Culture

Schutz des Hauses Nr 9 vulgo Zinngiesser am Hauptplatz von Irdning (Trafik)

Petitioner not public
Petition is addressed to
Bürgermeister und Gemeinderat

319 signatures

The petition is denied.

319 signatures

The petition is denied.

  1. Launched 2020
  2. Collection finished
  3. Submitted
  4. Dialogue
  5. Finished

04/07/2021, 14:11

Das Haus Nr 9 vlg Zinngießer war über hunderte Jahre mitten im Geschehen, hat vieles gesehen, erlebt und erzählte uns viel über die Vergangenheit, das gesellschaftliche Leben und Treiben unserer Vorfahren, die jenen Ort aufgebaut haben, den wir Heimat nennen. Es war eines der ortsbildprägendsten Gebäude von Irdning und man möge ihm aufgrund des beachtlichen Alters verzeihen, dass die aus hunderten Kilogramm schweren Steinen mühsam aufgebauten dicken Wände nicht mehr ganz gerade waren. Eben diese etwas schiefen Wände, letztlich liebevoll im Biedermeierstil gestaltet, machten den Charme des Hauses aus und gaben dem Hauptplatz jene Atmosphäre, die wir anderswo in den Altstädten suchen und schätzen.

Das Haus wurde 1542 zum ersten Mal erwähnt, jedoch kann man davon ausgehen, dass es älter war, da die wenige Meter entfernte Kirche Hl Peter und Paul bereits 1145 erstmals erwähnt wurde. Anfänglich diente das Haus als Herberge, später wurde es zur Zinngießerei, ein damals sehr angesehenes Gewerbe.

Als Irdning 1564 auf Ansuchen von Ferdinand Hoffmann (Inhaber der Herrschaft Wolkenstein) das Marktrecht erhielt wurde der Platz vor dem Haus Nr 9 zum Marktplatz. Hier wurde fleißig gehandelt und es wurden Geschäfte gemacht. Das Marktrecht wurde nur wenigen Orten zuteil und bedeutete Aufschwung. Auch heute nennt sich die Gemeinde Irdning-Donnersbachtal noch stolz Marktgemeinde.

Nun ist das Haus selbst Geschichte. Es wurde gestern dem Erdboden gleichgemacht. Nach 500 Jahren entsprach es nicht mehr dem Anspruch, den Investoren heute an Gebäude haben. Das Haus war vom Mauerwerk bis zum Dachstuhl trocken, die massiven Kamine, die von den Zinngießern befeuert wurden zogen sich durch das Gebäude, auch die Raumhöhen waren nicht, wie so oft erwähnt, zu gering, um das Haus nutzen zu können. Es hängt lediglich von den Erwartungen ab, die man an ein so altes Gebäude hat und welcher Nutzung man es zuführen möchte.

Wir von der Initiative GEMEINDE [be]LEBEN haben uns ein Jahr lang für den Erhalt des Zinngießer Hauses Irdning Nr 9 eingesetzt.

Eine Petition, das zu Hilfe Rufen des Bundesdenkmalamtes, die Recherche im Landesarchiv, die Initiative Denkmalschutz, Pressearbeit, der Besuch des hochgeschätzten o. Univ.Prof. em. Mag.arch. DI Roland Gnaiger und sogar ein Kaufangebot an den Eigentümer haben leider nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Das Denkmalamt sprach dem Gebäude einen regionalen Wert zu, im Sinne des Denkmalschutzes wurde es jedoch nicht als schützenswert eingestuft. Es stellt sich die Frage, ob ein altes Haus in Irdning an den hohen Maßstäben von städtischen Gebäuden gemessen werden kann, oder ob man nicht auch am Land die für die Ortskerne so wichtigen Ensemble schützen sollte. Dies wäre zum Beispiel mittels Ortsbildschutz möglich, ein Schutz, der von der Mehrheit unseres Gemeinderats nicht erwünscht ist, da er als Hemmnis für die Wirtschaft gesehen wird. Die an den Bürgermeister und den Gemeinderat gerichtete Petition wurde im Gemeinderat nie besprochen. Roland Gnaiger, DER Baukulturexperte Österreichs, erwähnte uns gegenüber, dass man dies (Abriss) in seiner Heimat Vorarlberg nicht mehr tun würde. Auch er versicherte uns, dass mit etwas Wille, das Haus auch gewerblich nutzbar gemacht werden könnte. Als wir dem Besitzer bereits vor einem Jahr anboten, ihm das Anwesen vlg. Zinngießer abzukaufen, knüpfte dieser den Verkauf an die Bedingung, dass wir ihm auch das Haus Nr 2 (Sparkasse, Notar) abkaufen müssten. Das Verkaufsangebot befand sich somit im siebenstelligen Bereich und überschritt erwartungsgemäß unsere finanziellen Mittel. Dies konnte nicht als ernstgemeintes Angebot gesehen werden. Schade!

