Als Gemeinderätin von FÜR Esslingen stimmte ich damals zu, dass das Hotel als Ersatz für die abgerissene Jugendherberge auf dem Zollberg eröffnet wird. Für mich liegt ganz klar eine gezielte Zweckentfremdung vor. Daher fordere ich und fordern wir, das Personenwahlbündnis FÜR Esslingen:
1. Die sofortige Widereröffnung von "von fünf bis neun" ohne Einschränkungen.
2. Das ECO Inn soll seinem ursprünglichen Zweck zugeführt werden als Jugendhotel mit günstiger Übernachtungsmöglichkeit und als internationaler Treffpunkt für Junge Leute. Teure Hotels gibt es in Esslingen genug und die Gemeinderatsmehrheit will ja an jeder Ecke neue aus dem Boden stampfen (Neue Weststadt, Boley-Gelände und jetzt alter Omnibusbahnhof).
3. In Esslingen hat ein Großteil der Jugendlichen Migrationshintergrund und dieser Anteil wird weiter steigen. Das ist höchst erfreulich und eine Bereicherung für unsere Stadt. Deshalb dürfen die bestehenden Jugendhäuser nicht geschwächt werden sondern wir brauchen mehr mit täglichen Öffnungszeiten und Jugendhäuser die – wie vom Jugendgemeinderat vorgeschlagen - nicht von vornherein Konfessionsgebunden sind.

4. Jugend braucht Räume für selbständige Aktivitäten auf antifaschistischer Grundlage; Platz für selbst organisierte Freizeit und Kultur ohne Konsumzwang.

Wie die Petenten bin ich der Auffassung, dass Fuenfbisneun und Komma ganz zentrale Orte der Jugendkultur in Esslingen sind, die in keinem Falle wegfallen dürfen. Diese Einschätzung ist auch einer der Gründe, weshalb die SPD-Fraktion im Esslinger Gemeinderat sich in dieser Frage sehr schnell positioniert und die Stadtverwaltung aufgefordert hat, bei den Konflikten zwischen den jugendkulturellen Einrichtungen und dem ECOINN möglichst rasch vermittelnd zu wirken. Das ECOINN ist ein Hotel mit einem beachtenswerten Konzept in sozialer und ökologischer Hinsicht. Es sollte aus meiner Sicht möglich sein, Regelungen zu finden, bei der sowohl die Einrichtungen der Jugendkultur als auch das Hotel ECOINN in gegenseitiger Rücksicht aufeinander ihren jeweiligen Interessen nachgehen können. Über technische Lösungen wird dabei genauso nachzudenken sein, wie über Regelungen, die von den verschiedenen Einrichtungen auch eingehalten werden können.

Das Lorchareal, der Campus und ein Jugendgästehaus welches als solches zu führen ist , das ist an sich eine optimale Kombination an Nachbarschaften. Ziel von Verwaltung und Gemeinderat muss es sein, den Konflikt konstruktiv und nachhaltig zu entschärfen .

DIE LINKE des Ortsverbands Esslingen unterstützt die Betreiber der Jugendkneipe fünfbisneun und hofft auf eine baldige Wiedereröffnung.
Am 26.09. wird unser Antrag der im Gemeinderat erörtert werden und hoffentlich Erkenntnisse dazu bringen, wie aus einem zweiSterne Jugendgästehaus ein dreisterne Businesshotel werden konnte.
Wer hat den Umbau genehmigt, wer hat ihn bezahlt, wer übernimmt die Verantwortung?
Dieser Teil der Sitzung ist öffentlich und findet ab 16:00 Uhr im alten Rathaus Esslingen statt.
Wer es schon etwas früher einrichten kann - ab 15:30 Uhr gibt es vor dem alten Rathaus die Übergabe der ca 2000 Unterschriften zum 100% Erhalt der Sportplätze in der Pliensau.
Ich freue mich über die Eröffung des "Kulturpalasts" und dass Karo Frank und Sarah Schley (am 24.09. ab 23:00Uhrin der Spinnerei) kulturelle Angebote an diverse Interessierte machen, aber ohne die Jugendkneipe auf dem Lorchareal und einem reibungslosen Ablauf im Komma, sind alle Bemühungen ohne schlüssiges Konzept!

