S20-402 Erfassung der Ektomykorrhiza

Petent/Petentin
Petition richtet sich an
Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft
1 Unterstützer 1 in Freie Hansestadt Bremen

Sammlung beendet

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Sammlung beendet

  1. Gestartet Januar 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Dies ist eine Online-Petition der Bremischen Bürgerschaft.

Weiterleitung

Erfassung der Ektomykorrhiza in den Grünflächen des Landes Bremen

Viele Menschen haben sich sicher schon gewundert, wie ein Baum in einer Mauerspalte wachsen kann. Wir sehen meist nur den Baum, grundsätzlich pflanzen wir aber nicht einen Baum, sondern platzieren ein System. Vergessen wir das, sterben die neuen Bäume häufig und schnell ab. Derzeit besteht eine kontroverse Diskussion wer die Wälder besser auf den Klimawandel vorbereiten kann, die Förster oder die Mykologen. Ich bin für die Mykologen.

In der Landwirtschaft hat hier ein Umdenken stattgefunden. Im Gartenbau und in den Forstwissenschaften sind wir noch nicht so weit. Deshalb werden hier Anpassungen zum Klimaschutz meist in der Lösung ausländischer Bäume gesucht. Dieser Weg ist abzulehnen, da die Nahrungsgrundlage vieler Insekten an bestimmte Bäume gebunden ist. Der zwar für den Laien verständliche Weg kann schnell zu einer Sackgasse führen, in der wir uns praktisch schon befinden. Die Probleme in der Forstwirtschaft, bei den Straßenbäumen oder bspw. im Bürgerpark zeigen uns das deutlich.

Die Ektomykorrhiza stellen die in mitteleuropäischen Wäldern am häufigsten vorkommende Wurzelsymbiose dar. Im Gegensatz zu anderen Bodenpilzen fehlen vielen Mykorrhiza-Pilzen Enzyme, die nötig wären, um komplexe Kohlenhydrate abzubauen. Darum sind diese auf die Versorgung durch die Pflanze angewiesen. Die Mykorrhizapilze verfügen über ein im Vergleich zur Pflanze erheblich größeres Vermögen, Mineralstoffe und Wasser aus dem Boden zu lösen. Die Wasser-, Stickstoff- und Phosphat-Versorgung der „infizierten“ Pflanzen wird signifikant verbessert. Weiterhin bietet die Mykorrhizierung einen gewissen Schutz vor wurzelpathogenen und oberirdischen Schädlingen, wie bspw. Pilzinfektionen. Zudem erhöht sie auch die Trockenresistenz der Pflanzen, was vor allem an extremen Standorten von Vorteil sein kann.

Die Anwesenheit dieser Pilze, von denen viele durch die derzeitigen Techniken und Anwendungen im Gartenbau und Forstwirtschaft auf der Roten Liste stehen, sind der Schlüssel für eine Anpassung der Systeme Bäume-Symbiont an den Klimawandel. Die Pilze sind abhängig von dem Alter der Bäume, der Ausgleich von alten Bäumen durch Neupflanzungen führt somit langfristig zum Verlust der Pilzsymbionten, die für ältere Bäume zwingend notwendig sind. Weshalb diese derzeit sicher auch zusätzlich durch den Klimawandel in höherer Zahl absterben. Es ist somit höchste Zeit, die Strategien von juristischer Laiensichtweise (rechtlich ist alles in Ordnung) zu einer naturwissenschaftlichen Strategie zu wechseln.

Deshalb bitte ich die Bremische Bürgerschaft, im Jahr 2023 eine Erfassung der Ektomykorrhiza -Pilze in Auftrag zu geben, um daraus ein Konzept für die zukünftige Bauleitplanung der Übertragung und Impfung der Bäume in Baumgruppen und Kleinwäldern durch fachkundiges Personal entwickeln und durchführen zu können.

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