Health

Wir fordern: Freiheit für gesunde Nahrung! Europa schränkt den Verzehr von Lebensmitteln ein.

Petitioner not public
Petition is directed to
Europäisches Parlament und Europäischer Rat
1,780 supporters 1 in European Union

The petition was withdrawn by the petitioner

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  1. Launched 2015
  2. Collection finished
  3. Submitted
  4. Dialogue
  5. Failed

Wieviel tut Europa für die Welt? Als Reiseweltmeister touren die Europäer schon seit jeher über den Globus, sie lernen die verschiedensten Kulturen kennen und genießen die unterschiedlichsten Speisen und Lebensmittel. Aber wenn es um den Verzehr von exotischen Lebensmitteln zu Hause geht – dann wird der europäische Zulassungsstift schnell gezückt. Lebensmittel, die seit hunderten von Jahren außerhalb der EU verzehrt werden, werden künftig per se verboten und brauchen eine Genehmigung durch die Novel-Food-Verordnung. Das können sich überwiegend nur Konzerne leisten. Wollen wir uns verbieten lassen, was wir essen wollen? Wir sagen NEIN!

Reason

Als Novel Food werden alle Lebensmittel bezeichnet, die bis zum 15. Mai 1997 in der Europäischen Gemeinschaft noch nicht in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet wurden. Diese werden aufgrund ihrer Herkunft, ihrer besonderen Zusammensetzung oder aufgrund der Anwendung innovativer technischer Herstellungsverfahren als neuartig eingestuft. Das bedeutet, dass bestimmte Früchte, Gemüse, Gewürze, Pilze oder Nüsse nicht mehr verzehrt werden können, obwohl sie in den USA, in Südamerika, Asien, Indien und Russland seit Jahrhunderten problemlos konsumiert werden. Solche Lebensmittel dürfen nur auf den Markt, wenn sie über langwierige Prüfverfahren zugelassen wurden. Dies kann im günstigsten Fall vier Monate und im ungünstigsten Fall 14 Monate dauern. Bei der Zulassung eines Lebensmittels geht es überwiegend um die Sicherheit, was berechtigt ist. Doch diese ist schwer zu belegen. Denn Lebensmittel sind komplexe Stoffgemische, deren Zusammensetzung je nach Jahreszeit, verwendeten Rohstoffen oder Produktionsverfahren schwankt. Welche Substanzen in welchen Mengen etwa in einem Apfel oder einem Brot enthalten sind, ist weitgehend unbekannt. Dieses Verfahren schafft auch so hohe finanzielle Hürden, dass oft nur große Konzerne in der Lage sind, Produkte entsprechend anzumelden. Die EU-Kommission unternahm mehrere Versuche, die Novel Food-Verordnung zu überarbeiten. Im Dezember 2013 schließlich legte sie neue Regulierungsvorschläge vor, die noch nicht verabschiedet wurden. Das kosten- und zeitintensive Zulassungssystem für Novel Food soll vereinfacht werden, damit neue und innovative Lebensmittel leichter auf den europäischen Markt gebracht werden können. Doch in dem neuen Entwurf ist auch unklar, wie mit traditionellen Lebensmitteln aus Drittländern umgegangen wird.

Wir fordern: WEG MIT DIESER BÜROKRATISCHEN GRENZE FÜR DIE ZUKUNFT GESUNDER LEBENSMITTEL! Denn es ist doch eindeutig, dass diese bewährten Lebensmittel der Gesundheit nicht schaden und keiner Zulassungspflicht unterworfen sein müssen!

Heerscharen von Beamten bei der Kommission und den Mitgliedsstaaten werden damit beschäftigt, zu prüfen, ob Einwände gegen Nicht-EU-Lebensmittel bestehen. Wie das ausgehen kann, zeigt das Beispiel der Yacon-Pflanze. Yacon (auch Llacon; Smallanthus sonchifolius ) ist eine traditionelle Pflanze, die schon von den Inkas in Peru kultiviert wurde. Sie wurde bei zwei Weltausstellungen vor dem 1. Weltkrieg prämiert, in den 30er Jahren in Italien kultiviert, vom British Office For Foreign Plants als Lebensmittel in den 50er Jahren beschrieben und in Tschechien in den 90er Jahren angebaut. Heute werden die Yacon-Knollen und auch die Yacon-Blätter in Südamerika als schmackhafte, süße Lebensmittel geschätzt. In der Naturheilkunde werden die gesundheitlich wertvollen Yacon-Produkte vor allem von Diabetikern verwendet. Was denken Sie, was die Antwort der deutschen Behörde auf eine Zulassung war? „Es konnte keine Verwendung als Lebensmittel in erheblichem Umfang vor dem 15. Mai 1997 festgestellt werden“. Nun raten Sie mal wie das Verfahren dann ausgeht, wenn 28 Mitgliedsstaaten ihre Einwände geltend machen können. Die Zeit von 14 Monaten wird zum Regelfall. Seit Mitte 2014 fällt die Yacon allerdings nicht mehr unter die „Novel-Food-Verordnung“ und ist in der europäischen Liste als Lebensmittel aufgeführt. Irgendwie lächerlich, oder?

Freiheit für gesunde Nahrung! Die Freiheit auf Nahrung darf nicht eingeschränkt werden – insbesondere nicht unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes oder um Beamte zu beschäftigen und weitere Überregulierungen zu schaffen!

Sollen wir uns vorschreiben lassen, was wir wo essen? Es wäre doch gelacht, wenn auch Herr Lafer einen Antrag an die Kommission stellen müsste, um beispielsweise mit einer exotischen Zutat zu kochen. Ja auch Köche sind Lebensmittelunternehmer!

Wir fordern das Europäische Parlament, Herrn Präsident Martin Schulz, und den Europäischen Rat, Herrn Präsident Donald Tusk, auf, nicht weiter als Verhinderungs-Apparat zu verkommen und das Gesetz in seiner Ursprungsform zu belassen!

Dr. Uwe Greulach Chemiker und Fachlicher Beirat des NEM e.V.

Foto: Copyright: © Pitopia, Ildiko Papp, 2015

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News

  • Sehr geehrte Unterzeichner,
    mit dem heutigen Tag beende ich die Petition "Freiheit für gesunde Nahrung". Leider hat die Anzahl der Unterschriften zur Eingabe beim Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat nicht gereicht. Bei allen, die mein Anliegen mit ihrer Unterschrift unterstützt haben, möchte ich mich recht herzlich bedanken.

    Dr. Uwe Greulach

  • Unsere Petition kommt zur rechten Zeit. Es gibt einen weiteren Grund: die behördliche Reglementierung geht weiter. Die Initiative kommt aus Deutschland: BfArM (Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) haben eine gemeinsame Kommission gebildet. Danach sollen Vitalpilze (Lebensmittel) Arzneimittel werden (Pressemitteilung des BfArM Nummer 2/15 vom 06.02.2015). Damit wird die Freiheit auf gesunde Nahrung noch weiter eingeschränkt.
    Erzählen Sie es noch vielen Mitbürgern weiter. Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme.

Not yet a PRO argument.

ROFL! Erst Petitionstext lesen, dann den Verein des Autors googeln -> Selten so gelacht :D Ich finde auch, dass Lebensmittel, die anderswo schon seit Jahrhunderten problemlos verzehrt werden, auch in der EU zugelassen werden sollten. Bei neuartigen Nahrungsergänzungsmitteln, zu denen vergleichbare Langzeitbeobachtungen fehlen, finde ich die Auflagen aber wichtig.

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