1.418 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Rathaus
Rettet die Rösselmühle! Für eine respektvolle Stadtentwicklung in der Grazer Murvorstadt!
800 Jahren lang wurde in der Rösselmühle Mehl gemahlen. Sie steht für Arbeit und Brot, Industrie und Handwerk, Gemeinschaft und den Austausch zwischen Stadt und Land. Die Rösselmühle mit ihren beiden Silotürmen ist ein weithin sichtbares Landmark, identitätsstiftendes Wahrzeichen und kulturelles Erbe der Stadt Graz.
Am 22.12.2023 stellte die Römü GmbH Antrag auf Abbruch der Silotürme. Am 15.1. stellte die Stadt den Abbruchbescheid aus. Am 16.1. wurde der Abbruch von zwei der drei Silotürmen der Rösselmühle angekündigt. Zwei der drei markanten Silotürme wurden abgebrochen. Dagegen protestieren wir.
Wir fordern:
- Abbruchstopp sofort! Keine Flächenumwidmung für Wohnbau! Sofortige Sicherung der Silotürme und der noch bestehenden Gebäude!
- Transparenter Entwicklungsprozess mit echter Bürgerbeteiligung – von Anfang an!
- Eine sozial und kulturell verantwortliche Stadtentwicklung! Sofortige Abschaffung des „Grazer Modells“!
- ·Nachhaltiger Schutz des Bauerbes der Grazer Handwerker-Vorstadt! Kreative Umnutzung im Sinne der Konvention des Europarats über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft!
Für eine respektvolle Stadtentwicklung in der Grazer Murvorstadt! Für soziales Miteinander und kulturelle Vielfalt im Industriedenkmal Rösselmühle!
- Unterzeichnen und teilen Sie unseren Appell an die Grazer Stadtregierung!
- Schreiben Sie einen Kommentar!
- Lesen Sie unten unser Manifest!
- Fordern Sie unsere Textbroschüre an: „MEHL GRIES BETON – Texte zur Ausstellung" - mehlgriesbeton@gmail.com
- Sammeln Sie Unterschriften! Unterschriftenbögen auf Anfrage oder zum Download über dies Petitionsseite. Bitte retournieren Sie die Unterschriften als Foto oder Scan.
Begründung
MEHL GRIES BETON Rettet die Rösselmühle – das Manifest
„Wenn er fertig ist, […] dann wird Graz ein neues Wahrzeichen haben, ein Zeichen unserer Zeit, das höchste, größte und modernste…“ (Bericht zum Bau des ersten Siloturms der Rösselmühle in der „Neuen Zeit“, 28.3.1950)
„Die Türme der Rösselmühle sind natürlich wunderschön. Also ich habe etliche Silvesterabende oben am Silo verbracht, weil man da einen wunderbaren Ausblick auf das Feuer-werk rundherum hat. Da brauche ich nicht auf den Schlossberg hinauf gehen, da gehe ich auf den Balkon des Getreidelagers hoch.“ (Erinnerung aus der Arbeitswelt der Rösselmühle)
2014 stellte die Rösselmühle den Betrieb ein.
Am 12.6.2014 beauftragte der Gemeinderat den Bürgermeister, „dass rechtzeitig Maßnahmen ergriffen würden, um die Spuren und den Charakter des Bestandes mit aktuellen Bedürfnissen und moderner Architektur zu verbinden.“ „Weiters soll ein Maßnahmenpaket erarbeitet werden, mit Hilfe dessen rechtzeitig Lösungen forciert werden können, die Bezug auf den (industriellen) Charakter des Entwicklungsgebietes und dessen Bestand nehmen.“
Seit Anfang 2022 engagieren sich viele Bürger:innen für die Rösselmühle als Nachbarschaftszentrum und Ort der Begegnung, der Musik, Gemeinwesenarbeit, Pflege und demokratischen Bildung. Sie erarbeiten Vorschläge für klimagerechtes und zeitgemäßes Bauen im Altbestand. Sie sprechen mit Anwohner:innen, Eigentümer:innen und stadtpolitischen Verantwortlichen.
Wir fordern: Abbruchstopp sofort! Keine Flächenumwidmung für Wohnbau! Sofortige Sicherung der Silotürme und der noch bestehenden Gebäude!
Das Griesviertel um die Rösselmühle besitzt eine außergewöhnliche kulturelle Vielfalt und besondere Geschichte. Soziale Gemeinschaft, Kultur, Handwerk und Gewerbe gehören hier zusammen. Mit den Läden, Gasthäusern und charaktervollen Altbauten verschwinden immer mehr dringend benötigte Begegnungsräume.
Wir fordern: Transparenter Entwicklungsprozess mit echter Bürgerbeteiligung – von Anfang an!
Die Welterbestadt Graz stöhnt unter den Folgen unkontrollierter Immobilienspekulation und Bauwut. Immer noch bestimmen Investor:innen hinter verschlossenen Türen die Stadtplanung („Grazer Modell“). Alternative Finanzierungsmodelle und EU-Förderprogramme werden nicht einbezogen. Weiterhin wird im Gries das gewachsene Stadtbild zerstört, werden Hauseigentümer:innen zum Verkauf gedrängt, Altstadthäuser entmietet und durch gesichtslose Wohnblocks ersetzt. Wer soll hier noch Geschichten erzählen und Erinnerungen weitergeben? Wie Diversität leben und Wurzeln schlagen? Wo können Kinder spielerisch ihre Nachbarschaft erkunden?
Wir fordern: Eine sozial und kulturell verantwortliche Stadtentwicklung! Sofortige Abschaffung des „Grazer Modells“!