Wir sind sicher, dass sich unser Einsatz für das Ortsbild dennoch gelohnt hat, denn das neue Gebäude wird nun zumindest visuelle Auflagen erfüllen müssen, die über den Standard eines Investorenprojekts hinausgehen. Uns ist bewusst, dass nichts das historische Gebäude ersetzen kann, aber es ist ein Anfang der Sensibilisierung für die Wichtigkeit des Ortsbilds.

Wir werden uns auch in Zukunft für das Ortsbild einsetzen, denn eines ist sicher, das nächste Projekt wird nicht lange auf sich warten lassen. Wir freuen uns über Unterstützung und sind unter gemeinde.beleben@gmail.com erreichbar.
gemeindebeleben.at/blog/


05/31/2020, 14:14

Liebe UnterstützerInnen der Petition!

Die Petition wurde am 3. Mai mit 319 Stimmen erfolgreich abgeschlossen und konnte unserem Bürgermeister Herbert Gugganig von zwei unserer Initiatorinnen am 20. Mai persönlich übergeben werden.

An dieser Stelle möchten wir Ihnen nochmals herzlich für die Unterstützung danken – ohne Sie wäre das nicht möglich gewesen. Der Petition haben wir ein Blatt beigelegt, dass die darin enthaltenen Daten vertraulich behandelt werden und keiner unserer UnterstützerInnen durch die Unterschrift einen Nachteil erfahren darf.

Im Rahmen der Übergabe der Petition gab es ein ausführliches Gespräch mit dem Bürgermeister sowie einem Vertreter der Baubehörde. Besonders wichtig war uns dabei darzulegen, welchen Stellenwert das historische Zinngießerhaus für das stimmige Ensemble des Hauptplatzes hat und wir betonten auch die Erhaltungswürdigkeit des Hauses selbst.

Für uns bedeutet Eigentum auch Verantwortung, insbesondere, wenn es ein Gebäude im historischen Ortskern betrifft.

Unser Vorschlag ist, Altes mit Neuem zu verbinden und wir hoffen auf findige Ideen von Experten. Mit Fantasie, ausreichendem Willen und Innovation ist ein erfolgreiches Projekt bestimmt möglich.

Bevor eine Entscheidung getroffen werden kann, wird das Bundesdenkmalamt das Zinngießerhaus begutachten, um die Schutzwürdigkeit des Hauses zu prüfen.

Auch von Bürgermeister Herbert Gugganig konnten uns derzeit keine Zugeständnisse gemacht werden, da die Gemeinde mit dem Eigentümer des Hauses noch in Verhandlung ist.

Wir sind jedoch insofern zuversichtlich, da unser Bürgermeister Herbert Gugganig im Beitrag auf Ennstal TV, bei dem es um die erfolgreiche und gelungene Sanierung des Hauses 33 (ehemaliges Café Central) ging, den historischen Ortskern von Irdning wertschätzend erwähnt hat.
www.youtube.com/watch?v=91NIJYVLHBo&feature=youtu.be

Wir werden uns jedenfalls weiterhin für unser Ziel, das Zinngießerhaus zu erhalten, einsetzen!

