Seit Beginn dieses Schuljahres gibt es immer mehr Berichte, dass Kinder mit Behinderungen oder besonderen Bedürfnissen nicht mehr die Hilfe bekommen, die sie für den Schulbesuch brauchen. Eltern erfahren, dass ihre Kinder ohne Assistenzstunden nicht mehr in die Nachmittagsbetreuung dürfen. Kinder mit Diabetes bekommen nicht genug medizinische Unterstützung. Kinder mit psychischen oder mehrfachen Beeinträchtigungen verlieren vertraute Bezugspersonen. Und Lehrerinnen und Lehrer sind ohne diese Hilfe zunehmend überfordert.

Das Land Steiermark ist laut der UN-Behindertenrechtskonvention und der UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet, Bedingungen zu schaffen, damit alle Kinder gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen können. Dieses Recht darf nicht durch Sparmaßnahmen eingeschränkt werden. Inklusion ist kein Zusatzangebot, sondern ein Grundauftrag eines gerechten, demokratischen Bildungssystems.

Um allen Kindern die volle Teilnahme an Schule und Nachmittagsbetreuung zu ermöglichen, braucht es genug gut ausgebildetes Personal, eine transparente Planung des tatsächlichen Bedarfs und eine enge Zusammenarbeit zwischen Land, Gemeinden und Bildungseinrichtungen.