Region: Saarland
Gesundheit

Zerschlagung der Rettungswache Homburg führt zu Verlust von Personal in der Notfallrettung

Petition richtet sich an
Der Beauftragte des Rettungsdienstes im Saarland
1.851 Unterstützende 1.193 in Saarland
24% von 4.900 für Quorum
1.851 Unterstützende 1.193 in Saarland
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  1. Gestartet 17.03.2024
  2. Sammlung noch > 7 Wochen
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Der Rettungsdienst im Saarland wird gerade durch Ausschreibungen neu strukturiert. Während sich im restlichen Land wenig ändern wird, sollen die Rettungswachen Homburg und Bexbach unter einer Bietergemeinschaft von Deutschem Roten Kreuz und Johanniter Unfallhilfe aufgeteilt werden.


Dies hat sowohl für uns Mitarbeitende, als auch für die Bevölkerung der betroffenen Wachengebiete erhebliche Konsequenzen, die von den Verantwortlichen offensichtlich so nicht bedacht oder bewusst in Kauf genommen werden.


Für uns Sanitäter und Sanitäterinnen bedeutet es, dass 60% der Notfallrettung an die Johanniter Unfallhilfe gehen sollen. Unser bisheriger Arbeitgeber möchte zwar alle bisher Beschäftigten bei sich behalten, da aber für einen großen Teil hier vor Ort keine Verwendung mehr besteht, will man aus uns eine Personalausfallreserve für die restlichen Wachen des DRK Landesverbandes bilden. Diese befinden sich allesamt im Raum Saarbrücken, Völklingen und Ottweiler. Das bedeutet erheblich weitere Anfahrtswege und einen deutlich höheren Zeitaufwand für die Fahrt zur Arbeit bei weiterhin bestehenden 12-Stunden-Schichten und 43-Stunden-Woche. Dies ist für viele aus finanziellen und familiären Gründen nicht zu leisten. Unsere in Jahren aufgebaute Wachengemeinschaft, die uns Kameradschaft, Rückhalt und Sicherheit in einem schwierigen, oft belastenden Berufsbild sichert, wird zerschlagen. Sehr viele Kenntnisse der komplexen örtlichen und organisatorischen Strukturen, insbesondere an der Uniklinik, gehen verloren.


Um eines klarzustellen: Keiner von uns hat Angst, arbeitslos zu werden. Der Fachkräftemangel im medizinischen Bereich hat auch unsere Region längst erreicht. Krankenhäuser und andere Anbieter aus dem medizinischen Bereich suchen händeringend Personal. Überregional werden sogar Wechselprämien geboten. Sprich: Keiner von uns ist auf seinen aktuellen Arbeitsplatz alternativlos angewiesen. Damit befinden wir uns in einer recht komfortablen Situation, dessen sind wir uns bewusst.


Und genau da kommen wir zu den drohenden Konsequenzen für die Notfallversorgung im Raum Homburg und damit für jeden, der hier lebt, arbeitet oder auch nur durchreist. Nicht nur, dass ortskundige Rettungskräfte anderswo eingesetzt werden sollen, wo sie sich nicht auskennen. Viele von uns überlegen ernsthaft, ob sie unter diesen Umständen überhaupt noch in der Notfallrettung arbeiten wollen. Man wird gezwungen, sich über Alternativen zu unserem mit viel Herzblut ausgeübten Beruf Gedanken zu machen, der leider auch mangelhafte Arbeitsbedingungen, ein kaum angemessenes Gehalt, sowie kaum Aufstiegschancen bietet und in dem es die Wenigsten schaffen, ihn bis zur Regelrente ausüben zu können. Schon jetzt liegt die durchschnittliche Verweildauer im Beruf bei jungen KollegInnen bei unter 5 Jahren. Ersatz für ausscheidende Sanitäter gibt es auf dem Arbeitsmarkt keinen. Es gibt schlicht keine gesunden arbeitslosen Notfallsanitäter! Jeder und jede von uns wird dringend gebraucht, um die Notfallversorgung aufrechtzuerhalten! Wir wissen inzwischen, was wir und unsere Arbeit wert sind. Das sollten die Verantwortlichen nicht vergessen.

Begründung

Das Thema geht also JEDEN an, denn jeder von uns und von Ihnen kann jederzeit an jedem Ort zu einem medizinischen Notfall werden. Schon heute können nicht täglich alle benötigten Rettungsfahrzeuge besetzt werden, obwohl wir alle mit hohem persönlichen Engagement immer wieder Extraschichten fahren. Werden die örtlichen Strukturen zerschlagen, werden Rettungsfahrzeuge weit häufiger nicht personell besetzt oder nur mit ortsunkundigem, teurem Leihpersonal am Laufen gehalten werden können. Die Qualität der Notfallrettung im Raum Homburg/Bexbach wird DEFINITIV leiden, wenn die vorgesehenen Pläne durchgezogen werden!


