Bildung

Umfassende Maßnahmen gegen den Lehrernotstand in The Länd! Jetzt – sofort!

Petition richtet sich an
Landtag von Baden-Württemberg (Petitionsausschuss)
486 Unterstützende 455 in Baden-Württemberg

Sammlung beendet

486 Unterstützende 455 in Baden-Württemberg

Sammlung beendet

  1. Gestartet Januar 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 17.04.2023
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Lehrernotstand in The Länd! Wir fordern von der Landesregierung BW umfassende Maßnahmen für eine Zukunftsfähigkeit des Bildungssystems! Jetzt – sofort!



Worum geht es?

Sämtliche Landesregierungen der letzten Jahrzehnte haben es in ihrer Regierungsverantwortung versäumt, ausreichend Lehrkraftkapazitäten aufzubauen, zukunftsfähige Strukturen und Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Schülerinnen und Schüler (SuS) in und außerhalb von Krisenzeiten adäquat und fördernd zu bilden und den Lehrerberuf zukunftsfähig auf ein festes Fundament zu stellen. In Stuttgart wird verkannt, dass die Fachkräfte von morgen nur mit bestmöglichem Wissensstand schnell dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Gleichzeitig wird durch den Dauerzustand „Notstand in der Lehrerversorgung“ sowie immer mehr Bürokratie und fehlender Flexibilität eine Situation geschaffen, welche die soziale Anerkennung des Lehrerberufs und damit Anreize für ein Lehramtsstudium vermissen lässt. Die Abwärtsspirale wird in Form von Hunderten Wochen-Ausfallstunden (pro Schule), nicht durchführbarer Arbeitsgruppen etc. sichtbar – der Lehrernotstand ist eklatant, er ist präsent und er hat bereits Auswirkungen auf Familien, den Arbeitsmarkt, die Gesellschaft.

 

Daher stellen wir diese Forderungen auf, um dem Missstand im Bildungssystem zu begegnen:

- Sorgen Sie für eine signifikant bessere Lehrerversorgung inklusive höherer Vertretungsreserve und dem Entgegenwirken der Renteneintrittswelle. 

-  Steigern Sie Attraktivität und soziale Anerkennung des Lehrerberufs.

-  Reformieren Sie umgehend den Stellenbesetzungsprozess.

-  Verbessern Sie die Einstell- u. Wechselmöglichkeiten durch Abschaffung der Sperrfrist. 

-  Schaffen Sie endgültig und umfassend die Sommerferienkündigung für Lehrpersonal, Junglehrkräfte und Referendare ab.

-  Kommen Sie Ihrer Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nach und reduzieren Sie die physischen und psychischen Belastungen der Lehrkräfte.

Die Landesregierung ist aufgefordert – abseits ihrer Lippenbekenntnisse zur Bildungspolitik tatsächlich umfassende und ganzheitlich wirkende Maßnahmen zu ergreifen, um jetzt – sofort – unverzüglich diesem Lehrernotstand zu begegnen.

Die Zuwenig-Investition in das längst nicht mehr funktionierende Bildungswesen erhöht das Risiko einer mittel- und langfristigen Verschuldung aufgrund fehlender Bildung, fehlenden Fachkräften und damit fehlenden ökonomischen Entwicklungschancen. Es wird absehbar zu massiven Mehrausgaben bei Sozialleistungen führen und den Staats- u. Landeshaushalt über Jahre unnötig belasten. All das gilt es zu vermeiden!

Für eine Zukunftsfähigkeit des Bildungssystems und die Zukunft unserer Gesellschaft!

Begründung

Kommen Ihnen diese Beobachtungen bekannt vor?

