Umwelt

Energiewende naturverträglich gestalten - keine Windräder auf Naturschutzflächen in Halle (Westf.)

Petition richtet sich an
Rat der Stadt Halle (Westf.)
355 Unterstützende 205 in Halle (Westf.)
45% von 460 für Quorum
355 Unterstützende 205 in Halle (Westf.)
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  1. Gestartet 14.03.2024
  2. Sammlung noch > 10 Monate
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Im November 2023 veröffentlichten die Stadt Halle (Westf.), die Stadtwerke Münster und die TWO (städt. Energieversorger der Stadt Halle) ihre Pläne zur Errichtung von sechs Windenergieanlagen auf Haller Stadtgebiet im Jahr 2025. Der Stadtrat hat den Planungsüberlegungen im Grundsatz zwar bereits zugestimmt, die finale Entscheidung steht aber noch aus.


Alle sechs geplanten Standorte für die Windräder liegen mitten in einem Biotopverbund aus FFH- und Naturschutzgebieten und auf Flächen, denen das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) eine "besondere oder herausragende Bedeutung für das Biotopverbundsystem" bescheinigt.


Mit Ihrer Unterschrift unterstützen Sie unser Anliegen, den Rat der Stadt Halle (Westf.) davon zu überzeugen, den Bau der sechs Windräder auf diesen Naturschutzflächen in Bokel, Hörste und Kölkebeck zu verhindern.

Begründung

Um eines vorweg zu nehmen: Wir sind keine Windkraftgegner. Im Gegenteil, auch wir sind davon überzeugt, dass Windenergie ein wichtiger Baustein für die Erreichung der Klimaschutzziele ist. Aber warum stellen wir uns dann gegen die Pläne für neue Windräder in Halle (Westf.)?


Die gewählten sechs Standorte befinden sich mitten zwischen Naturschutzgebieten


Die Feuchtwiesenschutzgebiete Barrelpäule, Hörster Feuchtwiesen und Feuchtwiese Vennheide sowie der Tatenhauser Wald bilden durch ihre räumliche Nähe zueinander einen so genannten Biotopverbund. Es handelt sich um Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitate mit europäischem Schutzstatus) und Natura2000-Gebiete. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) stuft solche Gebiete ein in „Kernflächen (Flächen mit herausragender Bedeutung für das Biotopverbundsystem) und Verbindungsflächen (Flächen mit besonderer Bedeutung für das Biotopverbundsystem). [...]


Die Verbindungsflächen sollen die Ausbreitung bzw. den Austausch von Individuen benachbarter Populationen ermöglichen. Der Biotopverbund trägt zur besseren Verknüpfung der Natura-2000-Gebiete bei und ist damit auch ein Kernstück für den Erhalt und die Entwicklung der Biodiversität im Rahmen der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ (Quelle: Homepage LANUV). Die geplanten Standorte der neuen Windräder liegen auf, oder direkt neben diesen Naturschutzflächen inmitten der Verbindungs-Korridore, obwohl das LANUV explizit die "Vermeidung der Zerschneidung und Verinselung der Lebensräume durch Straßenbau und Windenergieanlagen" als Maßnahme zur Entwicklung des Grünlandnetzes über solche Verbundachsen beschreibt.


Warum würden die Windräder ausgerechnet an diesen Standorten stören?


Insbesondere die Feuchtwiesen und die Barrelpäule sind für NRW in ihrer Einzigartigkeit bedeutend. Hohe Grundwasserstände und der zum Teil bereits seit 1937 bestehende Schutzstatus bieten einer Vielzahl an hochgradig gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Neben seltenen Pflanzen sind hier beispielsweise Brutvögel wie der Eisvogel, Kiebitz, Wiesenpieper, Rohrweihe und Großer Brachvogel oder als Durchzügler oder Nahrungsgast der Flussregenpfeifer, Bekassine, Rotmilan, Wespenbussard, Grünschenkel, Kranich, Bruchwasserläufer, Rotschenkel oder Schwarzspecht zu finden. Auch der Uhu ist regelmäßig anzutreffen. (Nähere Informationen zu den FFH-Gebieten, schützenswerten Arten und den geplanten Windrad-Standorten auf unserer Homepage.)


Die Windräder mit geplanten Höhen von 200 - 250 m stören den Austausch der Arten zwischen den einzelnen Biotopen (zum Vergleich: Zwei der Windräder würden die höchste Stelle im nahen Teutoburger Wald noch einmal um knapp 10 m überragen). Aber insbesondere die für die Errichtung dieser Industrieanlagen notwendigen Maßnahmen (Grundwasserabsenkung für den Bau von etwa 40 x 40 x 4 m großen Fundamenten, Schaffung von Zuwegen samt irreparabler Bodenverdichtung, Abholzungen, Verlegung von voraussichtlich 12 km Mittelspannungsleitungen zur Anbindung der Windräder an das Stromnetz) wäre eine Katastrophe für den artenreichen, zusammenhängenden Naturraum.


Gibt es Alternativen?


Die gibt es durchaus. So hat das LANUV für NRW mit 3,1 % der Landesfläche fast doppelt so viele geeignete Windflächen identifiziert, als dies für die Erreichung der Klimaschutzziele notwendig wäre (1,8 %) – das gesamte Gebiet der Stadt Halle mit allen Stadtteilen gehörte jedoch nicht dazu (Quelle und Download der Flächenanalyse: Homepage des LANUV). Das liegt insbesondere an der relativ dichten Besiedlung sogar in den ländlich geprägten Ortsteilen, der besonderen Topografie mit dem Teutoburger Wald sowie seinen großen Waldflächen, und letztlich auch an den großen Naturschutzflächen in Halle (die auch überregional als Ausgleichsflächen für Autobahn, Industrie und Wohnbebauung dienen). Auch der Regionalplan Wind der Bezirksregierung Detmold empfiehlt für Halle (Westf.) keine Windflächen - nach den darin enthaltenen Leitlinien (Mindestabstand zu Wohngebäuden, FFH-Gebieten und Biotopverbundflächen) würden sogar alle sechs Standorte hinfällig. In Nachbargemeinden in direkter Nähe werden derzeit Windparks im Einklang mit der Natur geplant: Eine Zerschneidung von Lebensräumen wird dort vermieden.


Bis Ende des Jahres 2024 findet nun eine Kartierung der schützenswerten Flora und Fauna in den betroffenen Gebieten in Halle statt. Wir werden in dieser Zeit den Rat der Stadt Halle (Westf.) hinreichend über die Problematik der Standorte für die sechs Windräder informieren und klarstellen:


NEIN zu Windrädern auf den Haller Naturschutzflächen!


Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Unterschrift, unserem Anliegen ein höheres Gewicht zu verleihen.


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