11/09/2025, 11:35
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Ausgerechnet am 22. November 2025 – nur drei Tage, bevor die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt 2025[1]» startet, ist in der Festhalle der BERNEXPO in Bern ein Konzert mit Marilyn Manson geplant. Manson ist ein international bekannter Musiker, der in der Vergangenheit wiederholt Gewaltdarstellungen und frauenverachtende Inhalte verbreitete. Gegen Manson haben mindestens drei Ex-Partnerinnen[2], seine ehemalige persönlichen Assistentin[3] und weitere Frauen gravierende Vorwürfe erhoben. Sie lauten auf sexuellem und psychischem Missbrauch, unter anderem auch an einer Minderjährigen[4]. Auf Nötigung, Körperverletzung, Menschenhandel[5]. Manson wurde freigesprochen – wegen Verjährung und «aufgrund von Mangel an Beweisen». Verjährung macht Taten nicht ungeschehen; und dass die Aussagen von zahlreichen Frauen auch im Jahre 2025 vor Gericht noch als «Mangel an Beweisen» gewertet werden – dass Frauen weder geglaubt wird, noch dass sie ernstgenommen werden - ist bezeichnend für unseren Zeitgeist: der antifeministische Backlash zeigt sich in voller Wucht in Form von Gewalt und Hass gegen Frauen. Misogynie wird mittlerweile wieder offen ausgesprochen, und gerade in der Schweiz gipfelt sie in unerträglich vielen Femiziden[6]: alle 10 Tage wird in der Schweiz eine Frau getötet, weil sie eine Frau ist. Die Kultur- und Aktivismus-Szene in der Schweizer Bundesstadt steht für eine radikale Null-Toleranz gegenüber jeglicher Gewalt. Als einer der Hotspots des Feminismus in der Schweiz ist Berns Verantwortung umso grösser, Opfern zu glauben und Tätern keine Bühne zu geben. Aktivismus, Worte und Kampagnen allein reichen nicht aus: gewalttätigem Verhalten und Handlungen müssen adäquate Konsequenzen folgen. Wir verlangen von BERNEXPO resp. der Veranstalterin Good News Productions AG, dass sie das Konzert absagen sowie in ihren Booking-Prozessen künftig darauf achtet, dass sich keine Gewalttäter auf Berns Bühnen schleichen können. Denn Gewalt ist keine Privatsache, und die Sicherheit Aller ist ein zentraler Bestandteil der Lebensqualität in unserer Stadt. Des Weiteren erwarten wir auch von der Stadt Bern, dass sie sich auf politischer Ebene ebenfalls dafür einsetzt, dass Manson sowie weiteren Tätern keine Bühne geboten wird. Im englischen Brighton wurde bereits ein Konzert von Manson abgesagt, begründet damit, dass «Der Stadtrat [in Brighton] hat die Verantwortung, zu handeln, wenn Diskriminierung, Belästigung oder Viktimisierung drohen». Auch in Bournemouth steht die Forderung nach einer Streichung des Auftritts im Raum.[7] Was englische Städte können, kann auch Bern. Die Scham muss endlich die Seite wechseln, und wir weisen die Gewalt und die Scham von der Bühne.
Unterzeichnende:Grégoire «Greis» VuilleumierRenato KaiserJudith SchenkSofia FischAgota LavoyerMorena Diaz FRIEDABRAVA SP Stadt BernJUSO Stadt BernGrünes Bündnis BernJunge Alternative Stadt BernJUSOJA!JUSO Kanton BernJUSO Schweiz
[1] Home – 16 Tage gegen Gewalt an Frauen[2] www.spiegel.de/kultur/musik/game-of-thrones-darstellerin-esme-bianco-verklagt-marilyn-manson-wegen-vergewaltigung-a-1ffcba34-436f-4ecf-88d5-75bbfc392abf[3] www.visions.de/news/marilyn-manson-ex-assistentin-gewinnt-vor-berufungsgericht[4] www.visions.de/news/marilyn-manson-wegen-sexuellem-missbrauch-einer-minderjaehrigen-angeklagt/[5] Esmé Bianco: „Marilyn Manson hat mich fast zerstört“ (rollingstone.de)[6] Femizide: Schweiz mit dem höchsten Anteil getöteter Frauen (nzz.ch)[7] So haben nur wenige Briten Marilyn Manson in die Knie gezwungen — Rolling Stone
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 7