Region: Berlin
Education

Für eine vollumfängliche Präsenzlehre an den Berliner Universitäten im Wintersemester 20/21

Petitioner not public
Petition is directed to
Berliner Senat, Berliner Universitäten
169 supporters 78 in Berlin

The petition is denied.

169 supporters 78 in Berlin

The petition is denied.

  1. Launched 2020
  2. Collection finished
  3. Submitted
  4. Dialogue
  5. Finished

06/21/2020, 03:36

Ich habe aufgrund der neuesten Nachrichten der letzten Tage, zwei weitere Quellen eingefügt und eine Dopplung im Text entfernt.


Neuer Petitionstext: Ich heiße Ronny und studiere an einer Berliner Universität. In den Universitäten wird gerade das folgende Wintersemester (20/21) hinsichtlich der Bedingungen, die die aktuelle Pandemieabwehr stellt, besprochen und gestaltet.
Aufgrund der aktuellen Situation gibt es die Überlegungen, die rein digitale Lehre, wie sie jetzt gerade im Sommersemester stattfindet, auf eine Mischung aus Präsenzlehre und digitaler Lehre im Wintersemester 20/21 auszuweiten.
Doch gibt es hier meiner Ansicht nach mehrere Probleme:
Die 'Corona-Krise' und auch die damit einhergehende 'digitale Lehre' an den Hochschulen stellt die Studentinnen und Studenten vor besonderen Herausforderungen.
Und auch die 'Lösung', eine Mischung aus Präsenzlehre und digitaler Lehre für das Wintersemester 20/21, wird die bestehenden Probleme, die ich weiter unten erwähnen werde, kaum oder gar nicht lösen.
Meiner Ansicht nach wird, wie ich weiter unten zeigen werde, auch die Mischung aus Präsenzlehre und digitaler Lehre nur für mehr Ungleichheit sorgen. Das liegt einerseits an den Bedingungen, die die Uni selbst für das folgende Wintersemester stellt, als auch an den bereits bestehenden Problemen, die durch die 'Corona-Krise' hervorgerufen wurden.
Ich möchte die aktuelle Lage weder verharmlosen, aber auch nicht überinterpretieren. Eine zweite Welle wird laut Wissenschaftlern immer unwahrscheinlicher ([1],[2]) und europaweit gibt es immer mehr Lockerungen. Es sind mittlerweile sogar wieder die ersten Urlauber auf Mallorca eingetroffen.[3] Täglich treffen hinsichtlich der Lockerungen neue Meldungen ein.
Die (Exzellenz-)Universitäten sollen zum Wintersemester 20/21 zur reinen Präsenzlehre zurückzukehren. Ebenfalls ohne Abstandsregel, ohne Maskenpflicht und ohne Bildung von kleineren Gruppen wie in den Kitas und Schulen [4],[5] (auf eine Gruppenbildung wird in den Kitas ab Juni nicht mehr geachtet - s. Quelle Nr.[5]).
Dass eine rein digitale Lehre und auch eine Mischung aus Präsenzlehre und digitaler Lehre nur noch für mehr Ungleichheit sorgen, lässt sich an meinen Begründungen (weiter unten) gut erkennen.
Nr.[5], die Kultusminister Konferenz beschloss ebenfalls, dass die Abstandsregel im nächsten Schuljahr wegfallen sollte [6]). Was die Berliner Unis betrifft, fordert die Juristische Fakultät der HU, den Präsenzbetrieb zum Wintersemester 20/21 aufzunehmen.[7]
Nur eine reine Präsenzlehre kann, eben weil alle Personen so in ihrem Wesen wahrgenommen werden, neben der benötigten Ausgestaltung der Seminarräume für Personen mit physischen und/oder psychischen Beeinträchtigungen, für eine gleichberechtigte und auch gleichwürdige Lehre sorgen.
Genau wie die Universitäten sind auch die Kitas und Schulen ein Ort der Begegnung. Davon leben diese Einrichtungen. Dort können die Menschen wieder ihr Recht auf Bildung wahrnehmen. Die Unis sind zuallererst ein Ort, an dem die Persönlichkeit gestaltet und der Austausch gefördert wird. Im Umgang mit anderen Personen wird die Resilienz und verschiedene Fertigkeiten (Kompetenzen) gefördert. Dieser Ort sollte nicht aus einer Verharmlosung, aber auch nicht aus einer Überinterpretation heraus, 'stillgelegt' werden. Warum sollte eine vollumfängliche Präsenzlehre in den Unis nicht wieder möglich sein, wenn es sie bereits in den Kitas und Schulen gibt?
Quellen:
[1] www.rnd.de/gesundheit/christian-drosten-zweite-corona-infektionswelle-konnte-ausbleiben-EKCS7AC5UFJUFCJX2D45FJBHVQ.html
[2] www.n-tv.de/panorama/Streeck-erwartet-keine-zweite-Corona-Welle-article21803064.html
[3] www.tagesschau.de/ausland/mallorca-corona-touristenankunft-101.html
[4] www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/06/berlin-senat-regelbetrieb-kitas-schulen-gastronomie-kollatz.html
[5] www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/06/brandenburg-lockerungen-corona-eindaemmung-schulen-kitas.html
www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/06/brandenburg-lockerungen-corona-eindaemmung-schulen-kitas.html
[6] www.kmk.org/presse/pressearchiv/mitteilung/kmk-regulaerer-schulbetrieb-spaetestens-nach-den-sommerferien.html
[7] www.tagesspiegel.de/berlin/coronavirus-in-berlin-71-neuinfektionen-alle-corona-ampeln-weiterhin-auf-gruen/25655678.html


