04. 04. 2016 6:33
"Gleichheit" wurde durch "Gleichberechtigung" ersetzt, weil Gleichheit oft als freiheitsberaubende Uniformität missverstanden wird, was keinesfalls im ursprünglichen Sinne der Aufklärung ist. Das hielt offenbar einige Unterzeichner ab. Im Appell wird nun konsequenterweise eine Gleichberechtigung ohne Bevorzugte gefordert.
Neuer Petitionstext: Europa steht vor gewaltigen Herausforderungen. Ob ein unsolidarisch heraufbeschworenes Flüchtlingsdrama und Integrationsproblem, freiheitsbedrohender Terrorismus, oder zusehends radikaler Protest – zu oft wirken die politisch Verantwortlichen konzeptlos und unzugänglich für berechtigte Kritik, und bedienen sich dabei fragwürdiger Argumente („alternativlos“). Auf diese Weise werden die Ideale der Aufklärung aufs Spiel gesetzt, noch bevor sie überhaupt verwirklicht waren! Diese sind Freiheit, Gleichheit Gleichberechtigung und Solidarität (Menschenrechte), aber auch Demokratie und Vernunft. Eingehend werden die Werte hier vorgestellt: europaeischewerte.info
europaeischewerte.info
Wie verteidigt man die weiterhin zukunftsweisenden Werte der Aufklärung am besten? Natürlich durch bessere Tagespolitik, aber vor allem auch, indem unmittelbar diese Werte zur authentischen Leitkultur werden! Daher werden die Regierungen Europas zu folgenden Maßnahmen aufgefordert:
1. Verpflichtung von Flüchtlingen ohne baldige Rückkehraussicht zu „Werteschulungen“, in denen ausdrücklich die Werte der Aufklärung als unsere gesellschaftliche Basis vermittelt werden. Darunter insbesondere: Toleranz anderer Lebensstile, Konfliktbeilegung im rationalen Diskurs, und gegenseitige Solidarität.
2. Ausdrückliche Einbeziehung von Einheimischen unter die Idee der Leitkultur. So gehören gewalttätige Demonstranten ebenso in Werteschulungen geschickt. Wer als Staatsbürger Mehraufwand verursacht, weil er weibliche Bedienstete abfällig behandelt oder gänzlich ablehnt, sollte durch Bußgelder zum Nachdenken bewegt werden.
3. Konsequente Verteidigung der Meinungsfreiheit. Gerade der freie und rationale Diskurs an Universitäten muss gegen übermotivierte politische Aktivisten, die Professoren bedrohen oder Veranstaltungen torpedieren, unbedingt verteidigt werden. Nur dann ist fundierte Kritik an unaufgeklärten Ideologien möglich.
4. Hinwirken auf einen „muskulären Säkularismus“ nach Vorbild Singapurs, der Religionen unnachgiebig auf aufgeklärte Werte verpflichtet. Nur so kann religiösem Extremismus, der zuletzt seinen Nährboden in sich ausbreitenden radikalislamischen Kreisen findet, wirksam begegnet werden (vgl. kas.de/wf/doc/kas_22526-544-1-30.pdf kas.de/wf/doc/kas_22526-544-1-30.pdf , S. 106 f).
5. Ausrufung eines „Tages der Aufklärung“. An diesem Tag sollte feierlich an die Ideale der Aufklärung, deren Vordenker wie Immanuel Kant, Denis Diderot, Émilie du Châtelet und David Hume, und darauf bauende Errungenschaften wie moderne demokratische Verfassungen erinnert werden.
Gemeinsame Werte werden nur geteilt und weltweit respektiert, wenn die Regierenden sich daran halten. Daher ergeht an sie der Appell, a) beim Kampf gegen den Terror nicht leichtfertig zivile Opfer in Kauf zu nehmen, b) endlich eine gemeinsame Flüchtlingspolitik zu etablieren, die Notleidenden im vernünftigen Rahmen hilft und Trittbrettfahrer fernhält, c) beim Einsatz für Frauenrechte nicht Gleichberechtigung ohne „Gleichere“, also pauschal Männeranliegen zu diskreditieren, was die Gleichheit in Verruf bringt, Bevorzugte auszukommen, und d) mit den Bürgern den Dialog zu suchen, anstatt undemokratisch den Souverän zu ignorieren, wenn dieser anderer Ansicht ist.