Volksvertreterin Lisa Pientak

Stellungnahme zur Petition Gegen den Kahlschlag am Monheimer Tor - Für eine Planung mit den Bäumen

Peto, zuletzt bearbeitet am 20.09.2020

Ich lehne ab.

Sehr geehrter Herr Baade,
sehr geehrter Herr Dr. Grote,
sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer der NABU-Petition,

ich teile Ihre Ansicht zur Planung um das Monheimer Tor und den städtische Klimaschutz nicht.

Es ist im Rahmen von Stadtentwicklungsmaßnahmen nicht immer möglich jeden Baum zu erhalten. Bei jeder Planung ist es erforderlich, die Zielsetzungen der Planung und das Ziel des Klimaschutzes in Ausgleich zu bringen – wenn sich diese entgegenstehen. Ich finde es schade, dass der NABU seine Glaubwürdigkeit durch pauschale Urteile wie „Kahlschlag“, „Baumvernichtung“ oder „rücksichtlosen Planung ohne Weitsicht“, die die Komplexität von Planungsverfahren und die Vielzahl von Maßnahmen zum Klimaschutz der Stadt außer betracht lassen, untergräbt.

Wenn es möglich ist, werden in Monheim am Rhein Bäume auch bei umfangreichen Baumaßnahmen erhalten. So konnten Beispielsweise auf der Krischerstr. alle Bäume trotz der Kanalarbeiten erhalten werden. Auch bei der Planung um das Monheimer Tor galt diese Maßgabe. Trotz mehrfacher Umplanung, ist es nicht möglich mehr Bäume in dem Plangebiet zu erhalten.

Ein Verzicht auf die Umgestaltung des Monheimer Tors, um die Bäume zu erhalten, wäre nicht sinnvoll. Damit die Monheimer Innenstadt zukunftsfähig aufgestellt werden kann, ist der Umbau des Monheimer Tors dringend erforderlich. Die geplante Aufstockung des Monheimer Tors, mit der die städtebaulichen und architektonischen Mängel des Gebäudes beseitigt werden sollen, macht aus statischen Gründen zwingend eine Vergrößerung des Gebäudes über die jetzigen Gebäudegrenzen erforderlich. Dies führt zu der umfangreichen Umplanung im Straßenbereich.
Dies bedeutet aber nicht, dass - wie durch die Petition dargestellt - die Belange des Klimaschutzes und der Ökologie unberücksichtigt sind. Vielmehr wurde eine Umweltprüfung durchgeführt. Die ökologischen Belange sind neutral und umfänglich beschrieben und bewertet. Auch wie mit dem Wert der bestehenden Bäume umgegangen werden darf, ist dort betrachtet worden.

Wie auch in allen anderen Fällen, in denen Stadtbäume in Plangebieten gefällt werden müssen, werden auch in diesem Fall für alle Bäume Ersatzpflanzungen nach den Vorgaben der Baum- und Heckenschutzsatzung vorgenommen. Die Ersatzpflanzungen erfolgen, wenn sie am Standort oder in der unmittelbaren Umgebung nicht möglich sind, verteilt im gesamten Stadtgebiet.

Der städtische Baumbestand von 10.000 Bäumen wird – das ist erklärtes Ziel der Stadt - erhalten. Dazu wurden in einem Kataster Standort, Alter und Zustand der städtischen Bäume genau erfasst. So kann eine gezielt Pflege erfolgen. Ein Umstürzen von Bäumen bei Sturmereignissen konnte dadurch beispielsweise stark vermindert werden. Auf Antrag der PETO-Fraktion wurde außerdem ein städtisches Förderprogramm beschlossen, dass die Anpflanzung ökologischer Bäume, Sträucher und Gehölze auf privaten Flächen unterstützt.

Im Rahmen der Planung wurde durchaus berücksichtigt, wie - trotz des Verlustes der Bestandsbäume - ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. So werden auf Basis eines von dem beauftragten Architekturbüro erarbeiteten Konzepts Dachflächen begrünt werden, so dass das Monheimer Tor keine durchgehende Betonfläche mehr darstellen wird.

Ein „rücksichtsloses“ Vorgehen der Stadt kann ich daher nicht erkennen.

Mit freundlichen Grüßen
Lisa Pientak

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