Verbraucherschutz

Nein zu Tiefengeothermie in Schwetzingen und angrenzenden Gemeinden

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister René Pöltl
610 Unterstützende 263 in Schwetzingen
57% von 460 für Quorum
610 Unterstützende 263 in Schwetzingen
57% von 460 für Quorum
  1. Gestartet 25.02.2024
  2. Sammlung noch > 4 Monate
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Tiefengeothermie ist eine Form der Wärme- und Energiegewinnung, die erhebliche Risiken birgt. Im Umkreis von Schwetzingen (Aufsuchungsgebiet Hardt) gibt es Planungen von GeoHardt GmbH (Joint Venture von MVV und EnBW) zur Errichtung mehrerer Tiefengeothermie-Kraftwerke. Die hierfür benötigte Aufsuchungserlaubnis umfasst neben Erdwärme und Sole auch die Aufsuchung von Lithium. Diese Kraftwerke sollen in eng besiedeltem Gebiet in unmittelbarer Nähe zu wichtiger Infrastruktur (u.a. Autobahn, Eisenbahn) errichtet werden. Bei einem potentiellen Standort am Rande von Schwetzingen sind die nächsten Anwohner gerade einmal 500 m Luftlinie entfernt.

Deshalb fordern wir vom aktuellen und zukünftigen gesamten Gemeinderat der Stadt Schwetzingen sowie der angrenzenden Gemeinden Brühl, Ketsch, Oftersheim und Plankstadt, diese Pläne zu überdenken, unsere berechtigten Sorgen aufgrund der bisher in Verbindung mit Tiefengeothermie aufgetretenen Vorkommnisse im Oberrheingraben ernst zu nehmen und unsere Forderungen zu unterstützen:

  • Sofortige Einstellung aller Tiefengeothermie- und Lithiumabbauprojekte im Aufsuchungsgebiet Hardt
  • Keine Vergabe von Grundstücken (weder Pacht noch Kauf) zur Errichtung von Tiefengeothermie-Anlagen
  • Ausbau und optimale Nutzung der schon heute zahlreich bekannten, aber leider noch immer völlig unzureichend genutzten alternativen und sicheren Energiequellen in unserer Region 

Des Weiteren fordern wir die vollständige Regulierung der bereits bei der Vorerkundung entstandenen Schäden, insbesondere Ersatzforderungen nach dem Verursacherprinzip, unabhängig davon, ob mögliche DIN-Normen (z.B. DIN 4150-3) von den beauftragten Unternehmen eingehalten wurden oder nicht. In diesem Zusammenhang fordern wir eine Schadensregulierung zum Neuwert. Eine Erstattung zum Zeitwert ist völlig inakzeptabel.

Wir bitten die Kommunalverwaltungen im Aufsuchungsgebiet Hardt um bestmögliche Unterstützung der Geschädigten bei der Durchsetzung ihrer Forderungen aufgrund der Schäden, die in Verbindung mit den seismischen Messungen aufgetreten sind.

Begründung

Tiefengeothermie ist nachweislich keine „alternativlose und risikolose Energiequelle“. Laut dem Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe kann sie Erdbeben auslösen und das Grundwasser verschmutzen (Quelle: Link). Der Einsatz dieser unkontrollierbaren Technik in einem „wissenschaftlich bestätigten tektonischem Erdbebengebiet“ ist unverantwortlich, höchst gefährlich und muss in unserer Region unbedingt verhindert werden. Im gesamten Oberrheingraben sind mehrere Tiefengeothermie-Anlagen zur Wärmeerzeugung und Lithiumgewinnung von verschiedenen Unternehmen geplant. Diese Projekte bergen aufgrund der Beschaffenheit des Oberrheingrabens (Störungen, Verwerfungen) viele Probleme und Risiken, wie uns die Praxis, entgegen anderslautender Behauptungen der Befürworter, immer wieder lehrt.

Die Tatsache, dass Erdbeben auch erst viele Monate später, nachdem die Anlage längst gestoppt wurde, auftreten können, macht es dann fast unmöglich, den tatsächlichen Verursacher eindeutig zu benennen!

Weitere Infos auf unserer WEBSITE

Potentielle Gefahren

Erdbeben im seismisch aktiven Oberrheingraben

Die Tiefe Geothermie birgt grundsätzlich ein erhebliches Erdbebenrisiko. Es werden große Mengen an Tiefenwasser aus 3.000 bis 5.000 Meter Tiefe hochgepumpt und das Wasser an einer anderen Stelle wieder in die Tiefe gepresst. Dadurch verändern sich die Druckverhältnisse an den Bohrlandepunkten und der Untergrund kommt in Bewegung.

