Volksvertreter Matthias Finkentey, MSC
Stellungnahme zur Petition Rettet unser einzigartiges Ortsbild - erhaltet unsere historischen Gebäude in Kritzendorf
PUK, zuletzt bearbeitet am 01.09.2025
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Ich verstehe Menschen, die gerne in Klosterneuburg wohnen wollen - ich wohne ja selber sehr gerne dort und fühle mich quasi "privilegiert". Klosterneuburg ist sehr lebenswert. Ich unterstütze die Planung von Wohnraum, der sich nicht als "klassisches Einfamilienhaus" manifestiert, damit auch 2025 noch Menschen nach Klosterneuburg ziehen können, die nicht über unbegrenzte Mittel zu verfügen scheinen.
Ich kann die Möglichkeit der Nutzung und Erhaltung der alten Bausubstanz in Kritzendorf nicht einschätzen und auch nicht die ökonomischen Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen, um diese "zu retten". Ganz prinzipiell stelle ich mir die Frage, ob alles Alte um jeden Preis unterstützenswert ist - abgesehen davon dass klar sein muss, wer diesen Preis bezahlt. Wie das genau in Kritzendorf ist, kann ich nicht beurteilen. Die große Anzahl von Unterstützer:innen dieser Petition spricht allerdings eine deutliche Sprache, dass hier das Bedürfnis nach einer Erhaltung geäußert wird.
Neue Wohnbauten können zeitgemäßes Wohnen ermöglichen, wenn sie nicht in erster Linie zur Gewinnmaximierung der Errichter:innen geplant und umgesetzt werden und Komponenten aufweisen, die einen Beitrag für das Gemeinwohl leisten können. Dieser Beitrag für das Gemeinwohl kann in Absprache mit den Errichter:innen verhandelt werden. Das Ergebnis dieser Verhandlungen kann kritisch hinterfragt werden. Der Spielraum der Verhandler:innen seitens der öffentlichen Hand mag nicht allumfassend sein, allein es gilt ihn bestmöglich zu nutzen. Darüber hinaus zeigen viele Beispiele, dass eine vorherige, moderierte Einbindung der späteren Bewohner:innen in Wohnbauprojekte zu ausgezeichneten Resultaten führen.
Der eingeschränkte (Ver-)handlungsspielraum gilt auch für den Rückbau einer gut gelungenen, gut geregelten und gut angenommenen Einspurigkeit mit wechselseitiger Anhaltung, die zu klaren und sicheren Verkehrsverhältnissen in Kritzendorf geführt hat. Es erschließt sich mir nicht, warum dieser Zustand leichtfertig aufgegeben werden soll - beziehungsweise warum der Widerstand des amtsführende Stadtrats und der Fraktion des Bürgermeisters hier nicht noch deutlicher vorgetragen worden ist. (Falls es überhaupt einen Widerstand gegen die erneute Zweispurigkeit gegeben hat.)
Ich unterstütze die Petition vor allem aus dem Grund, weil erneut ein großes Immobilienprojekt in Klosterneuburg ohne Einbindung der Bevölkerung umgesetzt wird. Gerade diese wäre bei einem derart umfangreichen Projekt in einer historisch wichtigen Lage sinnvoll gewesen und leistet - wie andere Gemeinden in NÖ und in ganz Österreich zeigen - gute Effekte. Eine echte Beteiligung der Bürger:innen ist auch in Zukunft wichtig - bei den Projekten, die in Kritzendorf noch geplant sind (und die schon bekannt sind) und bei weiteren im Stadtgebiet von Klosterneuburg. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass wir in Zukunft keine weiteren Bauvorhaben sehen werden. Und Bauvorhaben entwickeln sich nicht immer nur am konkreten Ort, sondern haben einen Einfluss auf die gesamte Umgebung – und die ganze Stadt.