  • Nicht einmal die Unterrichts-Grundversorgung ist sichergestellt. Halbjährliche Unterrichtsstreichungen von wichtigen Fächern wie Physik, Chemie und Biologie sind kein Einzelfall. Wie will die Landesregierung hier entgegenwirken?
  • Die Erreichung der Gesamt-Pflichtstunden laut Kultusministerkonferenz für die Abiturzulassung ist ernsthaft in Gefahr. Wer bezahlt den Familien ein zusätzliches Schuljahr, was bedeutet eine Rückstufung wegen Nichtzulassung zum Abitur aus diesem Grund?
  • Sie haben zunehmend das Gefühl, dass wegen fehlender Lehrkräfte die Inhalte des Bildungsplanes nicht mehr vermittelt werden können?
  • Zusatzangebote wie AGs, Lerngruppen- u. Hausaufgabenbetreuung usw. müssen entfallen. Nachmittagsunterricht wird gestrichen. Sozialpädagogische, gesellschafts-wichtige Werte können nicht mehr in der bekannten Form vermittelt werden.
  • Fällt eine Lehrkraft zeitlich befristet (Elternzeit, Krankheit) oder dauerhaft (Renteneintritt, Versetzung) aus, findet sich kaum Ersatz. Die sog. Zahl der Vertretungsreserve (VR), um diese Ausfälle adäquat zu kompensieren, ist nach wie vor unzureichend. Das KM beziffert den Bedarf auf knapp 2000 VR-Stellen, während die GEW Baden-Württemberg bereits 2020 einen Bedarf von 6000 bis 7000 Stellen ermittelt hat und den Ausbau dieser Reserve beständig fordert[1]. Tatsächlich ist die Modellrechnung[2] von Ex-Kultusministerin Eisenmann aus dem Jahr 2019 längst überholt. Der Bedarf ist nicht annähernd gedeckt! Wie will man den demographischen Herausforderungen (u.a. Diversität, gesellschaftliche Änderungen, Migrationshintergrund, Wohlstandsunterschiede, Renteneintrittswelle) mit dieser unzureichenden Bedarfsplanung wirksam begegnen?
  • Elternbeiräte werden vom Regierungspräsidium (RP) „vertröstet“, dass die Versorgungsrate bei über 100 % liege und daher keine Handlungsmöglichkeiten bestünden. Was ist die tatsächliche, aktuelle Versorgungsrate? Warum sonst fällt so viel Unterricht ersatzlos aus? Versorgungsraten der Schulen bzw. der Schularten je RP müssen transparent und mit aktuellen Daten kommuniziert werden.
  • Angestellten Lehrkräften und Referendaren wird zu den Sommerferien regelmäßig gekündigt. Diese „Sommerferienkündigung“ schafft weder Vertrauen in den Arbeitgeber noch Perspektive.
  • Der Stellennachbesetzungsprozess im Schulwesen ist zu bürokratisch und dauert viel zu lang. Eine umfassende Reform des Stellenbesetzungsprozesses mit schlanken Entscheidungsprozessen, Flexibilitätsoptionen, rechtzeitigen Ausschreibungen, Abschaffung von Sperrfristen und kürzeren Bewerbungsfristen ist notwendig.
  • Die Lehrerschaft ist am Limit ihrer Leistungsfähigkeit, wie kann die Kultusministerin da im Sommer 2022 eine „Opferbereitschaft der Lehrkräfte“ in Form von weiteren Überstunden fordern, wohlwissend, dass seit Jahren bereits Überstunden aufgebaut wurden, die sich aufgrund des Lehrkräftemangels nicht abbauen lassen. Die Folge: krankheitsbedingte Langzeit-Abwesenheiten, die nicht durch das verbliebene Lehrpersonal aufgefangen werden können. Die Landesregierung als Arbeitgeber hat hier gesetzliche Verpflichtungen aus dem Arbeitsschutzgesetz (§§3,4 ArbSchG)!
  • Die Attraktivität des Lehrerberufs wurde verspielt. Lehrkräfte wollen sich mit ihrer vollen Kraft und Konzentration der Bildung der ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler widmen, das schafft soziale Anerkennung. Bürokratie, Lückenfüllung, fehlende Perspektiven und das Gefühl, dass der Arbeitgeber hier zu wenig Unterstützung bietet, bewirken das Gegenteil. Der Lehrerberuf ist längst nicht mehr attraktiv – nicht für Seiteneinsteiger, nicht für Lehramtsstudierende, nicht für Abiturienten. Die Zahl der jungen Menschen, die das oben Geschilderte an ihrer Schule alltäglich miterleben mussten, will sich das zunehmend nicht ein Berufsleben lang antun. Die Pädagogischen Hochschulplätze werden nicht besetzt und es fehlen auf Jahre, ja Jahrzehnte, die Lehrkräfte. 

Dieser Entwicklung könnte die Landesregierung einfach entgegenwirken, daher unser Appell:

Schaffen Sie attraktive Rahmenbedingungen, schaffen Sie einen, auf Bildung fokussierten Haushalt, fordern Sie von der Bundesregierung entsprechende Mittel und setzen Sie die Gelder für Initiativen und Förderung des Lehrerberufs ein, statt in unnütze Kampagnen mit gelben Schildern - genau, „The Länd“.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich dieser Petition anzuschließen, um unsere Politiker endlich zu effektiven Maßnahmen zu bewegen. Damit „The Länd“ nicht zum ELEND wird!

 

Stellvertretend für die Eltern des Droste-Hülshoff-Gymnasium Meersburg und jeder anderen betroffenen Schule, an der Lehrernotstand herrscht.

 

 

gez. Ronny Wenzel

Elternbeiratsvorsitzender des DHG Meersburg

 

Allen Unterzeichnern vielen Dank für Ihre Unterstützung!

[1]Vertretungsreserve endlich deutlich ausbauen (gew-bw.de)

[2]Modellrechnung zum Lehrerbedarf bis 2030: Baden-Württemberg.de (baden-wuerttemberg.de)

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Ronny Wenzel aus Bermatingen
Frage an den Initiator

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,

    die Petition "UMFASSENDE MASSNAHMEN GEGEN DEN LEHRERNOTSTAND IN THE
    LÄND! JETZT – SOFORT!" wurde nun über das Online-Verfahren bei der Landesregierung Baden-Württemberg eingereicht.
    Auch wenn unser Petitionsaufruf nur 486 wertvolle Unterschriften einsammeln konnte, so wird dieses Engagement nicht erfolglos sein - gemeinsam mit vielen anderen Initiativen erhöhen wir hier die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema und somit den Druck auf die Landesregierung von Baden-Württemberg, endlich Maßnahmen für eine bessere Bildungspolitik zu ergreifen.

    Daher möchte ich jedem Einzelnen und Ihnen allen für Ihre Unterstützung danken.
    Über openPetition.de wird der weitere Status kommuniziert werden, zusätzlich zum Portal der Landesregierung... weiter

Die Suche nach Vertretungslehrkräften kann erst nach sämtlichen Zuteilungsverfahren sehr spät im Schuljahr erfolgen. Dann haben jedoch die meisten fertig gewordenen Lehrkräfte bereits anderswo eine Stelle gefunden, analog zur Argumentation "Sommerferienkündigung". Es ist nicht zumutbar, dass die Schulleitung während der Sommerferien auf Lehrersuche auf einem leergefegten Stellenmarkt gehen muss, weil die Freigabe durch das Land zu spät erfolgt.

Noch kein CONTRA Argument.

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