Bauen

Rettet Die Platanen Vor Dem Düsseldorfer Hauptbahnhof

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Thomas Geisel
5.024 Unterstützende 3.688 in Düsseldorf

Sammlung beendet

5.024 Unterstützende 3.688 in Düsseldorf

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

04.05.2022, 17:42

Liebe UnterzeichnerInnen,
das geplante Vorgehen am Konrad Adenauer Platz steht exemplarisch für den Umgang mit Großbäumen im Rahmen von städteplanerischen Projekten. Und genau der zerstört immer mehr einen großen Teil der so wichtigen urbanen Grünstrukturen. Aus diesem Grund haben wir nun vor der Landtagswahl NRW einen Offenen Brief an die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz und die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, Ina Scharrenbach geschickt.
Bitte (alle NRW BewohnerInnen von Euch) fordert, Eure LandtagskandidatInnen vor der Wahl am 15. Mai zu einer Stellungnahme dieser Forderung auf.
Hier der Text:
Schutz vorhandener Stadtbäume muss verbessert werden
Sehr geehrte Frau Geywitz,
sehr geehrte Frau Scharrenbach,
wir engagieren uns als Baumschutzgruppe seit 2005 für den Erhalt der Großbäume in
Düsseldorf und weisen die Verantwortlichen konsequent auf den unverzichtbaren Beitrag
des Stadtgrüns für die Gesundheit von Mensch und Tier und ein intaktes Klima hin.
Dabei stoßen wir allerdings immer wieder an dieselben Grenzen, die unverrückbar
erscheinen, aber unbedingt geändert werden müssen.
Im Zuge der Stadtentwicklung mit den zahlreichen Bauverfahren verlieren wir nicht nur
kontinuierlich unzählige Großbäume, sondern auch immer wieder Flächen an Parkrändern.
Anstehende Neupflanzungen werden dann häufig nicht vor Ort durchgeführt, sodass es in
der Endbilanz zu einer stetigen Verringerung der Phytomasse in den zunehmend
versiegelten Innenstädten kommt.
Alte Bäume können nicht ersetzt oder „ausgeglichen“ werden.
Großbäumen kommt bei der Verbesserung der Luft eine unersetzliche Bedeutung zu, sie
schaffen damit auch eine wohltuende Atmosphäre in Straßen und auf Plätzen. Zudem
binden sie über die Photosynthese das klimaschädliche Kohlendioxid und verdunsten
Mengen an Wasser, womit sie Garanten für angenehme Temperaturen, ein besseres Klima
und eine höhere Aufenthaltsqualität in verdichteten Stadtquartieren sind. Man denke
insbesondere an die immer heißer werdenden Sommermonate.
Vergleichbare „Dienstleistungen“ können neugepflanzte kleine Bäumen nicht in einem
annähernden Maße erbringen. Einen Ausgleich, wie das Baugesetzbuch es vorsieht, gibt es
somit nicht.

Alte Großbäume zu erhalten, kostengünstiger als „Ersatz“ durch Neupflanzungen
Es muss zudem berücksichtigt werden, dass mit den durch den Klimawandel
einhergehenden Extremwetterereignissen, der seit zwei Jahren andauernden Pandemie und
den mit dem Krieg ausgelösten Flüchtlingsströmen große finanzielle Ausgaben auf die
Kommunen zukommen, die zeitgleich zu Sparmaßnahmen an anderer Stelle führen werden. Es ist zu befürchten, dass, wie schon oft in der Vergangenheit, zuerst die Ausgaben für
Erhaltungsmaßnahmen für das städtische Grün und die Parkanlagen eingeschränkt werden.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Klimakrise eine der größten zu bewältigenden
Herausforderungen darstellt. Mit Blick auf monetäre und ökologische Folgen weisen wir
dringend auf die Tatsache hin, dass mit dem Erhalt eines großen Stadtbaumes die hohen
Kosten gespart werden, die bei Neupflanzungen und der Pflege von schmächtigen
Jungbäumen immer entstehen.
Obwohl diese Fakten längst hinreichend bekannt sind, müssen wir nach Jahren unseres
Engagements für den Baumerhalt leider immer noch bilanzieren, dass diese Erkenntnisse in
der Realität kaum Einfluss auf die Entscheidungen bei der Umsetzung von Baurecht haben.
Denn die frühzeitige Einbeziehung des Baumbestandes im Planungsvorgang, mit dem Ziel
sie zu erhalten, findet nicht statt.
Eine Änderung dieser Vorgaben im Baugesetzbuch zu veranlassen, würde zu lange dauern
und bei der raschen Entwicklung in den urbanen Räumen den Schutz der Bäume auf zu
viele Jahre verzögern.
Daher fordern wir von den Landes- und Bundesministerien eine empfehlende Vorgabe
oder Verordnung, wonach der Erhalt von Großbäumen zukünftig vorrangig bewertet
und ihr Erhalt unerlässliche Voraussetzung bei der Vergabe von Baurecht wird.
Wenn das Leben in den Städten künftig noch erträglich sein soll, darf Baurecht nicht mehr
vor Baumrecht stehen.
Wir bitten um Bestätigung des Erhalts dieses Schreibens und danken Ihnen vorab für Ihre
Unterstützung unseres Anliegens vielmals.
Mit baumfreundlichen Grüßen
Andrea Vogelgesang Uli Schürfeld
In Namen der Baumschutzgruppe Düsseldorf

und weiterer Unterstützerinitiativen:
Netzwerk Baum- und Naturschuttz
BundesBürgerInitiative WaldSchutz - BBIWS
Bundesbündnis BODENSCHUTZ
BI Waldfreunde Düsseldorf-Ratingen
Fachforum „Lebensraum Stadt“ der Lokalen Agenda Düsseldorf
Die Himmelgeister Kastanie e.V.
Aachener Baumschutzbund


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