Es gibt viele Beispiele im Oberrheingraben, wo Tiefengeothermie-Projekte zu Erdbeben führten. Anlagen in Insheim/Landau sorgten für unzählige induzierte Erdbeben und werden daher nur mit stark reduzierter Leistung betrieben. Allein in Insheim gab es zwischen 2009 und 2023 178 Geothermie induzierte Erdbeben (Link – Suche: Insheim).

Schäden an Immobilien

Erdbeben bergen ein erhebliches Risiko, Häuser zu beschädigen. Natürliche Erdbeben sind über private Gebäudeversicherungen abgedeckt. Schäden aufgrund Geothermie bedingter Erdbeben sind allerdings ausgeschlossen. Entstehen also durch eine Geothermie-Anlage Schäden, müssen die Geschädigten ihre Ansprüche direkt an den Betreiber der Geothermie-Anlage stellen. Bei den im Januar und Februar 2023 durchgeführten seismischen Messungen zur Erkundung im Aufsuchungsgebiet Hardt sind bereits 127 Schäden gemeldet worden (Stand Mitte Juni 2023). Anstelle einer fairen Schadensregulierung mussten die meisten Geschädigten allerdings die bittere Erfahrung machen, dass sie entweder komplett leer ausgehen oder nur unzureichende Vergleichsangebote unterbreitet bekamen, deren Annahme eine Verzichtsklausel bezüglich weiterer Schäden vorsieht (entsprechende Originalschreiben von Geschädigten liegen uns vor). Hier ein Bericht aus der BNN, wie Immobilienbesitzer im Elsass und in der Ortenau bisher wenig erfolgreich, um die Behebung ihrer Schäden kämpfen, sowie ein Bericht eines Betroffenen aus Schwetzingen (Schwetzinger-Zeitung).

Grundwasserverunreinigung

Wasser ist unser höchstes Gut und durch nichts zu ersetzen. Sauberes Grundwasser ist extrem wichtig für unsere dichtbesiedelte Region. Wir Bürger sind auf einwandfreies Grundwasser angewiesen. Die Bohrlandepunkte können teilweise in unmittelbarer Nähe von Wasserschutzgebieten, wie z.B. Mannheim-Rheinau, liegen.

Bei Tiefengeothermie werden große Mengen giftiges, radioaktives Tiefenwasser gefördert und wieder in den Boden zurück gepresst. Niemand kann ausschließen, dass stark korrosives Tiefenwasser in Grundwasser führende Schichten gelangt. Auch Erdbeben können zu Undichtigkeiten in den Förderrohren führen und eine Verbindung zwischen Grundwasser und Tiefenwasser herstellen. Tiefenwasser kann auch austreten, wenn es im Betrieb zu Störfällen kommt. In Landau gab es Störfälle mit Kontamination des Grundwassers mit Arsen.

Radioaktivität

Erdwärme wird nur etwa zur Hälfte aus Wärme gewonnen, die noch aus der Zeit der Erdentstehung stammt. Die andere Hälfte entsteht durch radioaktive Zerfallsprozesse (manche Quellen sprechen von 70% Erzeugung durch radioaktive Prozesse). Aus dem Bohrloch kann Radongas in höherer Konzentration als das natürliche Vorkommen austreten. Radon ist radioaktiv und krebserregend. Das im Untergrund natürlich vorhandene Radon kann durch Risse an Keller-Außenwänden, die bei Seismizität entstehen, schnell ins Gebäudeinnere gelangen und dort zu einer erhöhten Konzentration führen. Das Heimtückische daran: Das Edelgas Radon ist farblos, geruch- und geschmacklos. Daher bemerkt man es nicht. Radon in der Atemluft ist die zweithäufigste Ursache von Lungenkrebs.

Bitte unterstützen Sie uns dabei, Schwetzingen und seine Umgebung sicher und lebenswert zu halten. Unterschreiben Sie diese Petition jetzt!

Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie Schwetzingen

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Matthias Langer aus Schwetzingen
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Warum Menschen unterschreiben

Tiefengeothermie ist eine Blase, mit der Geld verdient werden soll. Wenn sie platzt, zahlen die Bürger die Zeche, bei den bereits entstandenen Schäden sieht es ohnehin so aus. Tiefengeothermie hat im erdbebenreichsten Teil Deutschlands keine Berechtigung und keine Zukunft. Sie ist eine unkalkulierbare Gefahr auf Kosten der Bürger.

Die Grundwassergewinnung von bester Qualität aus dem Schwetzinger Hardtwald ist gefährdet. Das Einzugsgebiet dieses Wassers ist viel größer als der abgegrenzte Bereich. Ein Fehler bei einer Bohrung in diesem Bereich hat Folgen, die nicht mit Geld zu bezahlen sind. Ein paar Risse im Gemäuer oder gar vollständige Zerstörung von Gebäuden ist dagegen ein einfacher Schaden.

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