Volksvertreter Tim Wallraff

Stellungnahme zur Petition Dormagen: Der Wald und die Grünflächen beiderseits der Alten Heerstraße sollen bleiben!

Bündnis 90/Die Grünen zuletzt bearbeitet am 10.02.2020

Ich stimme zu / überwiegend zu.

Sehr geehrte Damen und Herren,
als Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind wir der BI dankbar für die in der Fraktionssitzung und auch mit der Petition eingebrachten Anregungen. Auch uns ist der Erhalt von Flächen, insbesondere Waldflächen, sehr wichtig. Wir unterscheiden jedoch bezüglich des Plangebietes östlich und westlich der Alten Heerstraße. Während wir einer Überplanung der Friedhofserweiterungsfläche östlich der Alten Heerstraße gegenüber aufgeschlossen sind, teilen wir die Einschätzung der BI zu der Waldfläche westlich der Alten Heerstraße. Aus diesem Grund stellen wir zur nächsten Sitzung des Rates den folgenden Antrag:
Beschlussvorschlag:
1. Das Waldgebiet westlich der "Alte Heerstraße" wird aus dem Flächennutzungsplanänderungsverfahren Nr. 161 und aus dem
Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 527 herausgenommen. Das bestehende Waldgebiet soll als Wald erhalten und keiner gewerblichen Nutzung zugeführt werden.

2. Der vorhandene Baum- und Gehölzsbestand östlich der „Alte Heerstraße“ soll innerhalb des Bebauungsplans Nr. 527 ausreichend gewürdigt werden. Es soll eine Ausweisung einer Grünfläche als „Grünpuffer“ in Richtung Holzweg /Friedhof erfolgen. Der Erhalt des Baumbestandes, entlang der „Alten Heerstraße“ (östlicherseits), soll in Abstimmung mit der geplanten Erschließung erfolgen. Teile des dort vorhandenen Baumbestandes könnten somit erhalten und als Grünfläche ausgewiesen werden.

Begründung:
Die Ergebnisse des Umweltberichtes (Anlage 4.1 zur Vorlage Nr. 9 / 2131) wurden bislang nicht angemessen gewürdigt. In der Vorlage kommt die Verwaltung unter anderem zu dem Ergebnis: „Verlust von Brachflächen und Wald, Wald mit Funktion als Fortpflanzungsstätte planungsrelevanter Tierarten. Im nachfolgenden Verfahren sind Vermeidungsmaßnahmen und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.“

Da die vorgesehenen Ausgleichsflächen erst in einigen Jahrzehnten eine entsprechende ökologische Wertigkeit erreichen, müssten die vorgezogenen Ausgleichmaßnahmen mit mindestens 30 Jahren Vorlauf erfolgen. Da der Verlust der Waldflächen an der „Alten Heerstraße“ aber kurzfristig erfolgen soll, ist von der angestrebten Umnutzung der Flächen mit Baumbestand abzusehen.

Ein Verlust der Waldfläche ist derzeit auch aus Klimaschutzgesichtspunkten inakzeptabel. Da Waldflächen hohe CO2 - Bindungskapazitäten aufweisen, die dringend gebraucht werden, will man die CO2-Bilanz der Stadt Dormagen nicht verschlechtern.

Mit herzlichen Grüßen
Tim Wallraff
Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat Dormagen

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