Neue Begründung: - Die rein digitale Lehre hat bereits jetzt allen Beteiligten gezeigt, dass sie nicht die Hoffnung erfüllen kann, die in sie gesetzt wurde. Die digitale Lehre lässt den intensiven Austausch vermissen. Diese 'Ernüchterung' wurde bereits in Umfragen von allen Beteiligten wahrgenommen. Nicht umsonst haben bereits 2000 Dozentinnen und Dozenten verschiedener Hochschulen ein Schreiben veröffentlicht, in diesem sie eine Rückkehr zur Präsenzlehre fordern (mittlerweile hat dieses Schreiben 4100 4274 Unterzeichner, Stand: 16.06.2020).[6] 20.06.2020).[8]
- Da aufgrund der aktuellen Auflagen auch immer noch einige Uni-Bibliotheken geschlossen sind und die Ausleihe in den bereits geöffneten Bibliotheken nur stark eingegrenzt von statten geht, ist es kaum bis gar nicht möglich, gewünschte Bücher auszuleihen und umfassend wissenschaftlich arbeiten zu können. Und auch hier zeigt sich, dass die digitale Lehre ihre klaren Grenzen hat. Denn da nicht jedes Buch digital verfügbar ist, muss man wohl so lange auf das gewünschte Exempar warten, bis die 'Corona-Krise' wieder vollends vorbei ist. Ein sinnvolles und flüssiges arbeiten an z.B. Seminararbeiten ist so leider undenkbar.
- Ich denke auch, dass die technische Ausstattung der Studentinnen und Studenten von einigen Lehrkräften schlichtweg überschätzt wird (s. hierzu z.B. Quelle Nr.[7], Nr.[9], unter Textabschnitt 'Viele Studierende sind schlecht ausgestattet fürs Online-Semester'). Nicht jede Person hat einen eigenen Laptop oder PC zu Hause. Oftmals werden diese Geräte gemeinsam genutzt, was vielleicht gelingen mag, aber nicht immer hilfreich ist. Dagegen werden die PC-Pools, die sich in den Unis befinden, seit Mitte März nicht mehr genutzt.
- Wer aufgrund der 'Corona-Krise' keinen Job mehr hat,[8] hat,[10] für den ist bereits der Kauf von Druckerpatronen gar nicht oder nicht ohne weiteres zu bewerkstelligen. Ein eigenen Laptop zu kaufen, ist so undenkbar.
- Die Unis könnten, sofern sie wieder öffnen würden, wiederum einige Jobs für Studierende anbieten und so einen kleinen Teil wieder auffangen.
- Abgesehen vom Jobverlust, steigen auch viele weitere Ausgaben. Das Mittagessen ist 'außerhalb' der Uni oftmals teurer als in der Kantine, ebenso die Kopien etc. Dazu zählt auch, dass man sich die Bücher, die man für die Seminararbeit benötigt, kaufen muss, da man sie sich momentan nicht ausborgen kann.
Doch wer sich nun seit über zwei Monaten vermehrt um die finanzielle Situation kümmern muss, hat keine Zeit mehr für die Uni. D.h., dass die Universitäten auch hier schlagartig zur Entspannung beitragen könnten, wenn sie wieder öffnen würden. Das würde wenigstens etwas zur finanziellen Situation bei einigen beitragen.
