Viele Studierende scheitern nicht an mangelnder Motivation, sondern an Leistungsdruck, Prüfungsangst oder privaten Belastungen. Die derzeitige Regelung, nach der man bei viermaligem Nichtbestehen einer Prüfung zwangsexmatrikuliert wird, ist hart und in vielen Fällen unverhältnismäßig – vor allem, wenn es sich nur um eine einzelne Prüfung handelt.

Statt endgültiger Ausschlüsse fordern wir ein menschlicheres Modell: eine zeitlich befristete Sperre für die betroffene Prüfung, aber keinen vollständigen Studienverlust. Bildung soll fördern, nicht bestrafen. Die geltende Regelung ist nicht lernfördernd, sondern demotivierend und belastend.

Sie erzeugt unnötigen Druck, schürt Versagensängste und gefährdet die mentale Gesundheit von Studierenden. Anstelle von Rausschmissen braucht es Raum für Entwicklung, Fehler und persönliches Wachstum.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dieses System zu reformieren – für mehr Chancengleichheit, psychische Stabilität und eine faire Studienkultur an unseren Hochschulen.

Ein Sperrmodell würde sicherstellen, dass Leistung weiterhin zählt – aber nicht auf Kosten der gesamten akademischen Laufbahn. Bildung braucht Mut zur Menschlichkeit.