Soziales

ZUSAMMENLEBEN HEUTE – MENSCHLICHKEIT ZÄHLT Auf Rahmat darf nicht vergessen werden!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bezirkshauptmannschaft Ried i. Innkreis

756 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

756 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bezirkshauptmannschaft Ried i. Innkreis

Humanitäres Bleiberecht – Integration hat Vorrang

  1. Wir ersuchen, dass Rahmat Hossaini seinen Antrag auf die Rot-Weiß-Rot-Karte im Inland (BH Ried i. I.) stellen darf. Er hat die dafür notwendigen Punkte erreicht und sucht nun eine Firma, die ihn aufgrund seiner Qualifikationen in einem Mangelberuf einstellen möchte. Normalerweise ist es üblich, dass die Rot-Weiß-Rot-Karte aus dem Ausland beantragt wird. Dazu müsste Rahmat nach Afghanistan abgeschoben, in Kabul den Antrag stellen und später wieder zurück nach Österreich fliegen. Damit würde er sich in echte Lebensgefahr begeben. Darum bitten wir die Behörden der Bezirkshauptmannschaft Ried i.I. diesbezüglich eine Ausnahme zu machen.
  2. Wir fordern humanitäres Bleiberecht für gut integrierte Asylwerber, welche die hiesige Kultur achten und sich sehr für ihre Aufnahmegemeinde einsetzen, so wie Rahmat Hossaini, der immer sofort zur Stelle ist, wenn es darum geht, etwas für die Gemeinschaft und das Gemeinwohl in Eberschwang und im öffentlichen Leben zu tun!
  3. Wir bitten, dass Österreich menschlich entscheidet, wenn es um Menschen geht und niemanden in ein lebensfeindliches Land wie Afghanistan abschiebt.

„Für Herrn Rahmat Hossaini lege ich meine Hand ins Feuer, dass sich jede Investition für unsere Gesellschaft bezahlt machen wird. Ich appelliere an die Verantwortlichen, Herrn Hossaini hier in Österreich eine Chance zu geben und hoffe als Mensch und als Bürgermeister, dass er in unserem schönen Eberschwang bleiben kann.“ Josef Bleckenwegner, Bürgermeister von Eberschwang

  • Österreich ist ein reiches Land, in dem es seit über 70 Jahren Frieden und Wohlstand gibt. Durch diese glückliche Lage sind wir aufgerufen, Verantwortung gegenüber benachteiligten Menschen zu übernehmen und sie bei ihren Integrationsbemühungen zu unterstützen.
  • Es ist eine schöne Vision, dass Mitteleuropa für ein gutes Zusammenleben zum Wohle aller Lebewesen und unserer Umwelt in eine menschliche, lebenswerte Zukunft als Vorbild vorausgeht.

„Im Rahmen der musikalischen Lesung „Liebgewonnen“ stand ich am 8. März 2019 gemeinsam mit Rahmat Hossaini auf der Bühne des Spielraums Gaspoltshofen. Rahmat erzählte von seinem Leben, seinen Visionen und Wünschen, aber auch von Schicksalen, die man sich in der modernen westlichen Welt nicht vorstellen kann. Selten zuvor sind Emotionen in dieser Dimension in mein Klavierspiel eingeflossen. Ich werde mich immer an diese berührende künstlerische Begegnung erinnern.“ Martin Gasselsberger, Pianist