- Ein Grund, der von den Unis angegeben wird, warum sie auch zum Wintersemester nicht zum Regelbetrieb zurückkehren, ist der, dass einige Studierende zurzeit Betreuungsaufgaben leisten müssen. Dieses Argument ist aber bereits jetzt nicht mehr gültig, da die Kitas ab Juni und die Schulen ab August wieder zum Regelbetrieb zurückkehren werden (s. oben Quelle [4] & [5]). Für die Betreuung ist also gesorgt, wenn das Wintersemester erst im Oktober oder November beginnen wird.
- Dabei wird, wenn auch unterschwellig, oftmals angedeutet, dass Kinder oder die Betreuungsaufgaben im allgemeinen ein Problem seien. Das Problem sind aber nicht die Kinder, sondern die 'digitale Lehre' selbst. Es ist einfach schlichtweg unmöglich, die digitale Lehre - und da spreche ich aus eigener Erfahrung - zusammen (!) mit den Betreuungsaufgaben zufriedenstellend zu meistern.[9] meistern.[11]
Ein acht Stunden Arbeitstag im Home-Office, sei es als Student oder als Angestellte/r der Firma X und (!) eine ganztägige Betreuung der Kinder und/oder anderen Bedürftigen,
ist gleichzeitig kaum möglich. Es ist offensichtlich, dass hier einiges 'auf der Strecke bleibt'.
- Im Planungsansatz der FU-Berlin für das Wintersemester stehen folgende Orientierungslinien: Die Präsenzveranstaltungen sollen bspw. für StudienanfängerInnen und für die, die ihr Studium demnächst abschließen wollen, stattfinden. Daneben soll die Präsenzlehre, wenn überhaupt, dann nur in kleinen Gruppen stattfinden. D.h., dass der große Teil der Studenten außen vor bleiben wird. Einer Gleichberechtigung wird so nur entgegen gearbeitet. In Kombination mit den bereits erwähnten Problemen, die zumindest so lange bestehen bleiben würden, wie es auch die Bedingungen zur Pandemieabwehr gibt, kann der Ansatz der digitalen Lehre (und auch eine Mischung aus Präsenzlehre und digitaler Lehre) in Zeiten der 'Corona-Krise' einfach nicht überzeugen.
Quellen:
[6] [8] www.praesenzlehre.com/
[7] [9] www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-studis-in-finanzieller-not-wenn-profs-fuer-ihre-studierenden-spenden/25909234.html
[8] [10] www.rnd.de/politik/studenten-in-corona-krise-40-prozent-haben-ihren-job-verloren-R6IJD2ROBQVQEB6FH5KFJ3EHKM.html
[9] [11] www.tagesschau.de/investigativ/swr/homeschooling-111.html

Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 95 (65 in Berlin)


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