Unser Arbeitgeber, der DRK Landesverband Saarland, wollte diese Pläne den Mitarbeitern erst nach Abschluss der Bietfrist mitteilen und uns vor vollendete Tatsachen stellen. Erst auf erheblichen Druck unsererseits auf die Geschäftsführung kam es zu einer Informationsveranstaltung, in der alle unsere Befürchtungen bestätigt und gleichzeitig heruntergespielt wurden. Unser Vertrauen zu den Verantwortlichen ist spätestens seit diesem Tag nachhaltig geschädigt. Nachdem man uns trotzig zusicherte, dass man als Landesverband kein Gebot für die Wachen abgeben würde, wenn die Mitarbeiter das nicht wünschten, wurde wachenintern eine Unterschriftenaktion gestartet, in der wir forderten, dass der Landesverband ein Gebot für alle Rettungsfahrzeuge an den beiden Standorten abgeben oder zugunsten eines anderen Anbieters komplett auf ein Gebot verzichten solle. „Ganz oder gar nicht“ war das Motto. 90 Mitarbeitende der Standorte haben unterschrieben, das sind beinahe 90% der Kollegen vor Ort! Leider wurden wir wieder enttäuscht. Man kann sich von Arbeitgeberseite nicht mehr an eine solche Aussage erinnern, obwohl sie vor 50 anwesenden Kollegen genau so geäußert wurde.


Nach gefühlt zahllosen Gesprächen mit Verantwortlichen des DRK gibt es keine Einsicht, deren Verantwortung für uns und die Bürger hier wahrzunehmen und mögliche Fehlentscheidungen zu erkennen und zu überdenken. Das zwingt uns, weitere Schritte einzuleiten und die Öffentlichkeit zu informieren. Wir tragen Verantwortung für die Bevölkerung hier, für uns und unsere Familien. Dieser wollen wir gerecht werden.


WIR FORDERN DIE DURCHFÜHRUNG DES RETTUNGSDIENSTES IM BEREICH HOMBURG UND BEXBACH AUCH WEITERHIN DURCH EINEN EINZIGEN TRÄGER!


Wir Mitarbeitende der Rettungswachen Homburg und Bexbach sind uns unserer hohen Verantwortung bewusst und wollen dieser weiterhin mit viel Engagement wahrnehmen, sind aber nicht bereit, massive soziale Einschnitte für uns und die Nachteile für die Bevölkerung durch die Entscheidungen der Verantwortlichen mitzutragen. Wir wollen weiterhin unserer Berufung nachgehen und die medizinische Versorgung der Bevölkerung hier in Homburg, Bexbach und Umgebung gewährleisten. Als Einheit, als Bürger, als Fachkräfte, als Kollegen. Ganz oder gar nicht!


Bitte unterstützen Sie uns mit ihrer Unterschrift unter diese Petition. Helfen Sie uns, die Sicherstellung der medizinischen Notfallversorgung ihrer Familie und ihrer Mitmenschen in Homburg, Bexbach und Umgebung aufrechtzuerhalten. 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr. Diese Jahr sogar 366. Dieser wichtige Teil der medizinischen Versorgung muss in professionelle Strukturen eingebunden werden und darf nicht weiterhin Spielball von finanzorientierten Entscheidungen sein Einzelner sein. Das Ausbluten von Fachpersonal muss gestoppt werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Förderverein der Rettungswache Homburg e.V. aus Homburg
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Neuigkeiten

An allen Ecken und Kanten wird das Land auf Kosten der Bürger kaputt gespart. Das finde ich grundsätzlich schon unmöglich! Gerade im wichtigen Gesundheitswesen geht das gar nicht. Ich suche seit über 1 Jahr ( und ich bin chronisch krank!!) einen neuen Hausarzt was mir nicht gelingt weil die vorhandenen Praxen keine weiteren Patienten aufnehmen ( nur als beispiel) deswegen unterstütze ich diese Petition sehr gerne und würde mich freuen wenn es etwas bewirken würde

Es ist total egal, wer diese Rettungswache betreibt, desweiteren ist es egal wie viele Organisationen diese Rettungswache betreiben. Es bleibt die gleiche Anzahl an Rettungswagen, es bleibt der gleiche Standort. Es gibt keinen Grund warum die Patientenversorgung darunter leiden sollte. Dies ist einzig und allein für die Mitarbeiter eine nervige Situation. Aber wie auch selbst geschrieben, ihr bekommt überall einen Job auch bei der Johanniter Unfallhilfe. Also dann auch in Homburg.

Warum Menschen unterschreiben

Weil ich finde dass die Leute, die noch irgendetwas für das Gemeinwohl tun: sei es aktiv oder passiv (jeder so wie er kann) hoch gehalten werden sollten. Da ich jahrzehntelang ehrenamtlich tätig war und die alten, die noch dazu fähig und bereit sind immer mehr aussterben kann es eigentlich nicht sein dass solche Dienste wie Rettungsdienst, Feuerwehr und vergleichbares immer mehr verschwinden. Eigentlich ist es eine Schande!

Alles soll mehr zentralisiert werden. Die DRK-Strategie 2030 - Füreinander da. Miteinander stark. wurde in einem mehrjährigen, gesamtverbandlichen Prozess entwickelt und 2021 verabschiedet. Und dafür gibt es staatliche Subventionen, also Steuergeld.

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