Bürgerrechte

Offener Brief an Andreas Babler

Petition richtet sich an
Andreas Babler
81 Unterstützende 70 in Österreich

Sammlung beendet

81 Unterstützende 70 in Österreich

Sammlung beendet

  1. Gestartet Mai 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Wien, am 29. Mai 2023

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, 

Lieber Genosse Babler, 

vor etwa einem Jahr, am 17. Mai 2022, dem Aktionstag gegen Homophobie, posierten Nationalratsabgeordnete der Neos und Grünen bei einer Kundgebung der HOSI vor Plakaten, auf denen “TERFs BOXEN!” geschrieben stand.

Am 17. Mai 2023 hast du zu diesem Aktionstag Folgendes auf twitter geschrieben: 

“Heute ist #IDAHOBIT - internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Wir alle haben ein Leben in Würde und Respekt verdient - unabhängig von Geschlechtsidentität oder davon, wen wir lieben. Wir müssen das auch im Jahr 2023 immer noch klarstellen und dürfen Menschenfeindlichkeit keinen Raum bieten. Der Tag wird kommen.”

Der Begriff Geschlechtsidentität kommt aus der Queer Ideologie, die die Auffassung vertritt, das Geschlecht würde willkürlich bei der Geburt “zugewiesen”. Die Geschlechtsidentität, vergleichbar mit der katholischen Seele, kann dieser Weltanschauung zufolge "in einen falschen Körper fahren”, weshalb letztlich Leute von sich behaupten können “im falschen Körper geboren” zu sein. Es handelt sich also um eine antimaterialistische Ideenlehre, die einer sozialistischen Weltanschauung per denfinitionem zuwiderläuft. 

Darüber hinaus soll in Gesetzen verschiedener Länder der EU “Geschlechtsidentität” anstelle von Geschlecht treten. Damit wird juristisch Geschlecht (biologisch), welches objektiv feststellbar ist, zu etwas subjektiv Wählbarem. 

Wir lehnen diese Entwicklung ab, da sie eine Gefahr für Frauenrechte und -räume darstellt. Wenn Frausein zu reiner Identität verfällt, die sich ein jeder Mann einfach so aneignen kann, stellt das einen massiven Angriff auf die Rechte der Frauen und ihre Sicherheit dar. 

Wir betrachten “Gender” als Stereotype, soziale Rollen, die es aufzubrechen gilt, damit sich jedes Mädchen und jeder Bub frei entfalten kann. Eine Genderidentität analog Seele widerstrebt unseren aufklärerischen, feministischen und letztlich materialistischen Überzeugungen. 

Leider ist das Klima für Frauenrechtlerinnen in den letzten Jahren noch viel rauer geworden, sodass sogar Reem Alsalem (UN Frauen-Rapporteurin) kürzlich vor einer antidemokratischen, frauenfeindlichen Entwicklung in Europa gewarnt hat: Frauen ist es in Europa nicht mehr möglich, über ihre geschlechtsbasierten Bedürfnisse zu sprechen, ohne als Menschenfeinde oder transphob mundtot gemacht zu werden. 

Dass du, lieber Genosse Babler, als Kandidat für den Bundesvorsitz, mit sogenannten “dogwhistles”, also Signalwörter, wie “Genderidentität” und “Menschenfeinde", an eine Gruppe sendest, während von dir noch nie ein Wort zu den Plakaten („TERFs BOXEN!”), die zu Gewalt an Frauen aufrufen, gefallen ist, enttäuscht uns zutiefst. 

Im Juni 2021 hat die SPÖ am Parteitag die geschlechtliche Selbstidentifikation (selfID) beschlossen, die es nun auch Männern möglich macht, über den Reißverschluss und die Frauenquote in den Nationalrat zu kommen. Sogar als Frauensprecherin kann ein Mann in der SPÖ fortan kandidieren. Deshalb zuletzt die Frage: 

Wird unter deiner Führung der SPÖ bei der nächsten Nationalratswahl ein Mann auf einem Frauenlistenplatz stehen? 

Freundschaft! 

Donna Krasniqi, Mediensprecherin im Wiener Rathaus

Mag.a Verena Unger, Lehrerin 

Mag.a Viktoria Kriehebauer, Schulleiterin im Ruhestand 

Mag.a Brigitte Körbler, Landesschulinspektorin im Ruhestand 

Susanne Juhart, Angestellte Tourismus HR-Bereich

Anita Kienesberger, MA, Krankenpflegerin

Susanne Riegler, Journalistin 

Begründung

Wir sind besorgt angesichts der zunehmenden Aggressivität, mit der Frauenrechtlerinnen, insbesondere im Zusammenhang mit Fragen der sogenannten „Geschlechtsidentität“, begegnet wird. Beschimpfungen und Verunglimpfungen sowie in gewissen Communitys verbreitete Signalwörter („TERF“, „Menschenfeinde“) werden benutzt, um Frauen zum Verstummen zu bringen und sie zu diskreditieren. Auf diese Weise werden Frauen systematisch aus einem Diskurs ausgeschlossen, der ihre Rechte, Freiheiten und Räume nicht nur betrifft, sondern sogar bedroht.

Die geschlechtliche Selbstidentifikation, die auf der Vorstellung von einer frei wählbaren Geschlechtsidentität in Verbindung mit daraus resultierenden rechtlichen Ansprüchen basiert, führt zweifellos dazu, dass Frauen politisch und gesellschaftlich schlechtergestellt werden. Wenn biologische Männer sich selbst zu Frauen erklären und sich infolgedessen Zutritt zu Frauenräumen verschaffen oder auf Frauenförderungsinstrumente zugreifen können, werden die Ressourcen und Freiheiten von Frauen massiv beschränkt.

Wir wollen diese Entwicklung nicht länger hinnehmen und fordern die Politiker:innen unseres Landes auf, unseren Stimmen Gehör zu schenken, anstatt unsere Interessen zu vernachlässigen und uns zu falsch verstandener Toleranz zu ermahnen. Insbesondere verlangen wir, dass unsere Politiker:innen sich von Hassreden und hetzerischen Parolen, die in der gegenwärtigen Diskussion gegenüber Frauenrechtlerinnen verwendet werden, klar distanzieren.

Gerade unsere sozialdemokratischen Genossen sollten sich nicht blind instrumentalisieren lassen und sich mit uns solidarisch zeigen. Das ist nicht zuletzt auch in ihrem eigenen Interesse: Die SPÖ hat viele Frauen als Wählerinnen verloren, die ihre Anliegen und Bedürfnisse dort nicht mehr vertreten sehen. Diese Frauen gilt es anzusprechen und zu gewinnen!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Verena Unger aus Wien
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