Region: Frauenfeld
Erfolg

«Casino» nicht ins Ungewisse planen!

Petition richtet sich an
Stadtrat
1.948 Unterstützende

Petition hat zum Erfolg beigetragen

1.948 Unterstützende

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet Dezember 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

06.06.2023, 15:06

Liebe Petitionäre

Herzlichen Dank für Ihr Unterschreiben unserer Petition. Mit den fast 2000 Unterschriften war es möglich, das wichtige Anliegen mit viel Druck bei der Stadt anzumelden.

… und der Druck hat gewirkt: Gegenüber der Botschaft an den Gemeinderat hat es zwei zeitliche Optimierungen und eine Vorstudie für einen neuen Stadtsaal gegeben. Ich bin überzeugt, das war unser Verdienst!

Der Stadtrat stellt in seiner Antwort zurecht fest, dass sich seine Anliegen und diejenigen unserer Petition decken. Beiden geht es um einen möglichst kurzen Unterbruch für Veranstaltungsmöglichkeiten, falls ein Verkauf stattfindet. Der Unterschied steckt vor allem darin, dass der Stadtrat an die rasche Realisation glaubt, während wir weiterhin nicht davon überzeugt sind.

Zwei Hauptänderungen zum Zeitplan gegenüber der Botschaft an den Gemeinderat, die den Nutzungsunterbruch auf ein halbes Jahr reduzieren würden:

1. Nutzung des Stadtsaales bis Ende 2026 ohne Einschränkungserwähnung: das heisst wir haben für zwei zusätzliche Jahre die Sicherheit erreicht, das Casino ohne Einschränkungen durch die neue Eigentümerin zu nutzen!
Das kann für mich nur heissen, dass die feuerpolizeilichen Einschränkungen bis dann nicht eintreffen werden oder die neue Eigentümerin auch dann nicht über Teile der Räume verfügen darf, falls feuerpolizeiliche Eingriffe doch plötzlich solche verursachen würden (sonst wäre die Frage nach dem faktischen Huhn oder Ei zu schwierig zu beantworten).

2. In der Botschaft an den Gemeinderat wurde die Bauvollendung für das Reithallen-Projekt (Zitat:) «bei einer optimalen Projektierung, Genehmigung und Erstellung» auf Mitte 2028 versprochen. In der nun vorliegenden Abstimmungs-Botschaft wird das Bauende auf spätestens Mitte 2027 in Aussicht gestellt. Schön, wenn der Bezug plötzlich um 1 Jahr schneller möglich ist. Ob wir das schnellere Planen / Bauen wirklich erreicht haben oder es vor allem einer neuen Hoffnung entspricht ist schwierig zu beurteilen.

Zusätzlich zu den zeitlichen Änderungen hat der Stadtrat kurzfristig auch eine Vorstudie in Auftrag gegeben und die Medienkonferenz zur Antwort an uns auch gleich für deren Präsentation genutzt.
Die Folgerung des Stadtrates daraus: Die Vorstudie hat ergeben, dass der Bau eines neuen Stadtsaals in der Doppelreithalle der Stadtkaserne umsetzbar ist und Möglichkeiten für vielfältige Nutzungen und Veranstaltungen bietet (erarbeitet von: Experten aus Architektur, Bühnenbau, Akustik und Gastronomie). Eine sinnvolle Studie hätte meines Erachtens auch konkrete Aussagen zum Bewilligungs- und Bauzeitplan und den Kosten machen müssen. Es fehlen auch Hinweise auf mögliche Risiken für eine Verzögerung oder Verhinderung des Neubaus.

Der Stadtrat erklärt, dass ein Verkauf jetzt nötig ist, da die Käuferschaft Planungssicherheit möchte und der Verkaufserlös des Casinogebäudes finanziell mithelfen würde, einen neuen Stadtsaal zu realisieren. Das letztgenannte Argument ist sicher korrekt. Für mich ist es aber nicht Grund genug, lieber der Investorin Planungssicherheit als unseren Kulturveranstaltenden eine garantierte Bleibe zu geben.

Der Stadtrat hat – aufgeschreckt durch unsere Petition – den Laufstil von Marathon auf Sprint geändert. Das ist im Prinzip erfreulich. Aufgrund der vorliegenden Fakten könnte es sich aber leider auch um einen Hindernislauf handeln. Jedenfalls konnten wir unser Ziel «Das heutige Casino muss bis zur Eröffnung eines neuen Stadtsaals für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Diese Bedingung muss Bestandteil des Vertrags mit der Käuferschaft bilden.» nicht erreichen, wenn dem Verkauf des Casinogebäudes jetzt zugestimmt wird.

Ich wünsche allen eine gute Zeit und stehe für Fragen gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüsse
Christoph Regli


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