße steht die Rodung von 30 Bäume bevor.
Der Eintrag zur Platane im Wiener Baumkataster wurde mittlerweile gänzlich gelöscht. Das davor von 1937 auf 1990 geänderte Pflanzdatum stellt das Alter des Baumes natürlich in Frage. Allerdings lässt der Vergleich mit einer ähnlich großen Platane Ecke Zeltgasse/Langegasse mit dem Pflanzjahr 1932 eher auf ersteres schließen. Die Baumnummer der versetzten Platane wurde nun erstaunlicherweise der Platane in der Zeltgasse zugewiesen.
Auch die mit der Veröffentlichung dieser Petition einsetzende hektische Betriebsamkeit im Katasteramt zeigt, dass der Schutz von Baumbestand und Grünraum im innerstädtischen Bereich als weit verbreitetes Anliegen den Verantwortlichen zur Kenntnis gebracht werden konnte.
Wenngleich nicht erfolgreich, so ist zu hoffen, dass diese Petition mit den vielen Unterstützungen ein wenig dazu beitragen kann, dass dem Erhalt von Bäumen bei künftigen Bauvorhaben ein höherer Stellenwert eingeräumt werden wird.
Reaktion auf die Petition seitens der Adressaten gab es erst am 25. Februar, nach der Entfernung der Platane, als mir von einem Fachreferenten des Stadtrats Peter Hanke ein Auszug aus der Werbekampagne der Wiener Linien für den U2/U5-Ausbau zugesandt wurde.

Mit nochmaligem Dank an alle UnterstützerInnen und vielen Grüßen
Elisabeth Vintschgau


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