Petitsioon on adresseeritud:
Landesregierung Niederösterreich (Abteilung Bildung & Familie)
Wir, unterzeichnende Fachleute aus Psychologie, Psychotherapie, Sozialpädagogik und psychosozialen Diensten, Eltern und Schulpersonal, fordern eine strukturelle Veränderung im niederösterreichischen Bildungssystem. Unsere Kinder leiden zunehmend unter psychischer Belastung und emotionaler Überforderung, die vom aktuellen Schulsystem nicht ausreichend berücksichtigt wird, daher braucht es:
- Die Einrichtung eines interdisziplinären Arbeitskreises, um neue psychologisch-pädagogische Leitlinien für Schulen zu entwickeln.
- Eine verpflichtende psychologische Weiterbildung für Lehrerinnen, Lehrer und Schulleitungen.
- Regelmäßige psychosoziale Supervision für Lehrpersonal zur Vorbeugung von Überlastung und Burnout.
- Die Verankerung psychologischer Mindeststandards in der Schulentwicklung (z. B. Krisenteams, Prävention, sozial-emotionale Kompetenztrainings).
- Einen Ausbau schulpsychologischer Betreuung sowie mobiler psychosozialer Dienste.
- Die Umsetzung von Pilotprojekten mit wissenschaftlicher Begleitung in ausgewählten Modellregionen.
Ziel: Ein stärker auf psychische Gesundheit ausgerichtetes, zukunftsfähiges Bildungssystem, das die Bedürfnisse unserer Kinder wirklich versteht und begleitet.
Bestimmt stellen sich einige der unterzeichnenden Fachkräfte und Eltern gerne für Gespräche, fachliche Mitwirkung und Pilotprojekte zur Verfügung.
Selgitus
Wir erleben täglich, dass psychische Belastungen bei Kindern zunehmen, während Lehrerinnen und Lehrer an ihre Grenzen stoßen. Ein zukunftsfähiges Bildungssystem braucht dringend neue Konzepte, die psychologische Expertise verpflichtend integrieren.
Viele von uns haben wiederholt das Gespräch mit Schulleitungen, Lehrkräften und Schulpsychologie gesucht. Die Bereitschaft zum Dialog ist da – doch strukturell ändert sich wenig bis nichts. Es fehlen Vorgaben, Konzepte und Ressourcen, um psychologische Bedürfnisse im Schulalltag ernsthaft zu berücksichtigen.
Die Rolle der Schule hat sich gewandelt:
Heute steht nicht mehr nur die Wissensvermittlung im Vordergrund, sondern auch die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen, Resilienz und psychischer Gesundheit. Viele Kinder bringen komplexe Herausforderungen mit – von familiären Belastungen bis hin zu digitalem Reizüberfluss.
Deshalb braucht es Lehrer*innen, die nicht nur fachlich, sondern auch pädagogisch-psychologisch gut ausgebildet sind. Sie sollten auf die emotionalen Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen und eine unterstützende Lernumgebung schaffen können.
Moderne Bildung bedeutet mehr als reine Wissensvermittlung – sie vermittelt Werte, Empathie und Selbstwirksamkeit. Schule ist heute ein Ort ganzheitlicher Bildung und persönlicher Entwicklung.