Ich verweise auf die Stellungnahme von Hr. Müller-Werner aus unserer Fraktion

Zuerst: Herzlichen Dank für das Bemühen um ein kulturell vielfältiges Esslingen!

Das Jugend-Kultur-Zentrum Komma mit der angeschlossenen Jugendgastronomie Fuenfbisneun ist ein ganz wesentlicher Teil unserer Esslinger Kulturlandschaft. Auch das ebenfalls auf dem Areal befindliche Kommunale Kino mit dem Lux gehören dazu.

Deshalb halte ich auch den Betrieb eines Jugendgästehauses im selben Bereich, in unmittelbarer Nähe zum Hochschul-Campus, für eine sehr gute Lösung. Von Anfang an fand ich diese Symbiose hervor-ragend. Dass die Besucher des Jugendgästehauses auch zu den Besuchern und Akteuren des Jugendkulturzentrums gehören werden, davon ging und gehe ich immer aus. Wenn also in Komma oder Fünfbisneun richtig viel los ist, werden auch die Gäste des angeschlossen Jugendhotels dies nicht als extrem störend empfinden sondern sich im Gegenteil eher aus Interesse an der laufenden Veranstaltung dort aufhalten wollen.

Logischerweise diente das Jugendhotel EcoInn, als das dieses gestartet war, dem Podiumfestival anfangs immer als Stützpunkt, mit gemeinsamer Unterkunft dort. - Das Hotel sollte immer als Jugendgästehaus für Jugend- und Studentengruppen betrieben werden. So steht es auch in den Beschlüssen des Jahres 2006, dass das Haus "dauernd" als Jugendgästehaus geführt werden muss.

Ich nahm betroffen wahr, dass es auf Grund des unabgesprochen veränderten Geschäftskonzeptes zu den Auseinandersetzungen um die Lärmbelastung gekommen war. -

Ich erinnere mich, dass wir Komma und Gastronomiebetrieb vor Jahren im Sozialausschuss aufgefordert hatten die Abend- bzw. Nachtöffnungen hauptsächlich über den Hof zu betreiben, damit die Anwohner der Neckarstraße nicht gestört werden. Argument war u.a., dass sich die Gäste des Jugendhotels eher auch auf dem Hof des Jugendkulturzentrums aufhalten werden als, dass sie durch die Besucher dort gestört werden.

Es ist keineswegs eine "Schmutzkampagne" gegen das EcoInn die Interessen der Jugend und Jugendkultur zu verteidigen. Ich unterstütze diese Aktion aus Überzeugung und verbiete mir derartige Formulierungen, genauso wie die Behauptung, das Hotel wäre nie als Jugendgästehaus geplant bzw. geführt gewesen.

Wir stellen deshalb als Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen den Antrag das Hotel EcoInn umgehend wieder als Jugendgästehaus zu führen. Damit wird sehr viel Konflikt herausgenommen werden.
Selbstverständlich wird auch dann versucht werden müssen nächtlichen Lärm auf angemessene Weise zu reduzieren. - Ein Jugendgästehaus, das auf einschlägig beworben und besucht wird ist sicher mit dem engagierten und hervorragenden Programm im gesamten alten Lorch-Areal kompatibler.

Für mich ist das Komma mit seiner Kneipe als kulturell besonders wertvoll gesetzt. Daher werde ich mich für den Erhalt einsetzen. Von den Streitigkeiten mit dem Eco Inn war ich überrascht. Seit meinem Eintritt in den Gemeinderat waren diese nie ein Thema im Rat oder im entsprechenden Ausschuss. Daher bin ich davon ausgegangen, dass hier alles in Ordnuing ist. Die LINKE hat im Gemeinderat Aufklärung gefordert. Dieser Antrag wird am 26.9. öffentlich beraten. Ich wünsche allen Gästen des Komma und vor allem allen hier Engagierten viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
Tobias Hardt