Die InitiatorInnen von GEMEINDE [be]LEBEN
email: gemeinde.beleben@gmail.com
blog: gemeindebeleben.at/
fb: www.facebook.com/groups/gemeindebeleben/


05/02/2020, 14:33

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Liebe UnterstützerInnen der Petition,

erstmal möchten wir uns sehr herzlich bei allen bedanken, die für den Erhalt des Hauses Nr 9, Zinngießer in Irdning unterschrieben haben! Vielen Dank! Wir möchten die Gelegenheit aber auch nützen, um zu informieren.

Selbstverständlich haben wir vor dem Start der Petition mehrmals das Gespräch mit dem Eigentümer des Hauses gesucht – zum damaligen Zeitpunkt leider erfolglos. Inzwischen konnten wir Dank der Petition und eurer breiten Unterstützung ein längeres Gespräch mit ihm führen, bei dem er uns seine konkreten Pläne vorgestellt hat. Er möchte das Haus Nr 9 abreißen und einen Imbiss sowie Kiosk bauen mit zweitem Geschoß. Der übrige alte Obstgarten hinter dem Gebäude soll zu Parkplätzen verbaut werden.

Ein Auskunftsbegehren bei der Gemeinde bestätigte, dass der **Abbruchantrag bereits eingereicht** wurde.

Seit Beginn der Petition sind einige Artikel in regionalen Zeitungen erschienen, die sich rund um das Thema Haus Irdning Nr 9, Zinngießer drehten. Wir haben inzwischen Unterstützung von der Initiative Denkmalschutz, der Ortsbildschutzkommission der Steiermark, sowie anderen Experten auf dem Gebiet erhalten.

Es gibt ausreichend erfolgreiche Beispiele, wo Altes erhalten, mit Modernem stilvoll kombiniert und mit neuen Ideen belebt wurde. Dies ist unserer Meinung nach auch der richtige Weg für das Haus Nr 9.

In einem kürzlich stattgefundenen Gespräch hat der derzeitige Eigentümer den potenziellen Weiterverkauf des Anwesens in Aussicht gestellt.
Durch den Kauf dieses Hauses wäre es uns möglich, den historisch gewachsenen Ortskern zu erhalten und durch gemeinsame Projekte neu zu beleben.

Wir erwägen, eine Eigentümergemeinschaft mit zumindest 4 InvestorInnen zu gründen, um das Haus zu erwerben. Zwei Personen der Initiative GEMEINDE [be]LEBEN haben bereits zugesagt. Wir suchen daher noch zwei weitere InvestorInnen.

**Wir bitten alle, die uns bei der Rettung des Hauses Nr 9 unterstützen können, sich mit uns unverbindlich in Verbindung zu setzen!**

**Konkret suchen wir wie erwähnt potentielle Investoren und alle, die sich z.B. bei den Renovierungsarbeiten, bei rechtlichen Fragen, bei der Organisation und Planung eines Gemeinschaftsprojekts und mit Ideen einbringen können und wollen.**

gemeinde.beleben@gmail.com

Wir bemühen uns auch, den Dialog und die Diskussion zu ermöglichen und haben zu diesem Zweck einen Blog und eine öffentliche Facebook-Seite erstellt, die von jedem genützt werden kann.

Wir freuen uns über jede Rückmeldung!

Die InitiatorInnen von GEMEINDE [be]LEBEN
email: gemeinde.beleben@gmail.com
blog: gemeindebeleben.at/
fb: www.facebook.com/groups/gemeindebeleben/ @gemeindebeleben

www.liezener-bezirksnachrichten.at/irdninger-kaempfen-fu%CC%88r-historisches-gebaeude/
www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200407_OTS0017/ortsbildschutz-in-der-steiermark-sanft-entschlafen-landesregierung-ist-aufgefordert-wieder-eine-ortsbildschutzoffensive-zu-starten
www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/5797844/Hauptplatz-Irdning_Ein-Haus-als-Zankapfel
www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/5798946/Zinngiesserhaus-Irdning_Experten-fuer-Nutzung-statt-Abriss


04/12/2020, 12:21

Aufgrund der derzeitigen Massnahmen zur Einschränkung der Corona Krise ist die Übergabe der Petition derzeit nicht möglich. Wir haben daher beschlossen, den Sammelzeitraum zu verlängern.


Neues Zeichnungsende: 03.05.2020
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 294


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