Region: Greifswald
Bildung

Förderung und Aufrecherhaltung einer vielfältigen Lehre an der EMAU Greifswald

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Rektorin Frau Prof. Dr. J. E.Weber, das Rektorat und den Dekan Prof. Dr. T. Stamm-Kuhlmann der EMAU Greifswald
3.905 Unterstützende 992 in Greifswald

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

3.905 Unterstützende 992 in Greifswald

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Die geplanten Umstrukturierungen an der Philosophischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald führen dazu, dass das angestrebte Profil, die Kulturen des Ostseeraumes in der Lehre und Forschung zu repräsentieren und zu fördern, nicht komplett durchgeführt werden kann. Gerade die kleinen Institute, wie die Baltistik sind von diesen Umstrukturierungen betroffen.

(webmoritz.de/2015/05/28/philosophische-fakultaet-stellt-strukturentscheidungen-vor/)

Wir sind der Ansicht, dass weder Umstrukturierungen noch Streichungen zum gewünschten Profil führen, sondern Förderung und Aufrechterhaltung einer vielfältigen Lehre bzw. Forschung in allen Philologien des Ostseeraumes sowie der Philologien des mittel- und osteuropäischen Raumes.

Begründung

Greifswald ist bisher Deutschlands letzte verbleibende Adresse, um Baltistik zu studieren. Dennoch wurden mit dem Strukturkonzept vom 27.05.2015 im Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät Maßnahmen vorgestellt, die dem Forschungsschwerpunkt der Universität widersprechen bzw. ihn auflösen. Eine Umwandlung des Baltistikstudiengangs in eine Forschungsprofessur wird nicht nur zukünftigen Studenten die Möglichkeit verwehren Baltistik zu studieren, sondern auch das Angebot für die bereits Studierenden noch enger begrenzen als bisher. Damit würde die Greifswalder Universität auch ein Alleinstellungsmerkmal verlieren. Für die Zukunft der baltischen Sprachen innerhalb Europas entfiele einer der wenigen Multiplikatoren.

Angesichts der Krise in der Ukraine ist schon häufig ein Mangel an gut ausgebildeten Osteuropaspezialisten erkennbar geworden, der nicht zuletzt zahlreichen Schließungen entsprechender Institute nach dem Ende des sogenannten Ostblocks geschuldet ist. So spricht kaum ein deutscher Berichterstatter Ukrainisch. Fachleute, die sich um Erklärungen bemühen, verfügen meist nur über wirtschaftliche und strategische Kenntnisse. Eventuell sprechen sie noch Russisch. Allerdings werden die kulturellen Zusammenhänge auf dem postsowjetischen Territorium in fast allen Betrachtungen entweder unpräzise oder gar nicht beleuchtet. In solch einer geopolitisch wichtigen Situation kann sich Mecklenburg-Vorpommern, als direkter deutscher Nachbar eines slawischsprachigen Landes nicht erlauben, seinen letzten Studienort für Slawistik bis zur Unkenntlichkeit zusammen zu kürzen. Des Weiteren sollten die gern betonten guten Beziehungen zu Russland nicht vor den Toren der Universitäten bleiben, sondern durch eine breite und kompetente Lehre sowie Forschung in der universitären Landschaft reflektiert werden und durch einen akademischen Austausch zum Ausdruck gebracht werden. Mit den geplanten Streichungen und der Umstrukturierung der Lektorate am Institut für Slawistik wird das Studienangebot deutlich unattraktiver. Dies kann wiederum zum weiteren Absinken der Studierendenzahlen führen, sodass eventuell in einigen Jahren über die Schließung des Instituts diskutiert wird.

Parallel zum direkten Lehrbetrieb am Institut sind die Dozenten durch ihr organisatorisches Engagement auch in verschiedenen kulturellen Veranstaltungen tätig. Der Polenmarkt ist das größte Festival polnischer Kultur außerhalb Polens. Jedes Jahr sind zahlreiche renommierte Vertreter der polnischen Kulturszene in Greifswald zu Gast und beleben das Greifswalder Kultur-und Nachtleben. Das Polonicum und das Ukrainicum mit ihrer jahrzehntelangen Tradition sind in der wissenschaftlichen Landschaft fest verankert. Neben den Fachseminaren dieser Veranstaltungen belebt das begleitende Kulturprogramm die Stadt und bietet für Greifswald eine einzigartige Möglichkeit sich zu profilieren. Die Bohemistik lockt ebenfalls tschechische Kulturschaffende und Wissenschaftler nach Greifswald und bereichert die Stadt. Mitarbeiter der Russistik inszenieren regelmäßig russischsprachige Theaterstücke an denen sich nicht nur Slawistikstudenten beteiligen.

Zusammenfassend führt das nur zu einer möglichen Konsequenz. Nicht Umstrukturierungen sondern Förderung und Aufrechterhaltung dieser vielfältigen Lehre bzw. Forschung in allen Philologien des Ostseeraumes sowie der angebotenen Slawinen sind notwendige Schritte für das angestrebte Profil der Ernst-Moritz-Arndt Universität und eine lebendige und facettenreiche Stadt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

Forschungsschwerpunkt und Graduiertenkolleg sind nur leere Worthülsen der Universität, wenn diese Vorhaben umgesetzt werden. "Kulturen des Ostseeraums" www.uni-greifswald.de/forschen/neue-forschen-seiten/forschungsprofil/forschungsschwerpunkte/forschungsschwerpunkt-kulturen-des-ostseeraums.html und Baltic Borderlands: Shifting Boundaries of Mind and Culture in the Borderlands of the Baltic Sea Region www.uni-greifswald.de/forschen/forschungsleistung/graduiertenkollegs.html

Warum ist die Rektorin Empfängerin der Petition? Die hat mit Umstrukturierungen in der Phil.Fak. nichts zu tun. Müsste nicht das Land oder der Fakultätsdirektor die Petition erhalten?

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