Region: Soziale Dienste Asyl, Amt für Migration, Kanton Obwalden
Soziales

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Staatssekretariat für Migration
157 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

157 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

19.12.2018, 00:38

Diese Petition wird nicht weiter verfolgt. Es wird in Absprache des beratenden Anwaltes eine andere Petition gestartet, welche das persönliche Umfeld von der betroffenen Person deutlicher zeigen soll. Doppelspurigkeiten und Verwirrung sollen mögl. Vermieden werden.


Neuer Titel: Bleiberecht für Tesfaldet



Neuer Petitionstext: Tesfaldet soll die Chance auf ein Bleiberecht erhalten.
Es soll ihm erlaubt sein, sich bis zum Lehrabschluss als Metallbauer EFZ in der Schweiz aufzuhakten als vorübergehend anerlannter Asylsuchender.

Wird er die Abschlussprüfung bestehen -was aufgrund seines enormen Engagements und aktuellem praktischen sowie theoretischen Fähigkeiten sehr wahrscheinlich ist- soll er die Möglichkeit und eine angemessene Frist erhalten, sich um eine Festanstellung zu bemühen, womit er selbsttragend in der Schweiz arbeiten und leben kann.
Wir lassen nicht zu, dass die Zukunft dieses engagierten, ambitionierten und gut integrierten jungen Mannes aufrgund unserer restriktiven Asylpolitik zerstört wird. Sein Asylgesuch soll individuell begutachtet werden und sein bereits geleisteter Beitrag und sein Bestreben nach Integration und finanzieller Unabhängigkeit soll hierbei berücksichtigt und gewürdigt werden.


Neue Begründung: Stell dir vor, du lebst seit 3.5 Jahren in einem Land, indem du dich integriert, die Sprache gelernt, ein Leben aufgebaut, Freunde gefunden und eine Lehre begonnen hast und plötzlich kommt ein Papier, auf welchem steht, dass du zurück in dein Heimatland musst, in dem dich einige Jahre Gefängnis mit anschliessend härtestem Militär und Unterdrückung erwartet. Genau so geht es leider momentan vielen Flüchtlingen aus Eritrea. Unter anderem meinem besten Freund Tesfaldet Khasay.
Letzten März habe ich mit einer Freundin ein Projekt für den Flüchtlingstag 2018 organisiert. Wir wollten auf dem ‪Dorfplatz Sarnen‬ gemeinsam mit Flüchtlingen Musik machen. Tesfaldet war einer der ersten, der sich freiwillig gemeldet hat, um uns zu unterstützen. Gemeinsam mit weiteren Flüchtlingen probten wir Lieder aus verschiedenen Ländern und führten diese schliesslich auf. Aus diesem Projekt ist eine enge Freundschaft zwischen mir und Tesfaldet entstanden. Gemeinsam haben wir viel unternommen, gelacht und interessante Gespräche geführt.

Tesfaldet Khasay Mengistu ist vor 4.5 Jahren aus Eritrea geflüchtet und lebt nun seit 3.5 Jahren in Obwalden. In dieser Zeit hat sich Tesfaldet super in der Schweiz engagiert. Schlussendlich hat sich sein Engagement ausbezahlt. Denn er lernte Deutsch und machte das Brückenangebot mit einem Jahr Praktikum, so dass er im August 2018 eine Lehrstelle als Metallbauer beginnen konnte. Noch nie habe ich gesehen, wie sich jemand so motiviert für seine Lehrstelle einsetzt. Ein gutes Vorbild für viele!
Tesfaldet hat sich dieses neue Leben aufgebaut und verdient. Doch dann kam der Schock.
Letzten Mittwoch (5.12.18) erhielt Tesfaldet seinen Asylentscheid: Asylantrag abgelehnt. Er muss die Schweiz ‪bis am 3.1.2019‬ verlassen.
Er ist einer der wundervollsten Menschen, die ich kenne. Und nun soll er gehen? Seine Lehre abbrechen? Und wohin?
Die Perspektiven fehlen.
Es macht für mich keinen Sinn, dass ein junger engagierter und motivierter Mann von seinem erwerbstätigen Weg abgebracht wird, um schliesslich ohne Zukunftsperspektiven dazustehen.
Was wären seine Optionen?
1. Zurück nach Eritrea, im Gefängnis landen und anschliessend zu unbegrenzter Zeit das Militär absolvieren, in der ständigen Angst vor Verletzung der Menschenrechte.
2. In ein anderes europäisches Land flüchten, auf Grund des Dublinabkommens zurück in die Schweiz abgeschoben werden und wieder am selben Punkt stehen wie vorher.
3. Untertauchen und als Sans-papier leben, nicht bewilligt sein zu Arbeiten und ohne Sozialhilfeleistungen am Existenzminimum leben.
Auch wenn Eritrea mit Äthiopien Frieden geschlossen hat, hat sich die Situation in Eritrea nicht entspannt. Noch immer muss ein Nationaldienst absolviert werden, welcher zeitlich unbegrenzt ist. Dieser Militärdienst bedeutet oftmals Zwangsarbeit und durch viele Quellen ist bekannt, dass die Menschenrechte verletzt werden durch willkürliche Haft und Folter. Zudem mangelt es an Bildung und einem ausreichenden Gesundheitsystem.
Solch ein Leben kann ich niemandem zumuten.
Und Tesfaldet ist nicht der Einzige. Auch sein Mitbewohner und Nebenstift Samuel Abraham muss gehen.
Ich kann nicht verstehen, wie so engagierten und tollen Menschen ihre Perspektiven genommen werden!
Verfasst von Michèle Odermatt, enge Freundin des Betroffenen


Neues Zeichnungsende: 13.02.2019
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 146


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