Begründung

Rahmat Hossaini ist einer von jenen Flüchtlingen, die in den letzten Jahren zu uns geflüchtet sind. Damals ging es ums nackte Überleben. Seither setzt er alles daran, um sich in seiner neuen Heimat einzugliedern und sich hier nützlich zu machen. Kürzlich hat er einen negativen Bescheid erhalten, obwohl er für mich bei seiner Verhandlung durch seine Aufrichtigkeit überzeugt hat.
„Das ist ein ehrlicher Kerl!“ - Rahmats Richterin am BVwG
Nun soll er nach Afghanistan abgeschoben werden - in ein Land, in dem er zwar geboren wurde, das er jedoch nicht kennt, weil er nicht dort aufgewachsen ist.
Rahmat ist im afghanischen Dorf Tasqol in der Provinz Daikondi geboren und lebte dort bis zu seinem siebten Lebensjahr.
„Ich habe oft geweint, weil ich nicht in die Schule gehen konnte und weil ich keinen Stift und keinen Block zum Schreiben besaß. Das Lesen und Schreiben habe ich mir als Kind selbst beigebracht. Ich habe mit dem Ruß vom Zündholz auf die Lehmwand geschrieben.“ Mit seinen Eltern flüchtete er noch als Kind in den Iran. Grund dafür war eine Blutfede und die Zugehörigkeit zur ethischen Minderheit der Hazara, die in Afghanistan extrem verfolgt und unterdrückt wird - vor allem durch die Taliban. Im Iran lebte Rahmat ohne Papiere. Daher war es ihm weder möglich, eine Schule zu besuchen noch ein legales Arbeitsverhältnis einzugehen. Als erwachsener Mann schwebte er in der ständigen Gefahr, entweder in den Krieg nach Syrien oder nach Afghanistan geschickt zu werden, sobald die iranische Polizei auf ihn aufmerksam geworden wäre. Daher flüchtete Rahmat 2016 nach Österreich. Den Großteil seiner Reise legte er zu Fuß zurück.
„Einmal überquerten wir einen Fluss. Das Wasser reichte mir bis zur Brust. Ich hatte solche Angst, weil ich nicht schwimmen konnte und betete die ganze Zeit, dass Gott mich beschütze.“ Seit über vier Jahren lebt Rahmat in Eberschwang. Er lernte voll Eifer Deutsch im Selbststudium, zeigte großes Interesse an der hiesigen Kultur, wurde Mitglied des Turnvereins und versuchte immer und überall zu helfen, wo er zu brauchen war. Nach gut einem Jahr in Österreich legte Rahmat bereits die Deutschprüfung auf dem Niveau B1 ab.
"Rahmat Hossaini ist ein äußerst höflicher, freundlicher junger Mann, der offen auf die Menschen zugeht und mit ihnen kommunizieren möchte." Martina Gstöttner, Pflichtschullehrerin
Wenn jemand Hilfe brauchte oder Verständigungsschwierigkeiten hatte, war Rahmat von Anfang an zur Stelle. Er begleitete seine Mitbewohner zu Elternsprechtagen und bei Arztbesuchen.
„Herr Hossaini ist sehr hilfsbereit und zuvorkommend und stand mir bald als hausinterner Dolmetscher zur Verfügung, was das Zusammenleben im Asyl-Haus sehr erleichterte und bereicherte.“ Klaus Welz, Quartiergeber
Von 2017 bis 2019 wirkte Rahmat an mehreren öffentlichen Lesungen mit. Im März 2018 stand er gemeinsam mit dem Jazzmusiker Martin Gasselsberger auf der Bühne.
„Liebe Heidi, lieber Rahmat, lieber Martin, nochmals vielen Dank für den gestrigen Abend! Die berührenden Lesungen und Erzählungen, untermalt mit wunderschöner Musik, haben jedes Herz im Saal LIEBEGEWONNEN und ganz viel Licht entzündet." Kurt Hörtenhuber, Autor der Buchserie Oups
Bis zum ersten Lockdown arbeitete Rahmat unentgeltlich als Unterrichtsbegleiter.
„Rahmat Hossaini hat ehrenamtlich und sehr engagiert den Deutsch-Förderkurs begleitet und für den Lehrer des Kurses eine große Unterstützung dargestellt.“ Maria Perndorfer, Direktorin der NMS 2, Ried i. I.
Rahmat verfügte über die fixe Zusage, in einem Betrieb eine Lehre als Elektrotechniker zu absolvieren. Durch den Regierungserlass vom September 2018, der Asylwerbern versagt, eine Lehre zu machen, kam es nie dazu.
Rahmat schloss im Dezember 2018 den österreichischen Pflichtschulabschluss in allen Unterrichtsgegenständen mit „Gut“ oder „Sehr gut“ ab. Seither wartet er darauf, endlich arbeiten und sich selbst erhalten zu dürfen.
„Rahmat hat eine überaus hohe Auffassungsgabe, sowohl im handwerklichen als auch im kognitiven Bereich. Es ist eine Freude mit ihm zu arbeiten, weil er so vielseitig interessiert ist und sich Arbeitsabläufe sofort merkt und umsetzen kann.“ Alfons Gstöttner, Lehrer für Mathematik und Technisches Werken
Im Jänner 2020 meldete Rahmat das Gewerbe als Dolmetscher an. Durch die Corona-Krise konnte er auch in diesem Berufsfeld nicht Fuß fassen.
„Herr Hossaini übersetzt nicht nur Sätze in die jeweils andere Sprache, sondern auch kulturelle Unterschiede. Diese Fähigkeit, zwischen den Kulturen zu vermitteln, macht ihn in meinen Augen zu einem kompetenten Dolmetscher.“ Kristina Friedrich, MAS
„Die Marktgemeinde Eberschwang kann Menschen wie Rahmat Hossaini brauchen, nicht nur aus volkswirtschaftlicher Sicht, sondern um unsere Gesellschaft wieder menschlicher zu machen.“ Josef Bleckenwegner, Bürgermeister von Eberschwang

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 26.11.2020
Petition endet: 25.11.2021
Region: Bezirk Ried
Kategorie: Soziales

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer dieser Petition und der Petition "Für Ezat und das große Ganze"!

    Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken, die uns mit ihrer Unterschrift, Spenden oder guten Worten unterstützt haben.
    Es gibt viel Grund zur DANKBARKEIT und zur FREUDE und ich möchte Sie gerne über diese schönen Dinge informieren.
    Rahmat, Ezat und Jawid haben eine Rot-Weiß-Rot-Karte und erhalten sich selbst.

    RAHMAT absolviert bereits das zweite Lehrjahr zum Elektortechniker bei der Firma Doma Elektro Engineering in Hohenzell und besucht zurzeit die zweite Klasse der Berufsschule in Gmunden.
    Ebenso wie er die erste Klasse erfolgreich abgeschlossen hat, hat er auch den Führerschein erfolgreich gemacht und besitzt inzwischen... weiter

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer dieser Petition und der Petition "Für Ezat und das große Ganze"!

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