10/21/2021, 15:49
Es wurden im Text weitere Quellenangaben hinzugefügt.
Neuer Petitionstext:
Wir sagen NEIN! zum “M o n s t e r n e u b a u” am Napoleonwald!
Leider ist eingetreten, was viele in unserer Gegend des 13. Bezirks in Wien gefürchtet haben. Am Napoleonwald soll das alte, einstöckige Gasthaus abgerissen, und auf dem Grundstück ein riesiger Wohnbau errichtet werden. Inmitten einer ruhigen, grünen, Einfamilienhausgegend und direkt angrenzend an ein N a t u r d e n k m a l der Stadt Wien, den Napoleonwald.
Geplant ist ein mehrgeschoßiger Bau mit massivem Baukörper, 42 Einheiten, Wohnungen und Büros, samt Garagenzufahrt mit Gebäudehöhe von über 12 Metern, auf einem Grundstück der Bauklasse I. Das Projekt umfasst 1.400qm2 Fläche, mehr als ein Dutzend Bäume sollen dafür gefällt werden, Altbaumbestand!
Der Neubau würde, in seiner massiven Ausführung, einen deutlichen Eingriff in die Natur darstellen und er entspricht nicht der Ortsüblichkeit. Das Gebiet rund herum ist eine reine Einfamilienhausgegend. Der Bau würde deutlich in einen gewachsenen Bestand eingreifen. Durch 42 Einheiten, inkl. Büros und Tiefgarage ist mit einer starken Beeinträchtigung des Erholungsgebietes “Napolenwald” zu rechnen. Das Verkehrsaufkommen würde sich deutlich erhöhen. Die Verhältnismäßigkeit ist hier nicht gegeben!
Auch stellt sich die Frage der Autoabstellplätze, bei 42 Einheiten sind 26 Garagenplätze geplant. Fraglich ist zudem welche Auswirkungen ein Tiefgaragenbau auf die im Napoleonwald befindlichen Bäume (die ja ein Naturdenkmal der Stadt sind) hat und ob diese dadurch geschädigt werden könnten, im Hinblick auf deren Wasser- und Nährstoffversorgung.
Die Straßen in diesem Gebiet sind nicht für großen Verkehr ausgelegt. Die Verbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist mangelhaft. In dem Gebiet besteht eine recht dörfliche Infrastruktur. Das Leben hier ist sehr naturnah.
Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang auch die Schulsituation. Diese ist im 13. und 23. Bezirk bereits jetzt äußerst angespannt.
Dieses Großprojekt widerspricht der Urban Heat Island Strategie der Stadt Wien. Der Neubau, mit seinem überschießenden Baukörper, würde in einer Westwindschneise errichtet, die kühle, frische Luft aus dem Wienerwald und dem Lainzer Tiergarten in die Stadt transportiert. Zudem hat sich die Stadt Wien mit ihrer Smart City Strategie dem Erhalt von 50% Grünanteil in der Stadt verschrieben, um eine künftige Überhitzung zu verhindern. Mit der Vernichtung von Grünflächen und der weiter fortschreitenden Versiegelung von Böden werden Umwelt- und Klimaziele ganz klar missachtet und somit verfehlt.
Einer weiter voranschreitenden Versiegelung ist dringend Einhalt zu gebieten! Zwar erfährt die Bauordnung im November eine Novellierung, diese geht jedoch nicht weit genug, und wird Investoren von solchen und ähnlichen Großprojekten nicht abhalten. Wenn es so weitergeht, werden solche Immobilien bald nicht mehr mit den Worten “.... wohnen im grünsten Bezirk von Wien.” angepriesen werden können. Dann ist es zu spät.
Der Neubau am Napoleonwald widerspricht der Ortsüblichkeit, ist nicht verhältnismäßig und ist daher in seiner projektierten Form auf das schärfste abzulehnen!
Wir fordern:
- eine Redimensionierung des Bauprojekts
- eine Anpassung an die Ortsüblichkeit sowie Verhältnismäßigkeit des Baukörpers zur Umgebung
- kleinere Baukörper, mit mehr Grünraumanteil und einer geringer versiegelten Fläche
- einen größtmöglichen Erhalt des Altbaumbestandes
- eine öffentliche Bauverhandlung, aufgrund der Nähe zu einem Naturdenkmal der Stadt ist das Bauvorhaben von öffentlichem Interesse!
Quellen:
Bürgerinitiative St. Hubertus
hub-sie.mozello.de/
Urban Heat Strategie, Stadt Wien
www.wien.gv.at/umweltschutz/raum/pdf/uhi-strategieplan.pdf
Smart City Rahmenstrategie, Stadt Wien
smartcity.wien.gv.at/der-wiener-weg/rahmenstrategie/
Neue Begründung: Das Gebiet rund um den Napoleonwald, Siedlung Auhofer Trennstück oder St. Hubertus ist eines der wohl am dünnsten besiedelten in Wien. Hier ist es grün und ruhig und es gibt wenig Verkehr. Mensch und Natur sind sich hier nahe. Die Grundstücke und Häuser sind historisch gewachsen. Oft sind nur geringe Bodenflächen verbaut, das Grün rund herum ist insgesamt größer. Dadurch trägt diese Region einen wesentlichen Beitrag zum Stadtklima bei. Durch große, unversiegelte Flächen kühlt es rasch ab. Frischluft wird in die Stadt weitertransportiert. Baut man hier alles zu - wie es bereits vielfach geschieht - werden die Grünflächen immer kleiner. Der Betonanteil immer mehr. Damit verschwinden nicht nur Tiere, ihnen wird ihr Lebensraum genommen. Es wird auch immer heißer für uns. Daher ist es wichtig möglichst viel Grünraum zu erhalten.
Die Menschen die hier leben haben sich dazu entschieden im "Grünen" und in Ruhe zu wohnen, mit wenigen Nachbarn, vielen Bäumen, Tieren und Pflanzen. Und sie wollen, dass das so bleibt.
Hinsichtlich des Bodenverbrauchs muss sich etwas ändern, das hat auch die Raumordnungskonferenz, die am 20.10.2021 stattgefunden hat, gezeigt.
Hier wurde die 1. "Österreichisches Bodenschutzstrategie" auf den Weg gebracht. Ziel ist es, bis 2030 den Bodenverbrauch um 80 Prozent auf 2,5 Hektar zu reduzieren. In Österreich wurden in den vergangenen Jahren zehn bis zwölf Hektar pro Tag neu für Siedlungs- und Verkehrszwecke verbaut. Der Flächenfraß gehört gestoppt. Das sagt Umweltministerin Elisabeth Köstinger.
Quelle: ad
Raumordnungskonferenz
www.bvz.at/in-ausland/raumordnungskonferenz-80-prozent-weniger-bodenverbrauch-bis-2030-flaechenreserven-klimawandel-wien-raumordnungskonferenz-bodenverbrauch-bodenversiegelung-296645354
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 370 (351 in Wien)