Wenn es keine Frühmesse gibt, niemand bewusst zum Gebet gerufen wird und die Mehrheit der Bevölkerung dadurch im Schlaf gestört wird – stellt sich die Frage: Wem nützt diese Tradition noch? Und wäre es nicht im Sinne eines christlichen Miteinanders, Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen zu nehmen? Glaube lebt nicht von alten Gewohnheiten, sondern von gelebter Nächstenliebe. Und manchmal bedeutet das eben auch, loszulassen, was früher Sinn hatte – und heute vor allem den Wecker ersetzt.