Das Griesviertel birgt einzigartige, historisch gewachsene Areale industriellen Bauerbes. Am Mühlgang, inmitten des sog. "Klein Venedig" von Graz, liegt zwischen der Köstenbaummühle und der Bäckerei Strohmayer auch Johann Puchs erste Fahrradfabrik. Trotz ihrer Bedeutung für Graz ist der Abbruchbescheid bereits erteilt! Ebenso gefährdet sind weitere Industriekultur-Areale z.B. zwischen Kindermanngasse und Idlhofgasse.
Wir fordern: Nachhaltiger Schutz des Bauerbes der Grazer Handwerker-Vorstadt! Kreative Umnutzung im Sinne der Konvention des Europarats über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft!
Österreich hat 2014 das Rahmenübereinkommen des Europarates über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft (FARO-Konvention) unterzeichnet und 2015 ratifiziert. Es bekennt sich damit zum sozialen Wert und Potenzial kulturellen Erbes als Ressource für nachhaltige Entwicklung, Demokratie und Lebensqualität. Gleiche Rechte und zivilgesellschaftliche Teilhabe aller Bürger:innen an diesen Prozessen ist somit ethische Verpflichtung und politische Notwendigkeit für Länder und Kommunen.
Wir treten ein: Für eine respektvolle Stadtentwicklung in der Grazer Murvorstadt! Für soziales Miteinander und kulturelle Vielfalt im Industriedenkmal Rösselmühle!
Wir sind Studierende und Lehrende am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Uni Graz und forschen über Geschichten, Erfahrungen und Zukunftswünsche rund um die Rösselmühle.
Jonathan Coenen, Katharina Eisch-Angus, Johannes Maier, Laura Riedl, Florian Rumpl, Erika Thümmel
Weiterführende Informationen:
Gemeinderatsbeschluss vom 12.6.2014
Faro-Konvention zum Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft (Bestandsaufnahme 2016)
Bestandsaufnahme kunsthistorisch bedeutender Industriebauten an den Grazer Mühlgängen
Institut für Europäische Ethnologie und Kulturanthropologie: Mehl Gries Beton - Gespräche um die Rösselmühle
Altstadtschutz für Grazer Murvorstadt
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
11.01.2024
Petition endet:
11.06.2024
Region:
Graz
Kategorie:
Bürgerrechte
Neuigkeiten
-
Die Petition wurde eingereicht
am 20.10.2024Liebe Unterzeichnende unserer Petition,
so winkte heute die Rösselmühle in den sonnigen Oeverseepark hinüber.
Wenn die Überrumpelungsaktionen der Grazer Stadtbaudirektion Erfolg haben, wird das nicht mehr lange so sein.
Vor ein paar Tagen wurden einzelne Empfänger als „Verein, Firma, Institution oder ausgewählte Person“ sowie Anrainer:innen zu einem öffentlichen „Informationsdialog“ eingeladen. Dieser soll bereits am kommenden Mittwoch bei der Albert-Schweizer-Klinik, im Schatten der Rösselmühle, stattfinden.
Die Stadtbaudirektion kündigt an, zum Stand der (Wohnbau-)Planung von Stadt und Grundeigentümer:innen für das Areal von Rösselmühle und Postgarage zu informieren. Bürger:innen dürfen Fragen stellen zu Wohnungen, Geschäften, Grünflächen... weiter -
Die Petition wurde eingereicht
am 07.10.2024Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
wird es auf dem Areal der Rösselmühle bald so ausschauen?
Hier gehts zum Video: www.eastwest-innovation.at
Am 25. Juni leitete Bürgermeisterin Elke Kahr einen vielversprechenden Runden Tisch zur gemeinsamen Entwicklung der Rösselmühle. Stadtpolitik und Stadtplanung, das Komitee Rösselmühle, MEHL GRIES BETON und die Zwischennutzer:innen der Mühle an einem Tisch.
Es ging darum, wie die Rösselmühle und die Industrieerbelandschaft am Mühlgang geschützt, erhalten und nachbarschaftlich entwickelt werden könnte.
Es ging auch darum, wie dabei nun die Menschen im Gries und die Initiativen, die sich seit über zwei Jahren für die Mühle engagieren, einbezogen werden. Es ging um Transparenz und darum,... weiter -
Die Petition wurde eingereicht
am 29.06.2024Liebe Unterstützer:innen,
zu unserem gestrigen Rundschreiben erreichte uns diese Gratulationsmail aus Ihrem/eurem Kreis, die wir gerne mit allen teilen möchten:
"Liebe Projektgruppe, wie gesagt, Gratulation. Immerhin, ein Runder Tisch, ein Austausch face-to-face, und die Perspektive einer weiteren Auseinandersetzung nicht nur um Gries und die Rösselmühle, sondern auch um die Verknüpfung zwischen Aktivismus und kulturanthropologischer Forschung. Eure Nachrichten hier auf dieser Petitionsplatform sind voll von Spannung, ich lese sie und seh Hoffnung, Flow, Intensität im Angesicht von scheinbar übermächtigen Strukturen. Hut ab! Liebe Grüsse von Marion"
Danke an Marion und an Sie und euch alle!
Debatte
Das Areal hat riesiges Potenzial, ein Stadtteilzentrum für alle zu werden, das die Menschen zusammenbringt und gleichzeitig ein sichtbares Zeichen der Geschichte des Bezirks darstellt. Die älteste Mühle in Graz darf nicht - wie so unendlich vieles in Graz - dem Willen der Immolobby geopfert werden.
Noch kein CONTRA Argument.