Region: Schweiz
Bildung

Kein Gender im Lehrplan 21

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
An die Erziehungs- und Bildungsdirektoren der Deutschschweizer Kantone
32.467 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

32.467 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

02.07.2014, 13:40

Auszug aus dem Brief von Zukunft CH an die Erziehungs- und Bildungsdirektoren der Deutschschweizer Kantone vom 1. Juli 2014:


Am. 27. März 2014 hat die Plenarversammlung der Erziehungs- und Bildungsdirektoren der am Lehrplan 21 beteiligten Kantone entschieden, in der Überarbeitung des Lehrplan 21 zwar auf den Begriff „Gender“ zu verzichten, die Einarbeitung der unterschiedlichen Rollen von Frau und Mann, von Mädchen und Jungen hingegen zu „optimieren“.

In einem Schreiben vom 12. Juni 2014 an Zukunft CH hat nun Regierungsratspräsident Christian Amsler, Präsident der D-EDK, diesen „Kompromiss“ damit gerechtfertigt, dass in der Konsultation neben gender-kritischen auch Stellungnahmen eingegangen sind, die eine stärkere Berücksichtigung der Gender-Thematik im Lehrplan fordern. Wir möchten eindringlich darauf hinweisen, dass es sich hier um einen Scheinkompromiss handelt. Der Entscheid, den kritischen Stimmen lediglich durch die Vermeidung des Reizwortes „Gender“ entgegenzukommen, zeigt, dass die D-EDK unsere Kritik an der Gender-Ideologie inhaltlich – und darauf kommt es ja schliesslich an – völlig ignoriert. Wir empfinden dieses Vorgehen als äusserst undemokratisch und fordern, dass unserem Anliegen in der Überarbeitung gebührend Rechnung getragen wird.

Wie könnte ein echter Kompromiss aussehen? Zur Rechtfertigung der Geschlechter-Thematik als Bestandteil des Lehrplan 21 verweist Christian Amsler auf die in der Bundesverfassung (Art. 8) verankerte Gleichstellung der Geschlechter. Daraus leitet der Präsident der D-EDK zu Recht einen schulischen Auftrag zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Chancengleichheit der Geschlechter ab. Zu bemängeln ist nur die verkürzte Sichtweise der Geschlechtergerechtigkeit, die den Lehrplan 21 bestimmt: Die unterschiedlichen Rollen von Frauen und Männern werden nur als Problem, nicht aber als Chance thematisiert. Die durch Biologie, Psychologie und Hirnforschung belegte Verschiedenheit von Mann und Frau ist der positive Ausgangspunkt aller Gleichstellungsbemühungen und müsste in der Schule ebenso Platz finden wie die Chancengleichheit. Geschlechterdiskriminierung kann nämlich nur dann verhindert werden, wenn Frauen und Männer bzw. Mädchen und Jungen nicht nur in ihren gleichen Rechten, sondern auch in ihrer Unterschiedlichkeit akzeptiert werden.

Das Ziel der Schule kann es also nicht sein, den Anteil der Frauen am Erwerbsleben demjenigen der Männer anzugleichen oder in allen Berufsgattungen sowie der Kinderbetreuung auf eine 50-Prozent-Quote beider Geschlechter hinzuarbeiten. Der Lehrplan 21 in seiner jetzigen Gestalt steht jedoch ganz in dieser Linie und macht sich so zum verlängerten Arm einer ideologischen Geschlechterforschung, welche nicht mehr Freiraum und Handlungsspielraum, sondern nur neue Zwänge schafft. (...)

Es gibt weder eine wissenschaftliche noch eine politische Legitimation dazu, den geschlechtlich als Frau oder Mann bestimmten Menschen einseitig als gesellschaftliches Produkt zu sehen, das nach Belieben verändert werden kann. Im Sinne eines echten Kompromisses lautet daher unsere Minimalforderung, auch die weit über die biologischen Geschlechtsmerkmale hinausgehenden natürlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau in positiver Weise im Unterricht zu thematisieren.

Unsere Petition ist bereits von rund 27‘000 Personen unterschrieben worden und läuft noch bis Ende Juli. Im Sinne einer möglichst grossen Akzeptanz des Lehrplans 21 raten wir Ihnen dringend, unser breit unterstütztes Anliegen ernst zu nehmen.

Freundliche Grüsse

Zukunft CH und Unterstützerorganisationen


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